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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/02/pm_015.php 06.02.2024 14:32:25 Uhr 27.07.2024 03:53:57 Uhr

Niedersedlitz: Offener Nachmittag in der Asylunterkunft Windmühlenstraße

Donnerstag, 8. Februar von 16 Uhr bis 18 Uhr Wohncontainer besichtigen 

Lageplan der Asylunterkunft

In der neuen Asylunterkunft für geflüchtete Familien an der Windmühlenstraße 59 (Eingang über die Kurt-Tucholsky-Straße) findet am Donnerstag, 8. Februar 2024, von 16 bis 18 Uhr ein Nachmittag der offenen Tür statt. Der Dresdner Stadtrat hatte im Mai 2023 den Bau von sechs neuen Asylunterkünften in modularer Bauweise beschlossen, fünf davon waren bereits ab Mitte Januar 2024 schrittweise belegt worden. In der Flüchtlingsunterkunft Windmühlenstraße liefen noch Restarbeiten, deshalb belegt das Sozialamt die Wohncontainer erst ab Mitte Februar.

Interessierte können sich am Nachmittag der offenen Tür diese Einrichtung ansehen, sich zur sozialen Betreuung und zur Sicherheit informieren und mit den Beschäftigten der Stadtverwaltung, des Betreibers (Johanniter) und der Migrationssozialarbeit (Caritas) ins Gespräch kommen. Die Migrationssozialarbeiter und die Heimleitung sind künftig auch die ersten Ansprechpartner für Anliegen oder Hilfsangebote aus der Nachbarschaft. 

Wie leben Geflüchtete in der Unterkunft?

Die Flüchtlingsunterkunft Windmühlenstraße bietet Platz für bis zu 152 Personen. Die Unterkunft ist so konzipiert, dass die Familien weitgehend selbstbestimmt und eigenverantwortlich leben. Gekocht wird selbst. Beim Ankommen erhalten die Geflüchteten Unterstützung von der Heimleitung sowie den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern. Ein Wachdienst sorgt für Sicherheit und Ordnung in und an der Einrichtung. Die Familien bewohnen jeweils einen Container mit Bad und Kochnische. Gemeinschafts- und Waschmaschinenräume, Büros für die Heimleitung und den Wachschutz, ein Erste-Hilfe-Zimmer sowie Lagerflächen gibt es ebenfalls.

Warum nutzt die Stadt Wohncontainer?

Dresden ist – wie alle Städte und Landkreise – gesetzlich verpflichtet, alle vom Freistaat Sachsen zugewiesenen asylsuchenden Menschen unterzubringen. Das sind derzeit hauptsächlich Geflüchtete aus Syrien, Venezuela, Afghanistan, der Türkei, Russland, Indien, Libanon, dem Irak, Iran und Georgien. Die Landeshauptstadt Dresden nahm im Jahr 2023 insgesamt 2.125 Personen auf. Im Januar 2024 waren es weitere 116 Asylsuchende und 45 Personen aus der Ukraine. Die Stadtverwaltung plant für das Jahr 2024 mit rund 2.200 aufzunehmenden Personen.

Allerdings sind Wohnungen und Wohnheime in Dresden knapp. Das Hotelzimmerkontingent für Geflüchtete lief im Januar 2024 weitgehend aus. Die Stadtverwaltung nutzt bis Ende März 2024 nur noch zwei Hotels mit insgesamt 200 Plätzen um Geflüchtete unterzubringen. Ohne die Wohncontainer müsste die Stadtverwaltung auf Notunterkünfte wie Sport- und Messehallen oder Zelte zurückgreifen. Deshalb hat der Stadtrat beschlossen, Wohncontainer für die Unterbringung von Geflüchteten zu nutzen. Die Nutzung der Wohncontainer ist auf 24 Monate befristet.

Wieso ist Migrationssozialarbeit wichtig?

Mit Hilfe der Migrationssozialarbeit werden geflüchtete Menschen in Dresden in unterschiedlichen Lebensbereichen unterstützt: Es geht dabei um die Vermittlung von Werten, Normen und Alltagskompetenzen in unserer Gesellschaft, aber ebenso um den Spracherwerb, den Aufbau sozialer Kontakte, die Aufnahme von Arbeit und Möglichkeiten der Bildung sowie Angebote von Integrationskursen. Weitere Aspekte sind Gesundheit, Wohnen (mit Hinweisen zur Wohnungsbewirtschaftung sowie zu gutem nachbarschaftlichen Zusammenleben) und die Bewältigung von Krisen.

Ehrenamtskoordination und Onlineplattform vermitteln Tätigkeiten

Interessierte, die im Umfeld der sechs neuen Einrichtungen helfen wollen, können sich an die Ehrenamtskoordination im Sozialamt wenden. Das geht telefonisch unter 0351-4881442 oder per E-Mail an ehrenamt-asyl@dresden.de. Aktuelle Einsatzstellen für ehrenamtliches Engagement in der Dresdner Flüchtlingshilfe sind tagaktuell unter www.ehrensache.jetzt/dresden veröffentlicht. Die Plattform hat die Stadt Dresden ins Leben gerufen. 

Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe ist vielfältig, es geht bspw. um Deutschkurse, Patenschaften und Begegnungs-treffs. Geflüchtete schätzen das Engagement ganz besonders beim Kennenlernen der Stadt und beim Deutschlernen. Mit ihrem Insiderwissen erleichtern ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Geflüchteten das Ankommen in Dresden. Damit übernehmen sie eine wichtige Lotsenfunktion für alte und neue Nachbarn und ergänzen die Migrationssozialarbeit.

Das sollten Interessierte beachten

Für die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe gibt es keine speziellen Anforderungen. Am wichtigsten ist es, offen und zugewandt auf Geflüchtete zuzugehen. Interkulturelles Wissen und Sprachfähigkeiten sind dabei von Vorteil. Interessierte sollten auch darauf achten, dass sie ihr zur Verfügung stehendes Zeitbudget realistisch einschätzen. Gerade in der Anfangsphase dürfen freiwillige Helferinnen und Helfer den Zeitaufwand für ihr Ehrenamt nicht zu knapp kalkulieren. Mindestens drei Stunden pro Woche haben sich als Faustformel für die Flüchtlingshilfe bewährt. Dies erleichtert es, gute Kontakte und vertrauensvolle Netzwerke zu knüpfen. Da die Wohncontainer für einen Zeitraum von voraussichtlich 24 Monaten genutzt werden, wird ein entsprechend mehrmonatiges Engagement besonders begrüßt.

Zur Flüchtlingshilfe in Dresden

Dresden bietet viele Möglichkeiten, sich aktiv in der Flüchtlingsarbeit einzubringen. Mehr als 50 Vereine engagieren sich mit vielfältigen Projekten für die Integration von Geflüchteten. Engagierte Organisationen und Netzwerke sind zu finden unter www.dresden.de/fluechtlingshilfe