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Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2003

Auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten der Landeshauptstadt und Dresdner Frauenprojekten erhalten Kundinnen und Kunden beim morgendlichen Brötchenholen am Dienstag, 25. November 2003 eine ungewöhnliche Verpackung. Über 50 Dresdner Bäckereien und Cafés beteiligen sich an der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“. Mit dieser Aktion möchten die Initiatoren am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen auf das Thema aufmerksam machen und die Öffentlichkeit sensibilisieren.

Unterstützt werden sie dabei von Oberbürgermeister Ingolf Roßberg, Landespolizeipräsident Eberhard Pilz und dem Bischof von Dresden-Meißen Joachim Reinelt. Auf den 150.000 gedruckten Tüten sind ihre Aussagen gegen Gewalt an Frauen sowie Notrufnummern des Frauenschutzhauses und anderer Hilfssysteme für Frauen zu lesen.

Eine Bäckertüte landet nach dem Einkauf, unabhängig von Wohnort, Alter, sozialem oder politischem Hintergrund dort, wo die meisten Gewalttaten begangen werden: Nicht in Parkhäusern und dunklen Gassen, sondern zu Hause. Darüber hinaus ist es über dieses Medium möglich, breite Bevölkerungskreise zu erreichen, die sich sonst vielleicht nicht mit dem Thema „ Gewalt gegen Frauen“ auseinandersetzen. Die Banalität einer Einkaufstüte zieht eine Parallele zu der Banalität, mit der das Thema Gewalt gegen Frauen, und vor allem häusliche Gewalt, behandelt wird. Das Sächsische Staatsministerium für Soziales fördert die Aktion. Begleitend zum Aktionstag finden in Dresden verschiedene Veranstaltungen statt.

In Dresden kommen jährlich über 100 Fälle von sexuellem Missbrauch zur Anzeige. Bei einer angenommenen 18fachen Dunkelziffer heißt das für mehr als 2.000 Dresdner Mädchen und Jungen sexuelle Gewalt als Alltagserfahrung. Allein in Sachsen sind im letzten Jahr 900 Frauen mit ihren 800 Kindern vor gewalttätigen Partnern in Frauenhäuser geflohen. Dresden hat ein Frauenschutzhaus. 2002 fanden hier 100 Frauen mit 97 Kindern Zuflucht. Das Dresdner Notruftelefon, das rund um die Uhr Beratung und Hilfe anbietet, nutzten 639 Frauen.

Alljährlich wird der 25. November weltweit als internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen begangen. 1981 wurde dieser Tag von der UNO erstmals zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen erklärt. Seit damals findet er im Gedenken an drei Bürgerrechtlerinnen aus Mittelamerika statt, die 1960 aufgrund ihres frauenpolitischen Engagements ermordet wurden

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