Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/02/pm_026.php 08.02.2024 14:45:27 Uhr 17.05.2024 10:20:51 Uhr

Asyl-Bilanz 2023: Landesdirektion wies Dresden 2.125 Geflüchtete zu

Aufnahme der Landeshauptstadt lag damit 37 Prozent über der des Vorjahres

Die Landeshauptstadt Dresden hat 2023 deutlich mehr Asylbewerberinnen und Asylbewerber aufgenommen als in den Jahren zuvor. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 lag die Zahl bei 1.556 Personen, 2021 bei 929 Personen und 2021 bei 592 Personen. 

Warum nimmt Dresden Asylbewerberinnen und Asylbewerber auf?

Dresden ist – wie alle kreisfreien Städte und Landkreise in Sachsen – aufgrund des Sächsischen Flüchtlingsaufnahmegesetzes dazu verpflichtet, alle von der Landesdirektion Sachsen zugewiesenen Geflüchteten aufzunehmen. 

Wer legt fest, wie viele Geflüchtete Dresden aufnehmen muss?

Die Verteilung der in Deutschland ankommenden geflüchteten Menschen auf die Bundesländer richtet sich nach dem sog. Königsteiner Schlüssel, der jährlich festgelegt wird. Im Jahr 2023 wurden 4,98 Prozent aller Asylbewerberinnen und Asylbewerber auf Sachsen verteilt. Zunächst werden sie in staatlichen Erstaufnahmeeinrichtungen (EAE) untergebracht. Die Asylsuchenden werden dort registriert und medizinisch untersucht. Zuständig für die EAE ist die Landesdirektion Sachsen. Diese Landesbehörde verteilt die Geflüchteten auch aus den EAE auf die Landkreise und kreisfreien Städte. Wie viele Geflüchtete der jeweiligen Kommune zugewiesen werden, richtet sich nach ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung Sachsens. Der Anteil Dresdens beträgt 13,8 Prozent. Die Verfügbarkeit von Wohnraum oder Kita- und Schulplätzen spielt bei der Zuweisung keine Rolle.

Woher kommen die Geflüchteten?

Die Hauptherkunftsländer der Menschen, die im Jahr 2023 nach Dresden kamen, sind Syrien, Afghanistan, die Russische Föderation, Irak, Türkei, Venezuela, Libanon, Georgien, Libyen, Iran und Pakistan.

Wann kamen die meisten Geflüchteten in Dresden an?

Die meisten Geflüchteten nahm Dresden im vierten Quartal 2023 von der Landesdirektion auf. Den höchsten Wert an Erstzuweisungen – 429 Personen – verzeichnete die Stadt im November 2023, den zweithöchsten Wert – 250 Erstzuweisungen – im Oktober 2023 und den dritthöchsten Wert im Dezember 2023 mit 206 Erstzuweisungen. 

Wie bringt Dresden die zugewiesenen Personen unter?

Zum Stichtag 31. Dezember 2023 brachte die Stadtverwaltung insgesamt 4.369 Personen unter, davon 166 Geflüchtete aus der Ukraine. Die meisten Personen waren in den Stadtbezirken Prohlis (1.153 Personen), Cotta (867), Neustadt (753) und Altstadt (660) untergebracht.
Die Stadt nutzt hauptsächlich Plätze in Wohnungen (sog. dezentrale Unterbringung) und Wohnheimen (zentrale Unterbringung). Familien werden vorrangig in Wohnungen untergebracht, Einzelpersonen in Gemeinschafsunterkünften. Weil akut Unterbringungsplätze fehlten, diente die Messe Dresden bis Anfang Januar 2023 als Notunterkunft. Mangels kurzfristig verfügbarer Heime und Apartments, nahm die Stadt im April 2023 eine neue Asylunterkunft in modularer Bauweise im Stadtteil Sporbitz in Betrieb. Außerdem wurden Hotelzimmer genutzt. Dadurch konnte die Unterbringung von Geflüchteten in Notunterkünften wie Sporthallen und Zelten vermieden werden. 

Wie viele Zuweisungen erwartet Dresden 2024?

Aktuell plant die Dresdner Stadtverwaltung für das Jahr 2024 mit 2.200 zugewiesenen Personen. Eine Jahresprognose der Landesdirektion gibt es bis dato nicht. Die Behörde kündigt ihre Zuweisungen aktuell etwa fünf Wochen im Voraus an.

Kann Dresden die gesetzliche Unterbringungspflicht erfüllen?

Mit den Unterbringungsplätzen, die die Stadtverwaltung Anfang 2024 geschaffen hat und im Jahresverlauf noch schaffen wird, kann die Unterbringungspflicht voraussichtlich bis Herbst 2024 erfüllt werden. Im Januar 2024 gingen fünf temporäre Asylunterkünfte in modularer Bauweise in den Stadtteilen Gorbitz (Altgorbitzer Ring 69), Johannstadt (Sachsenplatz 10), Seidnitz (Löwenhainer Straße 27), Strehlen (Geystraße 27) und Trachau (Industriestraße 11) in Betrieb, Mitte Februar folgt eine weitere Einrichtung in Niedersedlitz (Windmühlenstraße 59). Bis Ende des ersten Quartals 2024 werden alle Notplätze in Hotels freigezogen. Danach nutzt die Stadt nur noch Wohnungen und Wohnheime für die Unterbringung der Geflüchteten. Inwieweit die Verwaltung nachsteuern und die Unterbringungskapazität anpassen muss, wird fortlaufend beobachtet.