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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2003/03/c_264.php 29.05.2015 00:07:37 Uhr 17.05.2024 04:04:43 Uhr

Neue Werkstoffe, funktionierende Netzwerke, Qualifikation - gute Standortfaktoren für das Kompetenzfeld Mikroelektronik in Dresden

"Der Bereich Mikroelektronik, Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK) ist das wichtigstes Kompetenzfeld des Hochtechnologiestandortes Dresden. Es zeichnet sich durch besondere Potenziale auf dem Gebiet der Systemintegration, der Erforschung und Verwendung neuer Werkstoffe und durch gut funktionierende Unternehmensnetzwerke aus. Die Forschungseinrichtungen und Unternehmen von Chemnitz und Freiberg ergänzen hier hervorragend. Gemeinsam bilden wir eine Wachstumsregion, die es künftig weiter zu vermarkten gilt." Mit diesen Worten stellt Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert die Ergebnisse einer Studie der BTI Technologieagentur Dresden und der Technischen Universität Dresden zu den Potenzialen des Mikroelektronikstandortes Dresden vor, die von der Kommunalen Wirtschaftsförderung beauftragt wurde.
Die Studie analysiert Dresdens Unternehmensbestand 2002 im Bereich Mikroelektronik und die Perspektiven dieses Kompetenzfeldes. Die Auftragnehmer ermittelten 765 Unternehmen (1999 waren es noch 476) mit ca. 20.000 Beschäftigten in der Region. In Dresden gab es speziell auf dem Sektor der Mikroelektronik drei Gründungsphasen: 1990/91, 1996 und 1998/99.
Von den untersuchten Unternehmen beschäftigen sich 118 (1999/84) im Kernbereich mit der Herstellung und Lieferung von Bauelementen und Equipment. Softwareentwickler und -dienstleister gibt es 437 (1999/143) in der Landeshauptstadt, 142 (1999/116) der Unternehmen sind Mikroelekronikanwender. Weitere Firmen arbeiten als Service-Provider, als Dienstleister, im Vertrieb und für die Telekommunikation. Überdurchschnittlich stark sind die Kapazitäten in der für die Mikroelektronik anwendbaren Materialforschung.
Für befragte Unternehmer und interviewte Experten sind die vorhandene technische Infrastruktur, qualifiziertes Personal, Verkehrsanbindung, ein gutes Innovationsklima und das Image des Standortes wichtigste Faktoren. Verbesserungswürdig finden die Befragten die Verfügbarkeit von Risikokapital und die Infrastruktur. Zum Teil fehlen auch wichtige Zulieferer vor Ort. Außerdem bieten die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in den ingenieurwissenschaftlichen Fächern Zukunftsperspektiven für junge Leute, die diese noch viel stärker als bisher nutzen sollten.
Gegenwärtig gibt es kaum noch Produktionsbereiche, die ohne Mikroelektronik auskommen. Ergebnis der Studie: Der Einsatz eines Mikroelektronikproduktes im Wert von einem Euro generiert 270 Euro Bruttoinlandsprodukt. Der Halbleitermarkt wird sich weltweit bis 2005 mit einer Wachstumsrate von acht bis zehn Prozent erholen. Hier liegt für Dresden die Chance, weitere Ansiedlungen auf dem Gebiet zu befördern. Mit Mikroelektronik und Informations- und Kommunikationstechnik wurde laut Wirtschaftsbericht bereits 2002 in der Landeshauptstadt der meiste Umsatz erzielt.
"Wir sind auf dem richtigen Wege", so Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert, "denn die Handlungsempfehlungen der Studie bestärken uns, die wirtschaftsfördernden Aktivitäten zur Ansiedlung und Existenzgründungsförderung von Hochtechnologieunternehmen voranzutreiben, Genehmigungsverfahren zu vereinfachen, geeignete Gewerbeflächen zu entwickeln und das Wissensschaftspotenzial konsequent zu vermarkten.".
Die Gutachter raten, die Koryphäen der Dresdner Forschungslandschaft stärker in nationalen und internationalen Fachgremien einzubinden und das Marketing für den Standort zu intensivieren. Mittelständische Unternehmen sollten ihre Aktivitäten auf internationalen Märkten verstärken.
Mit seiner Präsenz auf der größten europäischen Halbleitermesse, der SEMICON Europa 2003 in München, stärkt der Silicon Saxony e. V. dieses Anliegen. Das Netzwerk Silikon Saxony e. V. wird den Wirtschaftsstandort Dresden gemeinsam mit vier Dresdner Unternehmen vom 1. bis 3. April 2003 in Halle B/Stand 408 vertreten. Auf Initiative der TechnologieZentrum Dresden GmbH wurde der Verein Ende 2000 gegründet und hat inzwischen 110 Mitglieder, darunter auch die Landeshauptstadt Dresden.
"Wir wollen die Region Dresden als Mikroelektronikstandort Nummer eins in Europa etablieren. Zu diesem Zweck müssen wir alle Kräfte und Möglichkeiten ausschöpfen, um durch die stärkere Verzahnung der einmaligen Forschungs- und Universitätslandschaft mit den innovativen und kompetenten Unternehmen in unserer Region den Ausbau unseres weltweit anerkannten Standortes voranzutreiben", umreißt der Vorstandsvorsitzende der ZMD AG (Zentrum für Mikroelektronik Dresden) und Vorsitzender des Silicon Saxony e. V. Zu den nächsten Aktivitäten zählen Präsentationen auf der 4. AEC/APC-Konferenz in Grenoble, einem europäischen Treffen der Halbleiterspezialisten auf dem Gebiet der Prozess- und Equipmentoptimierung und auf der Hannovermesse-Industrie.

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