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https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/klima-und-energie/klima-von-dresden/Witterungsberichte.php 15.01.2025 15:30:50 Uhr 23.01.2025 21:35:28 Uhr

Witterungsberichte

Temperatur, Niederschlag, Sonnenstunden, Eis- und Frosttage: Wie waren die Witterungsverhältnisse in den letzten Jahren in Dresden? Wie waren die Durchschnittswerte in einem bestimmten Jahr? Wie fiel die Monatsauswertung aus?

2024: deutlich zu warm, überdurchschnittlich sonnig und zu trocken

Der Klimawandel ist immer deutlicher spürbar: Dresden hat 2024 einen erneuten Temperaturrekord erlebt. Die Durchschnittstemperatur des vergangenen Jahres lag bei 11,7 Grad Celsius und damit 1,9 Grad über dem Mittelwert des aktuellen Bezugszeitraumes 1991 bis 2020 und sogar 2,8 Grad über dem Klimareferenzwert 1961 bis 1990. Das ist ein extremer Anstieg gegenüber dem bisherigen Höchstwert von 2023, als die Jahresmitteltemperatur erstmals 11,2 Grad erreichte.

Es ist besorgniserregend, wie drastisch die Erwärmung voranschreitet. Der Deutsche Wetterdienst bezeichnet die Entwicklung als beschleunigten Klimawandel‘. Gefühlt kam uns das Jahr vielleicht gar nicht so extrem vor. 2024 ist jedoch das erste Jahr, in dem alle zwölf Monate in Dresden im Vergleich zur Klimareferenz 1961 bis 1990 überdurchschnittlich zu warm waren.

Umweltamtsleiter René Herold

Jahresrückblick

Balkendiagramm zeigt jährliche Temperaturspitzen von 1961 bis 2024
Zum Vergrößern auf das Bild klicken. Jahresmitteltemperatur 2024 (Dresden-Klotzsche) – Abweichung vom Klimamittel 1961-1990
Balkendiagramm zeigt jährliche Niederschlagssummen von 1961 bis 2024
Zum Vergrößern auf das Bild klicken. Jahresniederschlagssumme 2024 (Dresden-Klotzsche) – Vergleich zum Klimareferenzwert 1961-1990

Mit 68 Tagen lag die Anzahl der Sommertage in Dresden 2024 auf dem Niveau des Vorjahres. Es war die vierthöchste Anzahl an Sommertagen seit den kontinuierlichen Aufzeichnungen an der Station Dresden-Klotzsche 1961. Außerdem gab es 25 Heiße Tage, also Tage, an denen die 30-Grad-Marke erreicht oder überschritten wurde. Das war die zweithöchste Anzahl (zusammen mit 2019) seit 1961.

Auf der anderen Seite wurde trotz des frostigen Januars mit 51 Tagen eine nur sehr geringe Anzahl an Frosttagen (Tage, an denen das Temperaturminimum unter null Grad Celsius fällt) für 2024 gemessen. Der Vergleichswert 1991 bis 2020 liegt bei 76 Frosttagen, im Zeitraum 1961 bis 1990 waren es rund 81. Eistage, an denen sogar die Maximaltemperatur unter null Grad Celsius bleibt, traten 2024 in Dresden nur sechsmal auf. Hier lag der Mittelwert 1991 bis 2020 bei rund 22 Eistagen, während es 1961 bis 1990 rund 27 waren.

Die Sonne schien im vergangenen Jahr insgesamt 1.975 Stunden. Das sind 205 Stunden mehr gegenüber dem Bezugszeitraum und sogar 423 Sonnenstunden mehr gegenüber dem Klimareferenzwert. Bis auf einen trüben Februar, in dem sich die Sonne fast ein Drittel weniger als üblich zeigte, schien die Sonne in allen Monaten mehr als im Durchschnitt.

2024 regnete es in Dresden an 151 Tagen insgesamt 638 Millimeter. Dies entspricht nahezu der mittleren Anzahl an Regentagen und der Niederschlagsmenge des aktuellen Bezugszeitraumes 1991 bis 2020 (156 Niederschlagstage, 637 Millimeter). Im Vergleich zur Klimareferenz 1961 bis 1990 waren es lediglich 30 Millimeter (5 Prozent) weniger.

Die geringe Anzahl an Eistagen und die milden Temperaturen wirken sich unter anderem auf die Fauna aus. So könnte es sein, dass wir in diesem Jahr wieder mehr Wespen und Hornissen haben, weil die befruchteten Königinnen besser über den Winter kommen. Auch der Schädlingsdruck für die Landwirtschaft, die Forstwirtschaft und den Wein- und Obstbau wird im Zweifel größer, weil in so milden Wintern weniger Schädlinge sterben.

Umweltamtsleiter René Herold

Klimaanpassungskonzept der Landeshauptstadt Dresden

Steigende Temperaturen, Hitze, Starkregen, Überflutungen – das sind Witterungsereignisse, die alle Bereiche der Stadt vor enorme Herausforderungen stellen. Dies betrifft Vegetation, Wald-, Forst- und Landwirtschaft genauso wie Infrastruktur, Wirtschaft, Gesundheit, Gewerbe, Industrie sowie Energie- und Wasserversorgung. Mit Blick auf die Witterungsereignisse muss die Vorsorge deutlich an Priorität gewinnen, um nicht abzuwendende Schäden abzumildern, Risiken zu minimieren, mögliche Kosten der Schadensbeseitigung zu vermeiden und Wirtschaft und Lebensqualität in der Stadt zu erhalten. Ohne zielführende Anpassungsmaßnahmen wird es zu Einschnitten im täglichen Leben und im wirtschaftlichen Bereich kommen.

Um dem nachzukommen, wurde das Klimaanpassungskonzept der Landeshauptstadt Dresden mit einem Katalog an Anpassungsmaßnahmen erarbeitet. Derzeit findet die finale Abstimmung des Konzeptes in der Verwaltung statt. Anschließend geht es in die städtischen Gremien.

Einzelne Maßnahmen ergreift die Stadt schon seit Langem. So werden beispielsweise klimaangepasste Baumarten getestet, Gewässer naturnah ausgebaut, um sie unter anderem hochwassersicher zu machen, und kommunale Hochbauten entsprechend der Richtlinie „Dresden baut grün“ gebaut.

Wir testen zum Beispiel auch verschiedene Baumrigolen, um die Verfügbarkeit von Wasser für die Bäume in Trockenzeiten aufrechtzuerhalten. Es ist aber ebenso wichtig, dass die Dresdnerinnen und Dresdner Eigenvorsorge betreiben und etwa ihre Häuser vor Starkregen schützen und klimagerecht sanieren oder bauen. Denn es zeigt sich auch in der Auswertung des Jahres 2024, dass uns Ereignisse wie Starkregen und Hochwasser im Zweifel häufiger ereilen und/oder heftiger ausfallen werden.
Umweltamtsleiter René Herold


Wetterrückblicke der letzten Jahre

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