Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2004/12/c_144.php 29.05.2015 00:37:06 Uhr 16.05.2024 12:22:17 Uhr

Waltherstraßenbrücke eher fertig als geplant

Mit dem Bau der Waltherstraße über die Gleise des Güterbahnhofes Dresden- Friedrichstadt ist jetzt mit der Hochwasserschadensbeseitigung ein wichtiges Element im Dresdner Hauptverkehrsstraßennetz wiederhergestellt. Oberbürgermeister Ingolf Roßberg gab die neue Brücke bereits heute für den Verkehr frei. Ursprünglich war die Einweihung zum Jahresende geplant.

Die Waltherstraße mit ihrer neuen Brücke verbindet die Stadtgebiete Löbtau/Cotta und Friedrichstadt und wird einen wesentlichen Anteil des Nord-Süd-Verkehrs aufnehmen. Die Freigabe entlastet den zurzeit im Bau befindlichen Flügelweg und erleichtert damit auch den Verkehrsfluss für den Knoten Hamburger Straße/Flügelweg.

Die neue Brücke verfügt über zwei Kfz-Fahrstreifen je Richtung sowie beidseitig kombinierte Rad- und Gehwege. Sie ist ca. 298 Meter lang und hat eine Breite von ca. 22 Metern. Die Baukosten betragen ca. 20 Mio. Euro.

Infolge der Hochwasserschäden werden ca. 7,3 Mio. Euro aus Mitteln des Aufbauhilfefonds Hochwasser von Bund und Ländern bereitgestellt. Mehrkosten, die neue Brücke auch wieder durch KfZ nutzbar zu machen, trägt die Landeshauptstadt Dresden in Höhe von ca. 6,5 Mio. Euro. Dafür erhält sie ca. 4,6 Mio. Euro Fördermittel nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG). Die Deutsche Bahn AG beteiligte sich auf Grundlage des Eisenbahnkreuzungsgesetzes an den Kosten mit ca. 6,1 Mio. Euro.

Die Brücke ist die einzige hochwassersichere Verkehrsverbindung zwischen der Friedrichstadt und dem übrigen Stadtgebiet. Gezeigt hatte sich das beim Augusthochwasser 2002, als mehrtägig Teile der Friedrichstadt nicht mehr mit Kraftfahrzeugen erreichbar waren. Die Ver- und Entsorgung mittels Fahrzeugen war für das Areal nicht mehr möglich. Der einzige Weg führte über die damals nur für Radfahrer bzw. Fußgänger nutzbare Waltherstraßenbrücke. Trotz des maroden Zustands des Bauwerks musste die Waltherstraßenbrücke durch Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge aus der Not heraus befahren werden, um das Krankenhaus Friedrichstadt zu evakuieren. Die Brücke wurde so noch mehr geschädigt. Die Gleisanlage unter der Brücke war überschwemmt, es wurden wahrscheinlich die Fundamente der Pfeiler und der Widerlager unterspült und der Baugrund aufgeweicht. Risse in Fundamentsockeln mehrerer Pendelstützen waren vermutlich die Folge. Um die Gleisanlagen zu sichern, musste das Brückenbauwerk unverzüglich abgerissen werden. Der Neubau der Brücke und der Straßenanbindung waren unumgänglich geworden.

Bereits im 19. Jahrhundert verband die Waltherstraße die Stadteile Löbtau und Friedrichstadt. Die Bahngleise wurden zunächst mit einem Tunnel unterführt. Als der Rangierbahnhof Friedrichstadt eröffnet wurde, ersetzte man 1894 den Tunnel durch eine fast 300 Meter lange Brücke auf 23 eisernen und steinernen Stützen. Bereits 1925 wurden erhebliche Korrosionsschäden an der Eisenkonstruktion festgestellt. Bis 1936 wurde das Tragwerk verstärkt und die Fahrbahn aus Stahlbeton gelegt. Neun Jahre später galt es, die vom Krieg stark beschädigte Brücke notdürftig in Stand zu setzen. Für die Elektrifizierung der Bahn wurde die Brücke 1966 angehoben und ein Teil abgebrochen. Seitdem war sie nur noch für Fußgänger und Radfahrer nutzbar.

Landeshauptstadt Dresden

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon +49(0351) 4882390
Fax +49(0351) 4882238
E-Mail E-Mail


Postanschrift

PF 12 00 20
01001 Dresden