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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2002/12/c_3979.php 29.05.2015 00:02:18 Uhr 29.04.2024 16:22:25 Uhr

"Land unter" im Atelier - Hilfe für vom Hochwasser betroffene Bildende Künstler

Heute informierte der Erste Bürgermeister und Beigeordnete für Kultur, Dr. Lutz Vogel, in einem gemeinsamen Pressegespräch mit dem Rektor der Hochschule für Bildende Künste Dresden und dem Vorsitzenden des Künstlerbundes Dresden e.V. über Maßnahmen und Aktionen zur Unterstützung der vom Hochwasser diesen Jahres betroffenen Künstlern aus Dresden und Umgebung.
Insgesamt haben 31 Künstlerinnen und Künstler Hochwasserschäden beim Künstlerbund Dresden e.V. und im Kulturamt der Landeshauptstadt Dresden gemeldet. Der Gesamtschaden beläuft sich dabei auf ca. 250.000 Euro. Schäden und Verluste wurden an Ateliergebäuden, technischen Anlagen, Arbeitsmaterial und Kunstwerken beklagt.
Bereits während der Hochwasserkatastrophe stimmten das Kulturamt Dresden, der Künstlerbund Dresden e.V. und die Hochschule für Bildende Künste Dresden ihre Initiativen für eine Unterstützung der Beseitigung von Hochwasserschäden ab.
Das Kulturamt der Landeshauptstadt Dresden legte ein Soforthilfeprogramm auf. Gemeinsam mit dem Ausschuss für Kultur wurde in Wochenfrist die Auszahlung der Soforthilfe ermöglicht. 14 Künstlerinnen und Künstler erhielten jeweils Beträge zwischen 500 Euro und 1.500 Euro Sofort- hilfe. Insgesamt wurden 15.000 Euro ausgezahlt. Diese Mittel wurden zur Sanierung von Gebäuden sowie für Neuanschaffung oder Wiederherstellung von technischen Anlagen eingesetzt.
Die Hochschule für Bildende Künste Dresden - selbst glücklicherweise nur durch geringe Schäden betroffen - entschloss sich, verschiedene Hilfsaktionen zu entwickeln, um damit betroffenen Künstlern und der Kunstszene der Stadt zu helfen. Schon im August wurde deutlich, dass die Flut über die materiellen Schäden hinaus Auswirkungen auf die Kunst- und Kulturszene der Stadt haben wird. Durch Aktionen der Hochschule für Bildende Künste Dresden sind bisher Mittel in Höhe von fast 7.500 Euro eingeworben worden. Diese sind sowohl für durch die Flut betroffene Künstlerinnen und Künstler als auch für einen Fonds vorgesehen, aus dem im kommenden Jahr Projekte der zeitgenössischen Bildenden Kunst in Dresden finanziert werden können.
Die Kunstschule Hofgut Hohenstein in Rottweil veranstaltet derzeit eine Benefizausstellung und wird einen Teil des Verkaufserlöses an die HfBK weitergeben.
Das Museum Ostdeutsche Galerie in Regensburg führte in Kooperation mit der HfBK am 19. November 2002 eine Benefizauktion durch. 70 Künstler spendeten 150 Skulpturen, Bilder, Objekte und Fotoarbeiten. Ein Teil des Erlöses fließt an die HfBK, ein anderer an das Egon-Schiele-Zentrum in Cesky/Krumlov in Tschechien.
Der Künstlerbund Dresden e.V. hat als Berufsvereinigung der bildenden Künstlerinnen und Künstler noch während der Hochwassersituation in Dresden und Umgebung begonnen, die Hochwasserschäden bei Künstlern - unabhängig von einer Mitgliedschaft im Künstlerbund - zu erfassen. Die daraus abgeleitete Hilfe des Künstlerbundes erstreckte sich neben seiner Funktion als Spendensammler und -vermittler auch auf die Unterstützung in allen Antrags-, Steuer- und weiteren formalen Fragen für die Flutopfer.
Der Künstlerbund Dresden e.V. war Initiator der Aktion "Künstler helfen Künstlern" in Zusammenarbeit mit der Dresdner Volksbank Raiffeisenbank e.G. und dem Kulturamt der Stadt Dresden. Künstler spendeten Werke, die an einem Verkaufstag in der Villa Eschebach einen Erlös von rund 6.000 Euro erbrachten. Zahlreiche Anfragen von Kunstvereinen oder Einzelpersonen, die eine direkte Vermittlung an Flutopfer unter den bildenden Künstlern wünschten, hat der Künstlerbund koordiniert.
Auch für die Annahme und Weitergabe von Sachspenden stellte sich der Künstlerbund Dresden e.V. zur Verfügung. Materialien wurden bereit gestellt wie z. B. die für Ölmalereien notwendigen Keilrahmen, die die Leinwand stützen. Geschäfte und Druckereien boten speziell für bildende Künstler Rabatte an.
Die meisten von der Flut betroffenen Künstlerinnen und Künstler haben inzwischen Hilfe erhalten. Es war unmöglich, einen vollkommenen Schadensausgleich oder auch nur eine gänzlich gerechte Verteilung zu gewährleisten. Der Sinn aller Aktionen lag darin, Künstlerinnen und Künstlern zum "Weitermachen" zu motivieren und die Erhaltung und Ausweitung einer lebendigen Kunstszene in der Stadt Dresden zu unterstützen.

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