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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/03/pm_089.php 26.03.2024 12:48:37 Uhr 27.04.2024 14:03:47 Uhr

Äußere Neustadt: Stadt und Polizei arbeiten auf entspannte Freiluftsaison hin

Zusammenarbeit von Nacht(sch)lichtern und Ordnungskräften hat sich etabliert

Vier Personen stehen auf einer Straße in der Neustadt

Mit den ersten warmen Tagen herrscht wieder reges Treiben im Ausgehviertel Äußere Neustadt. Manchmal allerdings bringt der Ansturm auf den Kiez vor allem in den späten Abend- und Nachtstunden Konflikte mit sich. An Hotspots wie der Kreuzung Louisenstraße/Görlitzer Straße/Rothenburger Straße – die so genannte Schiefe Ecke – oder dem Martin-Luther-Platz fühlen sich Anwohnende gestört durch nächtlichen Lärm, Müll oder Wildpinkler. Die Dresdner Stadtverwaltung und die Polizei arbeiten deshalb eng zusammen, damit auch die Freiluftsaison 2024 in der Äußeren Neustadt für Anwohner und Gäste gleichermaßen entspannt verläuft

Für mehr Rücksicht und ein harmonisches Miteinander in der Neustadt haben wir in den vergangenen Jahren auf einen Dreiklang aus Kontrolle, Prävention und Angebot gesetzt. Unsere Strategie hat Erfolg. Die Kriminalitätsstatistik zeigt einen Rückgang an Delikten im Viertel und auch das Konfliktteam der Nacht(sch)lichter konnte sich gut etablieren.
André Barth, Stadtbezirksamtsleiter Neustadt
Der positiv zu bewertende Rückgang der Anzahl an Straftaten ist nach meinem Verständnis auch auf den Einsatz von Nachtschlichtern, dem Gemeindlichen Vollzugsdienst sowie regelmäßig durchgeführten Präsenzeinsätzen des Polizeireviers Dresden-Nord mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei zurückzuführen. Diese Zusammenarbeit hat sich aus meiner Sicht als anerkanntes und probates Mittel etabliert und sollte im Jahr 2024 fortgesetzt werden. Mit Blick auf die unmittelbare Zusammenarbeit der angeführten Akteure bei der Einsatzdurchführung möchte ich 2024 auf eine bessere Verzahnung des gemeinsamen Agierens hinwirken.
Jürgen Kunath, Leiter des Polizeireviers Nord

Ordnungskräfte zeitiger und vermehrt im Einsatz

Die polizeilichen Einsatzmaßnahmen beginnen 2024 bereits im April. So will man frühzeitig Entwicklungen erkennen und die Maßnahmen bei Bedarf anpassen bzw. weiterentwickeln.  Neben der „Schiefen Ecke“ haben sich aus dem letzten Jahr auch neue Schwerpunkte wie der Bereich Bautzner Straße/Alaunstraße und der Martin-Luther-Platz ergeben. Kunath: „Ziel für 2024 ist es, das Auftragsgeschehen und die Kriminalitätsbelastung weiter zu reduzieren, um in mittelfristiger Perspektive die Kriminalitätsschwerpunkte nachhaltig einzudämmen und in der Folge das Sicherheitsgefühl der Anwohner sowie Besucher zu stärken.“

In diesem Sinne intensiviert auch der Gemeindliche Vollzugsdienst (GVD) seine Tätigkeit.

Die verstärkte Präsenz des GVD und das konsequente Einschreiten bei relevanten Ordnungsstörungen an der Schiefen Ecke hatte bereits 2023 zu einer Entspannung an der Kreuzung geführt und wird deshalb fortgesetzt. Die Zusammenarbeit der drei Akteure ist ausschlaggebend für einen langfristigen, nachhaltigen Lösungsansatz in der Äußeren Neustadt und soll vertieft werden.

Die Auswertung des bisherigen Einsatzes der Nacht(sch)lichter im Kriminalpräventiven Rat war überzeugend. Auch ich werde mich für einen weiteren Einsatz der Nacht(sch)lichter in diesem und in weiteren Stadtteilen einsetzen.

Eva Jähnigen,Ordnungsbürgermeisterin

Nacht(sch)lichter für ein faires Miteinander

Mit rund 25 Honorarkräften geht das Team der Nacht(sch)lichter in die vierte Saison und hat die ersten Proberunden bereits hinter sich. Nach einer Evaluation durch die Internationale Universität, kurz IU, wird dieses Jahr verstärkt auf breites Know-How gesetzt. In dem paritätisch aufgestellten Team aus alten Hasen und neuen Gesichtern spricht man Deutsch, Spanisch, Englisch, Russisch und Arabisch. Viele kommen aus sozialen Bereichen oder haben eine professionelle Ausbildung für den Umgang mit Konflikten. Alle Teammitglieder nehmen zum Saisonbeginn an zwei Schulungen in den Bereichen Awareness (Vorgehen gegen übergriffiges, grenzverletzendes Verhalten) und Erste Hilfe sowie einem Deeskalationsseminar teil. Ihre Schichten erledigen die Nacht(sch)lichter dann jeweils zu zweit. Ab dem 1. April 2024 sind sie donnerstags und sonntags von 20 bis 1 Uhr mit einem Team, sowie freitags und samstags von 20 bis 3 Uhr mit drei Teams unterwegs. Erkennen kann man sie an der bordeauxroten Einsatzkleidung mit der gelben Aufschrift. Jedes Team ist ausgestattet mit Erste-Hilfe-Material, Rettungsdecken, Taschenaschenbechern und Taschenlampen, sowie Informationsmaterial zu alternativen Veranstaltungsorten jenseits der Hotspots. 

Durch die Anmietung eines Raumes am Martin-Luther-Platz gibt es 2024 einen festen Rückzugsort.

Damit haben wir bereits einige Anregungen und Handlungsempfehlungen aus der Evaluation der Internationalen Universität umgesetzt. Nun wollen wir das Team in der Praxis professionalisieren und weiter für die Belange des Viertels sensibilisieren. Dazu gehört eine engere Zusammenarbeit mit verschieden Akteuren der Neustadt wie dem Klubnetz oder dem Gewerbe- und Kulturverein, aber auch mit jenen, die in der Sucht- und Obdachlosenhilfe tätig sind. Wir wollen zudem mit den Bewohnern des Viertels in Kontakt bleiben. Deshalb planen wir dieses Jahr drei Wochenendformate, bei denen wir auch für alle Neustädterinnen und Neustädter leicht ansprechbar sind, denen wir abends und nachts nicht begegnen.
Alessandro Finke, Koordinator Konfliktmanagement