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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/04/pm_075.php 22.04.2024 15:16:45 Uhr 04.05.2024 03:31:31 Uhr

Schutz vor Zecken: Jetzt an FSME-Impfung denken

Die ersten Zecken krabbeln schon

„Da das Stadtgebiet Dresden und Sachsen selbst zum FSME-Risikogebiet zählt, ist es Zeit, sich zum Thema FSME-Impfung Gedanken zu machen.“

Angeline Ernst vom Amt für Gesundheit und Prävention

Für einen vollständigen Impfschutz sind drei Impfungen notwendig. Ein sehr guter Schutz bestehe allerdings schon etwa zwei Wochen nach der zweiten Impfung. Die dritte Impfung ist nach fünf bis zwölf Monaten notwendig. Das genaue Impfschema sollte mit dem Arzt oder der Ärztin abgesprochen werden. Die FSME-Impfung ist bei Kindern und Erwachsenen möglich und erfolgt frühestens ab dem zweiten Lebensjahr. 

Wichtig: Eine FSME-Impfung schützt nicht vor Borreliose. Diese Krankheit wird durch Bakterien verursacht. Sie kann unerkannt und unbehandelt zu chronischen Schädigungen unter anderem des Herzens, der Nerven und der Gelenke führen. Gegen diese Krankheit gibt es noch keine Impfung. Die Borreliose kann aber, im Gegensatz zur FSME, mit bestimmten Antibiotika behandelt werden. Die Erreger der Borreliose gehen meist erst nach einer mehrstündigen Saugzeit der Zecke auf den Menschen über. Deshalb sollten Zecken so schnell wie möglich entfernt werden. Trägt eine Zecke FSME-Viren, kann sie diese direkt nach dem Stich übertragen, indem die Viren in die Blutbahn des Menschen gelangen. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) bewirkt eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute.

Zecken sind meist im hohen Gras und in niedrigen Büschen versteckt. Läuft man hindurch, klammert sich die Zecke zunächst fest und sucht anschließend eine geeignete Einstichstelle -  vorzugweise Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehle. Nach Aufenthalten im Garten oder der Natur sollte die Haut daher abgesucht und vorhandene Zecken schnell entfernt werden. Das geht am besten mit Hilfe einer Pinzette, die zwischen dem Körper der Zecke und der Haut angesetzt wird. Entfernt man die Zecke innerhalb von acht bis zwölf Stunden, kann eine Borrelien-Infektion oft noch verhindert werden. Wenn beim Herausziehen der Zecke deren Kopf abreißt, ist das kein Problem. Die Haut sollte danach aber desinfiziert und in den nächsten zwei bis drei Wochen beobachtet werden.

Zusätzlich zur Impfung sollten allgemeine Maßnahmen zum Schutz vor Zeckenstichen beachtet werden. Dazu gehört das Tragen geschlossener Kleidung (lange Hosen und Ärmel, Strümpfe, feste Schuhe, Hosenbeine in die Strümpfe gesteckt). Zecken sitzen häufig in hohem Gras, Gebüsch oder Unterholz. Entgegen der weitverbreiteten Meinung lassen sie sich nicht von Bäumen auf Menschen oder Tiere herabfallen. Auch zeckenabweisende Mittel, auf unbedeckte Hautstellen und Kleidung aufgetragen, bieten einen gewissen Schutz, der aber nur wenige Stunden anhält.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt einen FSME-Impfschutz allen Menschen, die in FSME-Risikogebieten durch Aufenthalt im Freien in Kontakt mit Zecken kommen können, sowie Personen, die in der Forst- oder Landwirtschaft oder im Laborarbeiten und so durch FSME beruflich gefährdet sind. Die Impfstelle des Gesundheitsamtes berät zum Thema und bietet Impfungen gegen FSME an.