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Das Blaue Wunder auf der Briefmarke

Pressemitteilung

10. April 2000 / l / r / Skre

Das Blaue Wunder auf der Briefmarke
Historische Brücke wirbt für Dresden


Obwohl sie schon über 100 Jahre alt ist, kann sie sich noch immer sehen lassen - erst recht auf einer Briefmarke. Mit dem Motiv der Dresdner Brücke Blaues Wunder gibt es ab 13. April ein neues Postwertzeichen zu kaufen. Die Erstdrucke werden Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner schon am 11. April präsentiert und übergeben.

Die Sondermarke im Wert von einer Mark reiht sich nach der größten Ziegelbauwerkbrücke der Welt, der Göltzschtal-Brücke im Vogtland, als zweite in die Serie Brücken in Deutschland ein.

Die Elbbrücke Blaues Wunder, die in die Annalen als technische Sensation einging, ist ein ingenieurtechnisches Meisterwerk des 19. Jahrhunderts. Die feierliche Einweihung erfolgte am 15. Juli 1893. Der Bau dauerte zwei Jahre und wurde nach Entwürfen des Geheimen Finanzrates Claus Köpcke ausgeführt. Bei ihrer Eröffnung erhielt die Brücke den Namen des regierenden Königs Albert. Aufgrund ihrer Farbe nannte sie der Volksmund jedoch bald Blaues Wunder, denn nach der ursprünglichen grünen Farbgebung erwies sich nur Blau als lichtbeständig.

Die Stahlkonstruktion, hergestellt in der Königin-Marien-Hütte in Cainsberg bei Zwickau, wog 3000 Tonnen. Die Spannweite des Bauwerkes beträgt 280 Meter, zwischen den Trägertürmen 147 Meter. Die Baukosten von etwa 2,25 Millionen Goldmark leisteten die Anliegergemeinden und der Staat. Durch einen Brückenzoll sollten sie wieder eingebracht werden. Fußgänger, Radfahrer und Straßenbahn-Fahrgäste zahlten je zwei Pfennige, für Hühner und Gänse waren ebenfalls zwei Pfennige und für Zugtiere zehn Pfennige zu entrichten. Bis auf 100.000 Mark beliefen sich die jährlichen Einnahmen aus dem Brückenzoll. Nach der Eingemeindung von Loschwitz und Blasewitz zu Dresden im Jahre 1921 wurde dieser wieder abgeschafft.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges bewahrten drei Männer unabhängig voneinander das Blaue Wunder vor der Zerstörung durch Sprengsätze.

Im Ergebnis zahlreicher Untersuchungen wurde festgestellt, dass trotz der bereits über 100jährigen Nutzung der Brücke eine weitere Nutzungsdauer von rund 30 Jahren möglich ist. Bedingungen sind allerdings eine Verkehrslastbeschränkung auf derzeitig 16 Tonnen, regelmäßige Kontrollen und vorbeugende Instandhaltung. Deshalb gilt ein Fahrverbot für alle Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 15 Tonnen, ausgenommen davon sind Busse. Straßenbahnen fahren schon seit 1985 nicht mehr über das Blaue Wunder. Ende vergangenen Jahres nahm die Gewichtsmessstelle ihren Probebetrieb auf. Diese auf der Rampe am Schillerplatz installierte Messstelle soll die tatsächliche Belastung der Brücke feststellen. Zudem können durch die Kombination mit einer Fotoregistrierung Fahrzeuge, die das bestehende Fahrverbot nicht einhalten, erfasst werden. Neben den Fahrzeuggewichten werden auch Fahrzeuganzahl und Fahrzeugart erfasst, damit Reisebusse oder Busse der DVB von der Fotoregistrierung ausgeschlossen werden. Die Landeshauptstadt Dresden erhofft sich durch die permanente Kontrolle des bestehenden Fahrverbotes eine deutliche Entlastung der Brücke.




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