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Goldener Reiter glänzt wieder für die nächsten 30 Jahre

Endlich - nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten ist der „Goldene Reiter“ in alter Pracht wieder hergestellt. Am Freitag, 20. Juni 2003, 20:30 Uhr wird das Reiterstandbild des Kurfürsten Friedrich August I. auf dem Neustädter Markt im Rahmen eines kleinen Festprogramms feierlich von Oberbürgermeister Ingolf Roßberg enthüllt.

Enthüllung am 20. Juni 2003
Ab 17.00 Uhr lädt der Neustädter Markt mit dem noch „Verhüllten“ zum gastronomischen Verweilen ein. Die Feierlichkeiten beginnen 20:30 Uhr mit Klassischer Musik. Um den „Goldenen Reiter“ herum wird ein Bühnenpodest installiert sein, auf der Gräfin Cosel und August der Starke anfänglich ein kurzes Geplänkel mit den wohlwollend anwesenden gesellschaftlichen Würdenträgern über die Ereignisse der letzten Monate in der feinen Gesellschaft und über das wieder hergestellte und vergoldete hochwohlgeborene Abbild präsentieren. Zurück im Heute, folgt die Ansprache des Oberbürgermeisters, der dann auch des „Goldenen Reiters“ Hüllen fallen lässt. Dann bleibt nur noch eins: Staunen, Strahlen, Glänzen, Feuerwerk und Musik.

Restaurierung
Seit Juni letzten Jahres war der „Goldene Reiter“ verhüllt. Bis zum August 2002 restaurierte die Firma Heidelmann & Hein den Steinsockel. Die Restaurationsfirma Fuchs & Girke dokumentierte und stellte die Standsicherheit her, beseitigte Schäden in Kupferhaut und Oberfläche und vergoldete. Die Blei gefüllten Hinterläufe des Pferdes wurden neu mit Blei vergossen und verstärkt, damit der „Goldene Reiter“ mehr Standfestigkeit erhält. Ein Kanalsystem leitet jetzt das im inneren des Standbildes entstehende Kondenswasser ab. Damit wird neue Korrosionen verringert. Die Risse und Schäden in der Kupferhaut schlossen Kupferschmiede nach alter handwerklicher Tradition.
Die verschlissene Ölvergoldung von 1965 und vorhandene Korrosionsschichten entfernten die Restauratoren, um anschließend die orangefarbene Beschichtung mit Bleimennige ( bleihaltige Grundierung) als Untergrund für die Vergoldung aufzubringen. Damit das Blattgold lange hält, wurde ein Ocker-Ölfarbenanstrich aufgetragen und dann folgte Blatt für Blatt der fünf mal fünf Zentimeter großen Blättchen aus Gold mit einem Gewicht von 80 Gramm auf 1.000 Blatt. Insgesamt wurde für den neuen Goldglanz 500 Gramm Blattgold verwendet (187 Gramm verbrauchte man bei der Vergoldung 1965). Die neue Blattvergoldung hat eine Standzeit von ca. 30 Jahren.
Die Kosten für die Restaurierung werden ca. 140.000 Euro betragen. Finanziert wird das Vorhaben mit ca. 48.000 Euro Eigenmitteln der Landeshauptstadt und ca. 63.000 Euro Fördermitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Beim Landesprogramm Denkmalpflege sind ca. 29.000 Euro Fördermittel beantragt.

Historie
Der „Goldene Reiter“ ist ein in Überlebensgröße ausgeführtes Denkmal des Kurfürsten Friedrich August I., der im antiken Gewand nach Art römischer Cäsaren auf einem sich aufbäumenden Pferd sitzt. Das Denkmal bildet den Mittelpunkt des Neustädter Marktes von der Hauptstraße zur Augustusbrücke. Erstmals enthüllt wurde das Reiterstandbild des Kurfürsten Friedrich August I. am 26. November 1736.
Im Jahre 1884 wurde die Plastik erstmals restauriert und ihr bis dahin unvollendet gebliebener Sockel nach einem Vorschlag von Konstantin Lipsius mit einer lateinischen Inschrift versehen.
Vor Ende des zweiten Weltkrieges zerlegte man das Denkmal und lagerte es aus . Von 1953 bis 1956 folgt die zweite Restaurierung, durchgeführt von Bildhauer Walter Fleming. Zur 750-Jahr-Feier Dresdens stand der „Goldene Reiter“ wieder an seinem ursprünglichen Standort. Eine neue Vergoldung erhielt das Standbild 1965.

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