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Stadt-, Landschafts- und Figurenbild

20. Februar bis 15. Mai 2018

In der zweiten Ausstellung der vierteiligen Jahresreihe „Bild Welt – Welt Sicht“ der freien Künstlergruppe „12 Nischen“ zeigten neun Künstlerinnen und Künstler ihre gegenständlichen bis abstrakten Welt-Sichten.

Ausgestellt waren Werke von William d’Alessandro, Dyrck Bondzin, Alwina Heinz/Walter Battisti, Anne von Huene, Conny Köckritz, Cornelia Lochmann, Annina Münch und Juliane Vesting.
Die Bilder berührten eine andere Mitteilungsebene als die der Sprache: Nichtgreifbares, Geheimnis-volles kann verbildlicht werden und sich so dem Betrachter vermitteln. Die eigenen Erfahrungen der Künstler, die Farbe, der Inhalt und die Technik fließen in den Bildern zusammen und ergeben so ein neues Gefüge, in dem die Betrachter diesen ganz unterschiedlichen Welt-Sichten nachspüren konnten.

Dyrck Bondzin malt Landschaften, Stillleben und Portraits mit ausgesprochen raffinierter Farbgebung. Diese Malerei kann man positiv als traditionell bewerten. Die Bilder sind ausgesprochen eigen. Sie wirken wie Farbsymphonien, die Farbe ist sehr bewusst eingesetzt, intensiv und steigert die Wirkung des Bildes. Dadurch kommt Geheimnisvolles als Mitteilungsebene mit ins Bild.

Alwina Heinz und Walter Battisti arbeiten schon seit längerer Zeit zusammen und stellten ihre großformatigen gemeinsamen Bilder jetzt bereits zum zweiten Mal aus. Walter Battisti hat ein Verfahren entwickelt, das er Klecksographie nennt und sich auf den Dichter Justinus Kerner (1786–1862) bezieht. Das Verfahren ist anfangs vergleichbar mit der „Action Painting“ von Jackson Pollock (1912–1956), geht aber durch die Spiegelung einige Schritte weiter. Es ergeben sich im Bild immer wieder figurative Momente. Alwina Heinz gibt dem Atmosphärischen durch geometrische Muster und Zeichen eine zusätzliche, eingeschriebene visionäre Note. Sie schafft im Bild eine geheimnisvoll wirkende Einfassung, die als Synthese bezeichnet werden kann.

Die Bilder von Anne von Huene sind nach ihren eigenen Worten „verdichtete Welterfahrungen“. Sie sagt weiter: „Meine Bilder sind Versuche, etwas von der Lebendigkeit um uns herum einzufangen. Versuche, die Welt in ihren verwobenen Kräften in abstrahierte Bilder zu fassen.“ Das lässt Geheimnisvolles erahnen.

Conny Köckritz malt Bilder, die wesentlich und zugleich vereinfachend wirken – sie sind ähnlich belebt oder unbelebt wie in der Wirklichkeit. Die Malerin interessiert sich besonders für Altes, Benutztes. Um die Gebrauchsspuren abzubilden, spachtelt sie die Ölfarbe, so wie Putz auf eine Mauer aufgetragen wird.

Cornelia Lochmann und Wiliam d´Alessandro kommen aus Südtirol, haben aber auch einen starken Dresden-Bezug. Cornelia Lochmanns Malerei ist von eigener, intensiver Präsenz und wirkt wie die Bilder der Alten Meister. Wiliam d’Alessandro arbeitet mit Holz und anderen Materialien, er geht dabei sehr malerisch mit dem Material um. Seine an die Wand platzierten Objekte werden zum Teil mit Feuer bearbeitet und bekommen so ihre Form.

Annina Münch ist auf Spurensuche, auf der Straße. Sie sucht das Grau als Trägerin des Vergangenen, von der Zeit geformten, das sie in ihren Bildern auferstehen lässt. Sie findet es in der Stadt, auf Pflastersteinen und altem Mauerwerk. Ihre Mauerbilder erinnern auch an die Klagemauer in Jerusalem.

Die Malerei von Juliane Vesting ist figurativ. Sie malt die Hoffnung in einer Welt voller Vorurteile. Ihre Bilder beeindrucken durch klare Direktheit. Die Hoffnung ergibt sich aus der Kraft, sich in schwierigen Lebensumständen das Wertvolle und Besondere zu bewahren.