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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2002/06/c_3399.php 28.05.2015 23:47:50 Uhr 16.05.2024 12:22:59 Uhr

Neuer Investor am Dresdner Neumarkt

Damit am Neumarkt schnell und unbürokratisch Entscheidungen gefällt werden, hat Oberbürgermeister Ingolf Roßberg eine Lenkungsgruppe eingesetzt. Sie soll unter Leitung von Bürgermeister Herbert Feßenmayr alle anstehenden Fragen sowohl innerhalb der Stadt als auch gegenüber privater Bauherren lösen. Die Arbeit dieser Lenkungsgruppe wird unterstützt von Ämtern der Stadtverwaltung und von einem unabhängigen Projektsteuerer. Diese Projektsteuerung wird die Landeshauptstadt der STESAD GmbH - Stadt- und Sanierungsgesellschaft Dresden mbH übertragen. Alle Fragen zu einzelnen Bauvorhaben werden durch die vom Stadtrat berufene Gestaltungskommission Kulturhistorisches Zentrum beratend beantwortet.

Einen besonders innovativen Beitrag stellte der neue Investor vor. Das Architekturbüro Behnisch, Behnisch und Partner plant für die Columbus Bauprojekt Frauenstraße auf einer Fläche von rund 1044 Quadratmetern einen Gebäudekomplex. Damit reiht sich nach Arturo Prisco und Kai von Döring, Uwe Gabler von der V. V. K. und der Baywobau/Mübau ein weiterer Bauherr ein.

Aus der Feder des Stuttgarter Büros soll an der Frauenstraße/Galeriestraße auf 4.400 Quadratmetern ein "Mix" von Geschäften, Cafe`s und Wohnungen entstehen. Auch kleine Büros mit etwa 30 neuen Arbeitsplätzen werden in den Bau integriert. Das Gebäude selbst wird sich an den historischen Proportionen, mit den architektonischen Mitteln unserer Zeit auch m Gestaltungsreichtum der Barockfassaden orientieren und ein konsequent zeitgemäßes Gefüge in seinem Innern entwickeln.

Für den gesamten Neumarktbereich gibt es interessierte Investoren. Darüber hinaus hat auch der Freistaat seine Flächen zwischen Schloßstraße und Johanneum ausgeschrieben.

Nach langjährigen, ausführlichen Diskussionen hat der Dresdner Stadtrat am 17. Januar 2002 ein städtebaulich-gestalterisches Konzept für den Wiederaufbau des Neumarktes beschlossen. Demnach soll dieses sensible Areal auf seinem historischen Stadtgrundriss aufgebaut werden. Straßen und Plätze werden in ihren historischen Baufluchten wieder entstehen. Außerdem sollen eine Reihe bedeutender, gut dokumentierter Bauten als detailgetreue Kopien wieder errichtet werden. Sie werden als Leitbauten bezeichnet und können als Maßstab für den neuen und Erinnerung an den alten Neumarkt dienen. Darüber hinaus sollen auch historische Fassaden einzelner Häuser wieder entstehen. Insgesamt betrifft dies etwa 60 Häuser.

Die städtebauliche Gestaltungskonzeption für den Neumarkt geht jedoch nicht nur davon aus, alle Gebäude nach historischem Vorbild wieder zu errichten. Es gilt vielmehr, durch zeitgemäße Architektur adäquate Ausdrucksformen zu finden, die sich in den neuen historischen Kontext einfügen, ohne Eigenständigkeit zu verleugnen. Neue Nutzungen, die heute noch am Neumarkt fehlen sollen untergebracht werden. Kleine Läden, Cafés, Restaurants, Bistros unterschiedlichster Art und Größe, Galerien, Werkstätten oder Künstlerateliers will die Stadt ansiedeln. Auch Wohnungen sind für das möglichst gemischte Spektrum von großer Bedeutung.

Nachdem der Stadtrat in diesem Jahr das städtebaulich-gestalterische Konzept verabschiedete, wird das Bebauungsplanverfahren zügig fortgeführt. Im April diesen Jahres hat die Beteiligung der Bürger und der Träger öffentlicher Belange stattgefunden. Die fortschreitende Bebauungsplanung dient jetzt vor allem der Planungs- und Rechtssicherheit für die einzelnen Bauherren. Eine zwingende Voraussetzung für die Erteilung von Baugenehmigungen ist sie jedoch nicht. Auch die bereits fertiggestellten Bauvorhaben im Neumarktbereich, wie das Kanzleihaus oder das Coselpalais sind in einer sehr viel früheren Phase genehmigt worden. Der Bebauungsplan wird das Geschehen also überall dort unterstützen können, wo das bestehende Baurecht für eine Genehmigung nicht ausreichen sollte. Zurzeit laufen Untersuchungen, um das Areal als Sanierungsgebiet auszuweisen. Damit kann die öffentliche Hand in besserem Maße die Bauprojekte unterstützen. Noch zum Jahresende rechnet die Stadt mit dem Beschluss des Stadtrates. Dann können auch Aussagen getroffen werden, welche Projekte wie und in welcher Höhe gefördert werden können.

Die grundsätzlichen Ziele des Wiederaufbaus des Neumarktes sind im dreidimensionalen Modell der Landeshauptstadt im Maßstab 1 : 200 festgehalten. Es veranschaulicht die Gestaltungssatzung, nach der sich Bauherren richten müssen. Gassen, Dachformen und Fassaden sind gut zu erkennen. Darüber hinaus sind die vorgesehenen Leitbauten, Entwürfe aus dem Atelier Neumarkt 2000 und einfache Baukörper dargestellt - bis sie durch konkrete Projektvorstellungen ersetzt werden. Das Modell wird je nach Entwicklungsstand aktualisiert. Interessierte können es Ende Juni im Lichthof des Rathauses, Dr.-Külz-Ring, sehen.

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