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Ab September 2002 rollen die Fahrzeuge durch den Bramschtunnel

Pressemitteilung

11. September 2001 / l / r / Skre

Ab September 2002 rollen die Fahrzeuge durch den Bramschtunnel

Drei Monate Vorlauf beim Bau der Magistrale


Die Bauarbeiten am Bramschtunnel gehen schneller voran als ursprünglich geplant. Zur Zeit ist ein Vorsprung von rund drei Monaten zu verzeichnen. Dieser Vorsprung wächst täglich und trägt dazu bei, dass die Inbetriebnahme früher als ursprünglich geplant sein wird. Schon ab Sommer nächsten Jahres sollen die Fahrzeuge durch beide Tunnelröhren rollen können.

Am 7. August wurde der letzte zehn Meter lange Block der Innenschale der Nordröhre betoniert. Der Schalungswagen steht nun in der Südröhre. Hier wird jetzt der Beton in 40 Zentimeter Stärke als Innenschale verbaut. Bis Ende 2001 sollen die Rohbauarbeiten abgeschlossen sein.

Somit sind die Voraussetzungen geschaffen, dass die Ausrüstungsarbeiten in beiden Tunnelröhren im Februar 2002 beginnen können.

Dazu gehören die

- Lärmschutzverkleidung der Tunnelportale sowie

- Lüftung, Beleuchtung und Sicherheitseinrichtungen, wie Notruftelefone, Feuerlöscher,

Überflurhydranten, Brandmeldeeinrichtungen, Verkehrssteuerung, Fernsehüberwachung und

Wasserhebeanlagen

Parallel zu den Betonarbeiten im bergmännischen Tunnel werden im Bereich des Ost- und Westportales noch umfangreiche Betonarbeiten in der sogenannten offenen Bauweise ausgeführt. Diese Arbeiten werden im 1. Quartal nächsten Jahres abgeschlossen sein.

Bis Ende Juli 2001 sind in weniger als zwei Jahren über 60 Prozent der Bauleistungen erbracht worden. Unter Berücksichtigung dieses guten Baufortschrittes ist die vorfristige Fertigstellung beider Tunnelröhren mit der Inbetriebnahme im September 2002 vorgesehenen - vorausgesetzt alle Prüfungen beim Probebetrieb verlaufen positiv.

Laut ursprünglicher Planung sollte die Südröhre im Oktober 2002 und das komplette Bauwerk Mitte 2003 freigegeben werden. Durch den Zeitvorlauf ist nicht nur eine Kostenersparnis für den aufwändigen Zweirichtungsverkehr, sondern auch eine frühere Verkehrsberuhigung der Kesselsdorfer Straße zu erwarten. Der Tunnel hilft nicht nur die Verkehrsqualität zu verbessern, den Anschluss an die Bundesautobahn 4 und die im Bau befindliche A 17 herzustellen, sondern auch die störungsfreie Führung der Pilotlinie 2 zu gewährleisten. Nun erhalten die Dresdner Verkehrsbetriebe schneller Baufreiheit für die Fertigstellung dieser Linie. Zugleich werden die Anwohner aufatmen, denn sie müssen mehrere Monate weniger Lärmbelästigung durch den Sprengvortrieb in Kauf nehmen. Dank der günstigen geologischen Verhältnisse und des beispielhaften Managements der Baufirma Bögl wurde fast immer in beiden Portalbereichen des Tunnels gebaut. Durch den schnellen Vortrieb konnten auch die Abdichtungsarbeiten und das Betonieren der Innenschale früher erfolgen.

Fünf bis zwölf Meter unter dem Fundament der Wohnhäuser zwischen Bramsch- und Braunsdorfer Straße bohrten die Bohrgeräte und die Bagger die zwei rund 480 Meter langen Röhren durch festes Gestein. Rund 100.000 Kubikmeter Aushubmassen mussten abgefahren werden. Die Arbeiten liefen im September 1999 im Westportal an. Nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten, wie Baumfällungen, Rodungen und Abbruch von Gebäuden starteten Anfang 2000 die Bohrarbeiten. In die rund 17 Meter tiefen Bohrungen kamen Pfähle von ca. 88 Zentimetern, um die Baugrube zu befestigen. Am 22. Mai 2000 fand der feierliche Tunnelanschlag statt.

Das 104 Millionen Mark teure Bauwerk bekommt in den zwei Tunnelröhren je zwei Fahrspuren. Die Gesamtfahrbreite pro Röhre wird ca, 7,5 Meter betragen. Als Lüftungssystem ist eine Längslüftung mit Strahlventilatoren vorgesehen. Etwa in Tunnelmitte ist ein Querstollen zwischen der Nord- und Südröhre als Fluchtweg angeordnet. Das Tunnelinnengewölbe wird mit einer 40 Zentimeter dicken Schale betoniert, darauf eine Isolierhaut aufgetragen. Beidseitig sind neben der bituminös befestigten Fahrbahn Notgehwege angeordnet. Zur Unterbringung sämtlicher für das Betreiben des Tunnels notwendigen technischen Anlagen sowie von Bedienräumen für das Wartungspersonal wird eine Betriebszentrale erforderlich. Sie soll sich im Westportal zwischen den beiden Röhren befinden. Der gesamte Tunnelbetrieb wird automatisch überwacht und über ein digitales Leittechniksystem ferngesteuert.

Das Kernstück des Bauprojektes ist der zweiröhrige 600 bis 667 Meter lange Tunnel. Auf einer Länge von 475 bis 485 Metern muss in bergmännischer Bauweise, die restlichen rund 185 Meter in offener Bauweise hergestellt werden. Mit den Straßenanschlüssen an die bereits fertiggestellten Teile der Nordtangente beträgt die Ausbaulänge rund 1000 Meter. Im bergmännisch auszubauenden Tunnelbereich wurden acht Häuser unterfahren.

Von der Innenstadt kommend beginnt der Tunnel vor der Kreuzung Lübecker Straße/ Fröbelstraße, unterquert die Burgkstraße, Gohliser Straße, Rudolf-Renner-Straße, Kreuzung Klopstockstraße/ Bramschstraße und die Bramschstraße. Er endet vor dem Kreuzungsbereich Hölderlinstraße/ Bramschstraße/Weidentalstraße.

Eckdaten:

Baubeginn:16. September 1999

Tunnelanschlag:22. Mai 2000

Tunneldurchbruch:7. April 2001

Geplante Freigabe beider

Röhrenfür den Verkehr:Sommer 2002

Gesamttunnellänge: Nordröhre 660 Meter, davon 475 Meter bergmännische Bauweise

Südröhre 667,5 Meter, davon 485 Meter bergmännische Bauweise

Gesamtbaulänge mit

Straßenanschlüssen:1000 Meter

Gesamtfahrbreite pro

Röhre:7,5 Meter + zwei ein Meter breite Notgehwege pro Röhre

Lüftung:8 Stahlventilatoren

Beleuchtung:Gegenstrahlbeleuchtung und Mischkontrastbeleuchtung mit

Natriumdampfdrucklampen

Sicherheitseinrichtungen:6 Notruftelefone

12 Feuerlöscher

6 Überflurhydranten

automatische Brandmeldeeinrichtung

3 Funkkanäle

3 Verkehrssteuerungsprogramme

Fernsehüberwachung an den Portalen

Kosten:104 Millionen Mark

(davon kommen über den Zeitraum 2000 bis 2003 rund 29 Mio Mark

auf die Stadt)


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