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Stadtverwaltung stellt Schulnetzplanung 2017 zur öffentlichen Diskussion

Dresden richtet sich auf weiter steigende Schülerzahlen ein

Schulbürgermeister Dr. Peter Lames und der Leiter des Schulverwaltungsamtes Falk Schmidtgen stellten heute, am 9. November, den Referentenentwurf „Fortschreibung Schulnetzplanung 2017“ vor. Lames sieht im anhaltenden Bevölkerungswachstum die größte Herausforderung für die Schulnetzplanung. „Dresden verzeichnet neben einem positiven Geburtentrend verstärkten Zuzug junger Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet und aus anderen Ländern, darunter auch schulpflichtige, asylsuchende Kinder und Jugendliche. Unsere vordringliche Aufgabe ist es, die Schulinfrastruktur in Dresden an den steigenden Schülerzahlen auszurichten.“

Die Landeshauptstadt Dresden reagiert deshalb mit weiteren Schulgründungen. Zum Schuljahr 2017/2018 sind die Gründungen der 147. Grundschule in Pieschen, der 145. Oberschule in Pieschen sowie der Gymnasien Dresden-Pieschen und Dresden-Tolkewitz vorgesehen. In den darauf folgenden Schuljahren sollen weitere drei Grundschulen (146. Grundschule in Pieschen, 148. Grundschule in der Leipziger Vorstadt, 153. Grundschule in Friedrichstadt), vier Oberschulen (149. Oberschule in Seidnitz, 150. Oberschule in Plauen und später in der Wilsdruffer Vorstadt, 151. Oberschule in der Albertstadt sowie eine Oberschule in der Planungsregion Linskelbisch Mitte/Ost) und zwei Gymnasien (Planungsregion Linkselbisch Ost und Gymnasium Dresden-Gorbitz) gegründet werden.

Darüber hinaus ist es im Kontext mit den zum 1. August 2017 geplanten Änderungen des Schulgesetzes erklärtes Ziel, zusätzliche und bessere Inklusionsbedingungen für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu erreichen. Es wird mit deutlich mehr Schülern gerechnet, welche integrativ und inklusiv an den Regelschulen unterrichtet werden. „Trotzdem wird es weiterhin die Dresdner Förderschulen geben, denn die Fachkompetenz dieser Kollegien ist wichtig für die Unterstützung benachteiligter Kinder, egal ob am Lernort Regelschule oder am Lernort Förderzentrum“, betont Falk Schmidtgen, Leiter des Schulverwaltungsamtes.

Alle fünf Jahre überprüft und aktualisiert die Landeshauptstadt Dresden die mittel- und langfristige Entwicklung ihrer Schulinfrastruktur. Erklärtes Ziel ist ein ausgewogenes und leistungsfähiges Schulnetz in allen Schularten. Die Schulnetzplanung ist daher eine der wesentlichen kommunalen strategischen Entscheidungen und eine unverzichtbare Grundlage für Investitionsentscheidungen. Damit der Stadtrat im Jahr 2017, nach der letzten Beschlussfassung im Jahr 2012, rechtzeitig über eine Fortschreibung der Schulnetzplanung entscheiden kann, stellt das Schulverwaltungsamt jetzt den ersten Referentenentwurf „Fortschreibung der Dresdner Schulnetzplanung 2017“ zur Diskussion.

Die Stadtverwaltung erwartet neben zahlreichen Stellungnahmen insbesondere eine kontroverse Debatte zum Vorschlag, das Berufliche Schulzentrum „Franz Ludwig Gehe“ von Gorbitz an den Schulstandort Boxberger Straße 1/3 in Prohlis zu verlagern. Zwei wesentliche Gründe sprechen aus gesamtstädtischer Sicht dafür: Weil der Neubaustandort Freiberger Straße dringend für die Einrichtung einer fünfzügigen Oberschule benötigt wird, kann dort kein neues Gymnasium gegründet werden. Ein solches ist in der Planungsregion Linkselbisch Süd/West aber erforderlich. Als Standort schlägt das Schulverwaltungsamt den Leutewitzer Ring in Gorbitz vor. Dort befindet sich derzeit neben dem genannten Beruflichen Schulzentrum das Gymnasium Dresden Süd/West (Verlegung zum Schuljahr 2018/19 in den Neubau auf der Bernhardstraße). Andererseits bedarf es einer Belebung des Schulstandortes Boxberger Straße in Prohlis. Die Gründungsversuche des Gymnasiums Prohlis in den Jahren 2014 und 2015 scheiterten insbesondere daran, dass zusätzlich zum Julius-Ambrosius-Hülße-Gymnasium kein konkreter örtlicher Bedarf für ein zweites Gymnasium im Ortsamtsbereich besteht. In beiden Jahren meldete sich jeweils nur rund ein Viertel der benötigen Schülerzahlen für eine gymnasiale Neugründung am Standort Boxberger Straße an. Berufsschüler weisen hingegen eine andere Mobilität auf. Daher soll die attraktive Lage des Schulstandortes, erreichbar über zwei Straßenbahnlinien und in Nähe des S-Bahn-Haltepunktes Dobritz gelegen, zukünftig für berufsschulische Ausbildungen des Beruflichen Schulzentrums „Franz Ludwig Gehe“ genutzt werden. Mit dem Umzug soll das Berufliche Schulzentrum um ein berufliches Gymnasium erweitert werden. Damit wird im Ortsamtsbereich Prohlis, ergänzend zum Bildungsangebot des J.-A.-Hülße-Gymnasiums, ein zusätzliches Angebot für die Erlangung der allgemeinen Hochschulreife etabliert.

Das Schulverwaltungsamt wird in den ersten Monaten des Jahres 2017 die Schulnetzplanung unter Prüfung der Stellungnahmen und der neuesten Erkenntnisse zur Bevölkerungsentwicklung überarbeiten. Das Ergebnis wird voraussichtlich Anfang des zweiten Quartals 2017 dem Stadtrat und den Ausschüssen zur Beratung und Beschlussfassung übergeben. Die Beschlussfassung zum Schulnetzplan 2017 soll zum Ende des zweiten Quartals 2017 im Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden erfolgen.

Der Entwurf ist unter www.dresden.de/schulnetzplanung abrufbar. Dort finden sich auch Hinweise, wie Stellungnahmen abgegeben werden können. Diese sollten nach Möglichkeit bis zu den Weihnachtsfeiertagen beim Schulverwaltungsamt eingehen.