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Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/hochbau/aktuell/roemisches-bad/roemisches-bad-geschichte.php 05.06.2025 12:59:33 Uhr 05.12.2025 04:02:07 Uhr |
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Geschichte(n)
Doch zuerst: Ihre Geschichte
Denn nach den Prinzen kamen die Dresdner. Vor allem Kinder. Und junge Erwachsene. Viele Dresdnerinnen und Dresdner haben lebhafte Erinnerungen an das Römische Bad. Sie haben hier gebadet, gelacht und erste Küsse getauscht. Sommerferien waren hier ein Highlight. Schulklassen haben Ausflüge in das Bad unternommen. Erzählen Sie uns Ihre Geschichte? Oder haben Sie Fotos? Dann schreiben Sie an roemisches-bad@dresden.de Eine Auswahl werden wir auf dieser Seite päsentieren. Vor Veröffentlichung setzen wir uns mit Ihnen nochmals in Verbindung.
Der Beginn: Prinz Albrecht von Preußen
Friedrich Heinrich Albrecht von Preußen war das jüngste von acht Kindern des Königs Friedrich Wilhelm III.. Am 4. 10. 1809 geboren, heiratete er 1830 die niederländische Prinzessin Marianne von Oraniern-Nassau. Doch Albrecht verliebte sich in die Kammerdame seiner Frau, Rosalie von Rauch, der Tochter des preußischen Kriegsministers. 1849 wurde seine Ehe „aus triftigen Gründen“ geschieden – gegen heftigen Widerstand seines Bruders, des Königs Friedrich Wilhelm IV. Der Prinz musste Preussen verlassen und brauchte eine neue Bleibe.
Schloss Albrechtsberg
Gasthaus Findlaters am Dresdner Elbhang mit seinen Fremdenzimmern und dem Konzertgarten war Mitte des 19. Jahrhunderts eine beliebte Adresse in Dresden. Hier kehrte ein, wer Rang und Namen hatte. Doch irgendwann war die große Zeit von Findlaters vorbei. 1850 kaufte der Prinz auf Vermittlung seines Kammerherrn, des Leutnants von Stockhauses, den Findlaterschen Weinberg in Loschwitz. Von Stockhauses Ehefrau stammte aus Dresden und arrangierte den Kauf des Grundstücks und beaufsichtigte später auch den Bau des Prinzenschlosses. Es sollte ein preußisches Schloss werden: Es waren ausschließlich preußische Architekten und Bauleute beteiligt, selbst das Material wurde aus Preußen herbeigebracht. Nach Plänen des Architekten Adolph Lohse sollte durch Umbau und Erweiterung des Findlaterschen Palais eine monumentale Schlossanlage mit Terrassengärten, Balustraden und Säulengängen im italienischen Stil entstehen. 1854 war das Schlosss vollendet. Das Geld war alle. Viele seiner hochfliegenden Pläne musste der Prinz begraben.
Das Römische Bad
Vom ursprünglichen Plan geblieben ist das sogenannte „Römische Bad“, ein Wasserbecken mit einer 30 Meter hohen Fontäne, umgeben mit einer von Säulen getragenen Wandelhalle. Bis heute existieren die seitlichen Zugänge von der Südterrasse des Schlosses aus. Bemerkenswert ist auch ein verschlungener Serpentinenweg, der über ein Viadukt führt, das der Basteibrücke in der Sächsischen Schweiz nachempfunden ist.
Prinz Albrecht legte sehr viel Wert darauf, im Römischen Bad die höchste Fontäne Dresdens vorzuweisen. Dank eines komplizierten Brunnen- und Pumpensystems gelang das letztlich auch. Ein Röhrensystem führte Quellwasser aus der Dresdner Heide in Reservoirs. Mittels einer Dampfmaschine wurde das Wasser auf den westlichen Turm des Schlosses befördert, von wo aus es die Fontäne betrieb. Außerdem wurde in der Nähe der unteren Terrasse eine Reservedampfmaschine aufgestellt, um als Alternative Elbwasser in das Hauptbassin pumpen zu können.
Das Schloss im 20. Jahrhundert
Prinz Albrecht von Preußen lebte mit seiner Frau Rosalie und den Söhnen in Dresden recht zurückgezogen. Allerdings hielt er sich aufgrund seines Militärdienstes oft in Preussen auf und bereiste nahezu ganz Europa, den Orient und selbst Afrika. Über das Leben seiner Gemahlin im Schloss Albrechtsberg wissen wir nur wenig. Mit dem Tod des ältesten Bruders von Prinz Albrecht, König Friedrich Wilhelm IV. im Jahr 1861, wurden die Beziehungen nach Berlin wieder enger. Kaiser Wilhelm I. besuchte Schloss Albrechtsberg mehrmals und akzeptierte auch Rosalie als die Frau seines Bruders.
Nach dem Tod Rosalies stand das Anwesen für mehrere Jahre leer, da keiner der beiden Söhne einzog. Erst 1914 nahm einer der beiden auf dem Schloss wieder seinen Wohnsitz. Er riskierte viel Geld auf der Pferderennbahn und in den Spielsalons der Stadt Dresden und musste aufgrund von Spielschulden 1925 Schloss und Grundstück an die Stadt Dresden veräußern. Auch einen Großteil des Mobiliars verkaufte er, so dass die Räume nahezu im Originalzustand erhalten geblieben, Einrichtungsgegenstände aus dieser Zeit aber nicht mehr vorhanden sind. Ende der 1920iger Jahre bemühte sich Ingenieur Friedrich Albert Karl Ernst Kaltschmidt (1879–1949) um die Einrichtung einer amerikanischen Eliteuniversität im Schloß Albrechtsberg. Umgesetzt wurden diese Pläne nicht. Während der Bombardierung Dresdens 1945 wurde das Schloss nicht in Mitleidenschaft gezogen, die originale Substanz im Inneren blieb weitgehend erhalten.
1930 wurden Park und Schloss Albrechtsberg für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der damalige Oberbürgermeister Dr. Wilhelm Külz wollte die 13 Hektar große Parkfläche als „zweiten Großen Garten Dresdens“ für die Stadt erhalten. Doch ab 1937 wurden Park, Pferdeställe und Reithalle von einer SA-Reiterstaffel genutzt, ihnen folgten nach dem 2. Weltkrieg Frontsoldaten der Roten Armee. Plünderungen und Beschädigungen waren die Folge. 1946 kaufte die UdSSR das Haus, 1948 wurde das Schloss als „Intourist“-Hotel eröffnet. Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts erhielt die DDR das Schloss zurück und gründete den „Pionierpalast“ . In dieser Zeit wurde das Römische Bad als Freibad für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Schloss Albrechtsberg war in der DDR ein fester Bestandteil des Freizeitangebotes in Dresden. 1975 begann die 2. Restaurierung des Schlosses, 1977 erhielt das Schloss den Status als Nationales Kulturdenkmal.
Nach der Wende
1990 wurde der Pionierpalast geschlossen, das Haus hatte die langjährige öffentliche Nutzung weitgehend unbeschadet überstanden. Seit 2013 trägt die Messe Dresden GmbH im Auftrag der Landeshauptstadt Dresden die Verantwortung für das Gebäude. Heute finden hier Tagungen, Feste, Konzerte und andere Veranstaltungen statt.
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Verwendungszweck: „Römisches Bad“
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