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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2002/03/c_3140.php 28.05.2015 23:44:40 Uhr 16.05.2024 09:43:07 Uhr

Energiepass ergänzt städtisches Förderprogramm

Heute wurde der erste Sächsische Energiepass an die sanierungswilligen Eigentümer des Dreifamilien-Hauses an der Löscherstraße 1 in Dresden-Blasewitz übergeben. "Ich freue mich, dass das Dresdner Förderprogramm für energetische Altbausanierung mit dem Sächsischen Energiepass erweitert wird," so Bürgermeister Dirk Hilbert. "Die Dresdner Hausbesitzer, die ihre Fassade streichen, das Dach ausbauen oder die Heizung erneuern wollen, sollten die Gelegenheit nutzen und bei der ohnehin erforderlichen Sanierung energiesparende Umbauten zu planen." Das Gebäude an der Löscherstraße 1 ist Baujahr 1920. Es weist Feuchteschäden an den Wänden und im Dachbereich auf. Ziel der Sanierung ist die Heizungsumstellung von Kohle- auf zentrale Erdgasheizung und die wärmetechnische Sanierung der Gebäudehülle. Dabei nehmen die Eigentümer das Dresdner Förderprogramm für energetische Altbausanierung in Anspruch. Der Energiepass deckt Energieverschwendung auf, das heißt im Rahmen einer Kurzdiagnose informiert er über die Schwachstellen am Gebäude und zeigt, welche Maßnahmen zur Energieeinsparung geeignet sind. Damit erhält der Hauseigentümer konkrete Anreize zu Verbesserungen an seiner Immobilie.

Zunächst wird der Energiepass Sachsen im Rahmen eines halbjährigen Modellversuches des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft in Zwickau und Dresden eingeführt, bevor er sachsenweit angeboten wird. Während seiner Laufzeit - bis 31. Mai 2002 - wird er vom Land Sachsen zu 100 Prozent gefördert, die Hausbesitzer erhalten ihn also zum Nulltarif. Die Anzahl der Wohneinheiten im Haus ist für den Energiepass unwesentlich, d. h. auch Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern können ihn erhalten. Interessierte Hauseigentümer können sich dazu ab sofort an einen anerkannten „Energiepass-Berater" wenden, der dann den Förderantrag für ihn einreicht. Der Kontakt zu einem solchen Berater wird über die Kommunale Energieberatung im Dresdner Umweltamt vermittelt. Ansprechpartnerin ist Margit Dreyhaupt von der Kommunalen Energieberatung des Umweltamtes, Grunaer Straße 2, 01069 Dresden, Erdgeschoss, Zimmer N 007, Telefon 4886107. Informationen gibt es auch im Internet unter www.umwelt.sachsen.de

Der Sächsische Energiepass erweitert die bisherige Beratungsleistung der Landeshauptstadt Dresden, welche an Hausbesitzer nach einem Gebäudecheck erteilt wird. Über die im „Energiepass" erreichbaren groben Schlussfolgerungen hinaus bietet das Dresdner Beratungs- und Förderprogramm zur energetischen Gebäudesanierung detaillierte Sanierungsvorschläge für die konkrete Gebäudehülle an. Sie werden zu etwa 60 Prozent gefördert. Eigenheime sind ausgenommen. Dieses Programm richtet sich an Besitzer von Gebäuden ab drei Wohneinheiten bzw. ab zwei Wohneinheiten plus einer Gewerbeeinheit. Die Energiesparberatung vor Ort führt mit einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zur differenzierten Sanierungsentscheidung des Hauseigentümers und bildet dann die Grundlage der Förderhöhe für die Investition in die Gebäudehülle.

Beide Förderprogramme, das für die energetische Altbausanierung der Stadt Dresden und das für den Sächsischen Energiepass, dienen den Klimaschutzzielen auf städtischer bzw. auf Landesebene. Der Dresdner Stadtrat beschloss im Mai 1994 mit dem Beitritt zum Klimabündnis der europäischen Städte zum Erhalt der Erdatmosphäre ein Klimaschutzprogramm aufzustellen mit dem Ziel der Kohlendioxid-Reduzierung (CO2) bis zum Jahr 2010 um 50 Prozent (rund 4,6 Millionen Tonnen) bezogen auf das Jahr 1987. Um diese Zielstellung zu erreichen wurden bisher drei Millionen Tonnen CO2-Emission eingespart. Weitere 1,6 Millionen Tonnen sind zu reduzieren. Die größten Einsparpotentiale dafür wurden neben dem Verkehrsbereich im Bereich der Gebäudesanierung ermittelt. Deshalb wurde 1999 von der Landeshauptstadt Dresden und der DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH das gemeinsame Beratungs- und Förderprogramm für energetische Gebäudesanierung und Heizungsumstellung beschlossen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Im Förderzeitraum 1999 bis 2001 wurden 42 Gebäude mit 336 Wohneinheiten und 14 Gewerbeeinheiten mit 257.000 Euro (502.696 Mark) bezuschusst. Durch die Wärmedämmung dieser Gebäudehüllen wurden Nutzungsenergieeinsparungen zwischen 16 und 69 Prozent erreicht. Damit wird die Kohlendioxid-Emission um etwa 1700 Tonnen pro Jahr gemindert. Außerdem profitieren die Gebäudenutzer auf lange Sicht von den niedrigen Heizkosten, denn zwischen 50 und 80 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs eines privaten Haushaltes werden durch die Raumheizung verursacht.

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