Römisches Bad

Die meisten Schäden an den baulichen Anlagen entstanden durch Wasser- bzw. Feuchteeintrag und deren Auswirkungen (an Stützmauern, Treppen, Kolonnaden) sowie durch natürlichen Verschleiß bzw. Abnutzungen (Naturstein, technische Anlagen, Wassertechnik u.s.w.).

So müssen am Portikus West z.B. der komplette Giebel mit Kreuzgratgewölbe als Sandsteinarchitektur instandgesetzt, Stützmauern ergänzt sowie an vielen Stellen der Sandstein saniert werden. Unterhalb der westlichen Treppe wird eine neue WC-Anlage errichtet.

Die Kolonnaden müssen an der Decke abgedichtet und statisch ertüchtigt werden, es werden Lüftungsschlitze neu geschaffen und neu verputzt.

Das Wasserbecken soll in seiner historischen Form wiederhergestellt werden, daher wird die jetzt bestehende Plattform zurückgebaut und die Brunnentechnik sowie alle erforderlichen Medien für die Ver- und Entsorgung neu errichtet. Auch die Außenanlagen werden zum Ende der Bauzeit nach historischem Vorbild wiederhergestellt.

Als zu Beginn 2023 für die Anlage wieder finanzielle Mittel zur Verfügung standen, wurde die Vorbereitung für die weitere Instandsetzung  wiederaufgenommen. Die Schadenskartierung wird auf den neuesten Stand gebracht, es erfolgen Abstimmungen mit der Naturschutzbehörde hinsichtlich des Artenschutzes für die Fledermauspopulation, ein Beleuchtungskonzept wird erarbeitet und die Ausführungsplanung für die Sandsteinarbeiten beauftragt.

Um das Römische Bad auch bei der Dresdner Bürgerschaft wieder stärker ins Bewusstsein zu bringen, wurde der Weg vom Körnerweg vorbei am Römischen Bad hoch zum Schloss Albrechtsberg für Fußgänger wieder geöffnet.

Bereits 2022 hat die Landeshauptstadt erneut Fördermittelanträge an die Ämter für Denkmalpflege beim Freistadt und beim Bund gestellt, um die Finanzierung bis zum Ende der Baumaßnahme zu gewährleisten.

Die Baumaßnahme soll in zwei Bauabschnitten erfolgen, die jeweils ca. zwei Jahre in Anspruch nehmen werden. Aufgrund der Fledermauspopulation in den Kolonnaden ist die jährliche Bauzeit begrenzt, um die Tiere nicht zu sehr zu stören. Gebaut werden kann jeweils nur zwischen Mitte März und Ende August.

ab Frühjahr 2023: Schadenskartierung, Ausführungsplanung für Sandsteinarbeiten, Beleuchtungskonzept, Fördermittelakquise

März 2023: Öffnung des Durchgangs vom Körnerweg zum Schloss Albrechtsberg vorbei am Römischen Bad

März 2024: Offizieller Baustart

Sommer 2024: Fertigstellung der Stützmauern, Balustraden, Treppen der Ebene 1+2, Teil I

September 2024: Abschluss Portikus West Teil I und Baustart Teil II

März 2025: Abschluss Instandsetzung Portikus West

Sommer 2025: Fertigstellung Portikus West und Stützmauern, Balustraden, Treppen Ebene 1 +2, Teil II

Sommer 2026: Fertigstellung der Kolonnaden

Sommer 2027: Abriss und Neubau Wasserbassin

September 2027: Fertigstellung

Baustellenkalender

Sobald sichtbare Maßnahmen auf der Baustelle beginnen, werden diese auf dieser Seite dokumentiert.

Das Römische Bad ist mit 13 verschiedenen Fledermausarten eines der bedeutendsten Fledermausquartiere Sachsens. Dies erfordert eine enge fledermausfachliche Begleitung, insbesondere dann, wenn Arbeiten an den Kolonnaden ausgeführt werden, starke Erschütterungen auftreten und das Beleuchtungskonzept erstellt wird. Während der Schwärmphase im Mai/Juni wird der aktuelle Tierbestand erfasst. Müssen durch die Baumaßnahmen Nistplätze entfallen werden Ersatznistkästen montiert.

Mit der fledermausfachlichen Begleitung wurde das Büro probios beauftragt.
Weitere Details sehen Sie hier.

Eigentümer und Bauherr für das Römische Bad ist die Landeshauptstadt Dresden, vertreten durch das Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung.

Beauftragtes Planungsbüro ist Heidelmann & Klingebiel, Planungsgesellschaft mbH, ein Unternehmen, dass sich die nachhaltige Denkmalpflege auf die Fahnen geschrieben hat und die Landeshauptstadt nun bereits seit vielen Jahren bei der Instandsetzung des Römischen Bades begleitet.

Der Dresdner Stadtrat hat mit dem Haushaltsbeschluss 2023/24 insgesamt 1 Million Euro und der Freistaat 300 Tausend Euro zur Verfügung gestellt, damit die Planungen für die Instandsetzung der historischen Anlage fortgeführt werden können. Insgesamt benötigt die Landeshauptstadt nach aktuellen Kostenschätzungen (2023) dafür ca. 6,6 Millionen Euro, die Stadt bewirbt sich daher aktiv bei allen relevanten Förderprogrammen des Bundes und des Freistaates. 

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 21. Juni 2023 für die Sanierung des Römischen Bades eine Förderung in Höhe von 1,426 Millionen Euro aus dem Etat der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Aussicht gestellt.

Gern können auch alle interessierten Dresdner (Bürger, Vereine, Unternehmen u.s.w.) die Instandsetzung der Anlage unterstützen.

Spenden können gesandt werden an:

Landeshauptstadt Dresden
IBAN: DE23 8505 0300 3120 0000 34
BIC: OSDDDE81 XXX
Verwendungszweck: „Römisches Bad“

Bei Angabe der Absenderadresse erhalten die Spender eine steuerlich absetzbare Zuwendungsbestätigung (Spendenquittung).

Mitte des 19. Jahrhunderts siedelte Prinz Albrecht, Bruder Friedrich Wilhelms IV, von Preußen nach Dresden um und erwarb den ehemaligen Findlaterschen Weinberg. Von Adolph Lose, einem Schüler Friedrich Schinkels, ließ er hier für sich ein Schloss im Stile des romantischen Klassizismus errichten – die Villa Stockhausen. Die Parkanlage im englischen Stil hatte Gartenbaumeister Eduard Neide, ein Nachfolger Lennés in Berlin, als einheitliche Anlage für die Villa Stockhausen und das Lingnerschloss gestaltet. Auf halbem Weg zur Elbe entstand eine halbrunde Säulenhalle mit 16 Korinthischen Säulen und seitlich zwei kleinen ionischen Tempeln, davor ein großes Wasserbecken mit Springbrunnen - das "Römische Bad". Geplant war die Anlage um 1850 viel monumentaler, aus baustatischen und zuletzt auch aus finanziellen Gründen wurde nur ein Teil der Planungen umgesetzt. Die Wassertechnik des Römischen Bades war eine besondere technische Leistung, die in damaligen Veröffentlichungen immer wieder hervorgehoben wurde: Aus dem Wasserbassin heraus schoss eine über 30 Meter hohe Fontaine, deren Wasser in einem komplizierten Röhrensystem und mithilfe von Dampfmaschinen über den westlichen Turm des Schlosses befördert und so mit der erforderlichen Energie angereichert wurde.

Das zu DDR-Zeiten kurzzeitig auch als öffentliches Schwimmbad genutzte Ensemble wartet nun seit der politischen Wende auf eine grundlegende Instandsetzung.   

Eine erste Sanierungsphase musste 2014 aufgrund anderweitig benötigter Finanzmittel unterbrochen werden. Ein Großteil des Portikus Ost konnte jedoch bereits wiederhergestellt werden. Nun soll die Sanierung fortgesetzt werden, erste Planungen hierzu haben bereits begonnen.

Im Rahmen der Dresdner Schlössernacht wird das Römische Bad wieder ein Ort für künstlerische Attraktionen sein (siehe dann Programm zur 24. Dresdner Schlössernacht). 

Am Sonntag, 10. September, werden von 10 bis 16 Uhr Mitarbeiter des Bauherren (Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung) und von probios für Informationen und die Fragen der Besucher zur Verfügung stehen. Treffpunkt ist unmittelbar an der Baustelle, erreichbar vom Zugang über das Schloss Albrechtsberg (rechts vom Schloss den Weg Richtung Elbe nehmen) oder über den Körnerweg.