Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/kultur/kunst-und-kultur/buehne/tanzstadt.php 08.08.2024 09:04:52 Uhr 14.12.2024 20:11:46 Uhr |
Tanzstadt Dresden
Heute verfügt Dresden mit der Palucca Hochschule für Tanz, dem Semperoper Ballett und HELLERAU über drei wesentliche Voraussetzungen dafür, dass der Tanz in der Stadt lebendig bleibt und sich entwickeln kann. Daneben wächst und vernetzt sich unter dem Label TanzNetz Dresden eine vitale freie Szene. Der Verein Villa Wigman für Tanz betreibt die ehemalige Wirkungsstätte der Tänzerin und Choreografin Mary Wigman als Raum für die Freien Darstellenden Künste zu sozial verträglichen Mieten und befördert somit Proben, Recherchen, Residenzen und Vernetzung. Außerdem saniert er das historische Gebäude-Ensemble schrittweise.
Für den Tanz in Dresden ist es ein besonderes Glück, vor Ort gleichzeitig eine Ausbildungsstätte, mehrere feste Tanzensembles sowie eine Spielstätte für den freien zeitgenössischen Tanz zu haben. Junge Tanzschaffende erhalten so die Chance, auch nach ihrer Ausbildung mit ihrem Können und ihrer Kunst in der Stadt zu arbeiten.
Dazu kommen die Ensembles der Staatsoperette Dresden oder der Landesbühnen Sachsen, sowie Festivals und Schwerpunkte in Hellerau.
Dresden ist wieder zu einem Treffpunkt für Tanzschaffende und Tanzbegeisterte aus aller Welt geworden.
2025 – Ein Jahr für den Tanz
2025 steht in Dresden ganz im Zeichen des Tanzes. Anlässe dafür bilden besondere Jubiläen wie der 100. Geburtstag der Palucca Hochschule für Tanz Dresden. Das Fundament für die renommierte Hochschule legte Gret Palucca, die Pionierin des deutschen Ausdruckstanzes, 1925 mit der Gründung einer eigenen Schule. Die Palucca Hochschule feiert ihr Jubiläum und erlaubt bei den Tagen der offenen Tür im Januar und Oktober 2025 einen Blick hinter ihre Kulissen. Darüber hinaus wird Dresden das 200-jährige Jubiläum des Semper Opern Balletts würdigen und dabei auch weitere Ensembles, Bühnen bzw. Events in den Mittelpunkt stellen, die sich dem Tanz verschrieben haben.
Gefeiert wird der Tanz das gesamte Jahr über, unter anderem am 29. März 2025 mit einer Jubiläumsgala in der Staatsoperette Dresden, dem einzigen eigenständigen Operettentheater Deutschlands. Gespannt sein darf man auch auf die Performances der Frankfurt-Dresden-Dance Company, ehemals Forsythe Company, im Festspielhaus Hellerau. Die vielen eingebundenen Protagonisten werden 2025 die einzigartige Tanztradition Dresdens erlebbar machen, während gleichzeitig die Strahlkraft zum Tragen kommt, die von der kreativen und innovativen Tanzstadt Dresden heute ausgeht.
Weitere Informationen unter visit-dresden-elbland.de/
Die Tanzgeschichte
In den 1920er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Dresden zum „Mekka“ einer neuen Tanzkunst. Der Schweizer Musikpädagoge Émile Jacques-Dalcroze verwirklichte mit seiner "Bildungsanstalt für Musik und Rhythmus" in Hellerau eine künstlerische Vision, für die Heinrich Tessenow mit dem offenen Bühnenraum des Festspielhauses Hellerau einen bis heute faszinierenden architektonischen Rahmen schuf. Bis 1914 zog das Festspielhaus die künstlerische Avantgarde Europas in die erste deutsche Gartenstadt.
Hier studierte für kurze Zeit Mary Wigman, die als Pionierin des deutschen Ausdruckstanzes gilt, der 2022 von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Sie eröffnete 1920 selbst eine Schule für modernen Tanz. Heute wird das Gebäude an der Bautzner Straße - zwischenzeitlich als "Kleine Szene" bekannt - – als Produktionsort für die Freien Darstellenden Künste, insbesondere den Tanz, genutzt.
Eine ihrer berühmtesten Schülerinnen war Gret Palucca, die bis 1924 in Wigmans Gruppe tanzte, bevor sie als eine der führenden Ausdruckstänzerinnen eine erfolgreiche Solokarriere machte. 1925 gründete Gret Palucca ihre eigene Schule. Das Gebäude an der Karcherallee 43 ist noch heute Sitz der Palucca Hochschule für Tanz.
Eine sehr wechselvolle Geschichte dagegen hat das Festspielhaus Hellerau hinter sich. Es wurde ab 1939 als Polizeischule und nach dem 2. Weltkrieg als Lazarett, Sporthalle und Kaserne genutzt. Seit seiner Sanierung und Wiedereröffnung 2006 hat es sich unter dem Namen HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste Dresden zu einem der führenden Zentren für zeitgenössischen Tanz in Deutschland etabliert. Hellerau ist Residenzort der Forsythe-Company, 2012 fand dort die Tanzplattform Deutschland statt.