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Vorm Schlafen noch zwei Hüte rauchen - Städtische Beratungsstelle informiert und hilft

"Illegale Drogen sind immer leichter zu erwerben und in größeren Mengen zugänglich. Die Schwelle zur Einnahme harter Drogen sinkt, das Einstiegsalter wird immer jünger", informiert Simone Reinhardt, Leiterin der Jugend- und Drogenberatungsstelle der Landeshauptstadt Dresden. Deshalb ist die psychosoziale Beratung und Betreuung so wichtig. Das Einstiegsalter in den Drogenkonsum liegt häufig zwischen dem zehnten und fünfzehnten Lebensjahr.

Seit 1996 ist die Zahl der Klientinnen und Klienten der Dresdner Jugend- und Drogenberatungsstelle von 127 auf 651 (2001) gestiegen. "Der Drogenkonsum ist längst kein Thema von Randgruppen mehr, sondern hat sich über alle soziale Schichten ausgebreitet", so Suchttherapeut Gert Nözel von der städtischen Beratungsstelle. "Wir wollen, dass Kinder, Jugendliche und Heranwachsende durch Erziehungs- und Präventionsmaßnahmen motiviert und in die Lage versetzt werden, legale und illegale Drogen zu meiden bzw. lernen, damit umzugehen." Die Jugend- und Drogenberatungsstelle der Landeshauptstadt Dresden, ein Team von einem Psychologen und sieben Sozialarbeitern, berät und betreut Kinder und Jugendliche, die Probleme mit illegalen Drogen haben. Dabei gilt der Grundsatz, suchtbegleitend zu arbeiten. Es wird akzeptiert, dass ein Klient nicht in jedem Falle "clean" ist, wenn er die Beratungsstelle betritt. Stundenweise steht ein Rechtsberater und ab 1. 9. 2002 ganztägig ein Arzt zur Verfügung. Die Zahl der Konsumenten, die Rat suchten, ist von 1996 von 67 auf 326 im Jahr 2001 gestiegen. Das ist eine Steigerung von 512,5 Prozent. Ihr Alter liegt zwischen 14 und 20 Jahren. Zwei Drittel der Konsumenten sind männlich. Amphetamine rangieren mit etwa 53 Prozent an erster Stelle des Drogenkonsums gefolgt von Cannabinoiden mit 33 Prozent.

Um Schwellenängste abzubauen, umfasst das Angebot auch die Beratung und Betreuung von Angehörigen. "Besorgte Eltern nutzen telefonische Auskünfte sehr intensiv," schildert Simone Reinhardt die tägliche Arbeit der Drogenberater. "In der Phase des Drogenentzugs ist die Mitarbeit von Angehörigen sogar unerlässlich." Mit etwa 320 Angehörigen wurde im vergangenen Jahr gesprochen. Für die anonyme und kostenlose Beratung gilt selbstverständlich die Verschwiegenheitspflicht. Die Mitarbeiter vermitteln Hilfe zur Entgiftung zu stationären Therapie-Einrichtungen und übernehmen die ambulante Nachsorge. 20 Mädchen und Jungen begannen 2001 eine stationäre Therapie.

Von großer Bedeutung für die Mitarbeiter der Beratungsstelle ist die Präventionsarbeit. Deshalb gehen sie in Schulen und Jugendeinrichtungen und bieten darüber hinaus offene Treffs an. Nur mit jugendgerechten Formen der Aufklärung wird es gelingen, junge Leute stark gegen Suchtgefahren zu machen. So haben innerhalb des schulischen Projektunterrichtes besonders Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassenstufe die Beratungsstelle aufgesucht, um sich mit dem Thema Sucht und Drogen intensiv zu beschäftigen. Das Interesse ist sehr konkret. Es werden Fragen gestellt wie "Was sind die Vor- und Nachteile der Legalisierung von Cannabis in den Niederlanden? Was gehört zu den harten Drogen? oder Was sind Anzeichen für einen ungewollten Drogenkonsum?"

Die städtische Jugend- und Drogenberatungsstelle an der Florian-Geyer-Straße 3 versteht sich als Baustein in einem Netz vielfältiger Aktivitäten gegen den Drogenmissbrauch. Folgende Dresdner Suchtberatungs- und Behandlungsstellen bieten Hilfe für Rat suchende Suchtkranke und deren Angehörige an:

Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen e. V., Suchtberatungs- und Behandlungsstelle, Görlitzer Straße 18, 01099 Dresden, Telefon 8 04 38 04, Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8.00 bis 16.00 Uhr, Freitag 8.00 bis 12.00 Uhr und Sprechzeiten nach Vereinbarung
Diakonisches Werk Stadtmission Dresden e. V., Suchtberatungs- und Behandlungsstelle Neustadt, Glacisstraße 42, 01099 Dresden, Telefon 8 17 24 00, Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8.00 bis 12.00 Uhr; Montag 13.00 bis 19.00 Uhr; Mittwoch, Donnerstag 13.00 bis 16.00 Uhr und Sprechzeiten nach Vereinbarung
Diakonisches Werk Stadtmission Dresden e. V., Suchtberatungs- und Behandlungsstelle Mitte, Gerichtsstraße 5 (Eingang Ziegelstraße), 01069 Dresden, Telefon 4 46 89 7, Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8.00 bis 12.00 Uhr; Montag, Donnerstag 13.00 bis 16.00 Uhr; Mittwoch 13.00 bis 19.00 Uhr und Sprechzeiten nach Vereinbarung
Suchtzentrum Leipzig e. V. in Dresden, Suchtberatungs- und Behandlungsstelle West, Hebbelstraße 7, 01159 Dresden, Telefon 4 20 77 38/4 20 77 39, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.00 bis 16.00 Uhr; Montag, Donnerstag 8.00 bis 18.00 Uhr und Sprechzeiten nach Vereinbarung
GESOP gGmbH, Suchtberatungs- und Behandlungsstelle Süd, Eva-Schulze-Knabe-Straße 15/17, 01219 Dresden, Telefon 2 87 91 77, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr; Montag, Mittwoch, Freitag 14.00 bis 19.00 Uhr
Mobile Suchtberatung für sozial benachteiligte chronisch Suchtkranke im Sozialamt, Riesaer Straße 7, Zimmer 235, Telefon 4 88 49 87/4 88 49 89/4 88 49 9. Dieser Dienst ist vor allem aufsuchend tätig. Sprechzeiten: Dienstag 14.00 bis 18.00 Uhr; Donnerstag 8.00 bis 12.00 Uhr
Jugend- und Drogenberatungsstelle, Florian-Geyer-Straße 13 (Eingang Ecke Bundschuhstraße), 01307 Dresden, Telefon 4 41 26 33 Sprechzeiten: Montag, Donnerstag 9.00 bis 12.00 Uhr; Dienstag, Donnerstag 14.00 bis 18.00 Uhr und nach Vereinbarung

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