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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2004/08/c_637.php 29.05.2015 00:31:33 Uhr 03.05.2024 09:15:25 Uhr

Dresdner Rathaus mit Defibrillator ausgestattet

Bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen ist die Defibrillation die einzige Möglichkeit, einem Menschen mit Kammerflimmern das Leben zu retten. – sofern das Gerät innerhalb der ersten drei bis fünf Minuten nach Beginn eingesetzt wird. Hier sind kurze Wege wichtig. Ab sofort ist diese erste Hilfe vor Ort auch im Dresdner Rathaus möglich. In der 2. Etage, in der Nähe von Plenar- und Festsaal steht jetzt ein Defibrillator zur Verfügung. Das Gerät kostet 1.900 Euro und darf von ausgebildeten Laienhelfern bedient werden. Bereits 16 Mitarbeiter des Rathauses haben die Ausbildung absolviert und sind schnell einsatzfähig. Weitere 25 Mitarbeiter werden ihre Ausbildung im Herbst beenden.

Der Defibrillator ist ein Gerät, mit dem man einen Elektroschock auslösen kann, um eine Herzrhythmusstörung (z. B. Kammerflimmern) zu beheben. Jedes Krankenhaus, jeder Notarztwagen und jeder Notarzt ist mit einem solchen Gerät ausgestattet. In Akutsituationen sollten Defibrillatoren auch von Laienhelfern angewendet werden. Der Einsatz des Gerätes ersetzt in keiner Weise den Notarzt, steigert aber die Überlebenswahrscheinlichkeit der Betroffenen erheblich. Ziel ist es, das Herz durch eine frühe Defibrillation zu stabilisieren bevor die Rettungskräfte eintreffen und die weitere Behandlung übernehmen.

Die Laienreanimation, insbesondere Herzdruckmassage und Beatmung, kann nur über einen begrenzten Zeitraum eine Minimalversorgung lebenswichtiger Organe gewährleisten. Die Erfolgsquote der Reanimationen liegt in Deutschland bei nur ca. 10 Prozent (Bundesärztekammer 2004). Wissenschaftliche Studien belegen Überlebensraten bis zu 74 Prozent, wenn die Defibrillation unmittelbar nach Eintritt des Ereignisses durchgeführt wurde (Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe, 2003).

Wer denkt schon daran. Keiner, solange es nicht passiert. Aber der plötzliche Herztod kann prinzipiell jeden treffen. Frauen und Männer jeder Altersgruppe, auch Jugendliche und Leistungssportler können betroffen sein. In Deutschland sterben jährlich etwa 130.000 Menschen durch plötzliches Herzversagen, was bei unmittelbarer Reanimation oftmals zu verhindern gewesen wäre. Laut Statistik stirbt alle fünf Minuten ein Mensch am plötzlichen Herztod in Deutschland.

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