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Sorgende Gemeinschaften

Eine "Sorgende Gemeinschaft" ist eine Gruppe von Menschen, die füreinander da sind. Sie unterstützen sich gegenseitig und helfen einander.

Dank "Sorgender Gemeinschaften" können Menschen mit Behinderungen sowie Seniorinnen und Senioren so lange wie möglich in ihrem Quartier bzw. unmittelbaren Umfeld leben, wie sie möchten. Das heißt auch, dass sie einen barrierefreien Zugang zu allen Angeboten haben, die ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.

Wer gehört zu einer "Sorgenden Gemeinschaft"?

Nachbarinnen und Nachbarn
ehrenamtlich aktive Menschen
Nachbarschaftshelferinnen und -helfer
Vereinsmitglieder

Zur "Sorgenden Gemeinschaft" gehören unter anderem aber auch professionelle Leistungsanbieter:

Pflegedienste
„Betreutes Wohnen“
Hauswirtschafts- bzw. Assistenzdienstleister
Bäckereien
Apotheken

Nicht zuletzt sind auch entscheidende Institutionen beteiligt wie zum Beispiel das Sozialamt der Landeshauptstadt Dresden und der Kommunale Sozialverband Sachsen.

Weiterführende Informationen zu den Themen Pflegedienste, Betreutes Wohnen sowie Hauswirtschafts- und Assistenzdienstleistungen:

Angebote zur Pflege in Dresden

Informationen zu "Sorgenden Gemeinschaften"

Was ist das Ziel der "Sorgenden Gemeinschaften"?

Es entsteht eine Sorgekultur in den jeweiligen Stadtteilen/ Nachbarschaften zwischen Akteurinnen und Akteuren. Diese etablieren und vernetzen Angebote für Menschen mit Behinderungen sowie Seniorinnen und Senioren. Dies soll dazu führen, dass Menschen mit Unterstützungsbedarf möglichst lang zu Hause leben können.

Was ist der Hintergrund für die Landeshauptstadt Dresden?

Der demografische Wandel führt dazu, dass Menschen länger leben und im Alter öfter allein wohnen. Menschen mit Behinderungen wollen und sollen laut der UN-Behindertenrechtskonvention, Bildung, Arbeit und Wohnen möglichst außerhalb von Sondereinrichtungen gestalten können. So entsteht in den Nachbarschaften ein neuartiger Bedarf an Unterstützung.

Gleichzeitig verschieben sich Strukturen von Arbeit, Konsum und Kommunikation. Das bietet neue Chancen für die individuelle Gestaltung des eigenen Lebens. Dadurch lösen sich aber auch gewohnte Möglichkeiten für Austausch und Zusammenhalt auf, die bislang selbstverständlich schienen und die den Menschen Rückhalt gaben. In der Landeshauptstadt Dresden verfolgen wir diese Entwicklungen aufmerksam. Für "Sorgende Gemeinschaften" braucht es angemessene Lösungen. Angemessen sind Lösungen dann, wenn sie den Beteiligten Unterstützung und Teilhabe ermöglichen.

Entstehungsgeschichte

2019

Engagierte Dresdner Seniorinnen und Senioren legten einen Bericht zum Bielefelder Modell - BGW Bielefeld vor.

Bielefelder Modell

Das Bielefelder Modell ist ein quartiersbezogener Ansatz des selbstbestimmten Wohnens mit Versorgungssicherheit, der älteren Menschen oder Menschen mit Behinderung barrierefreies und altersgerechtes Wohnen in bestehenden Wohnquartieren ermöglicht.

Weitere Informationen: Bielefelder Modell - BGW Bielefeld (bgw-bielefeld.de)

2021

Seither bemühten sich in Dresden verschiedene Akteurinnen und Akteure um Lösungen zu "Sorgenden Gemeinschaften" und im Quartierswohnen.

stadt:wirken

Die stadt:wirken GbR führt im Auftrag von Manuela Scharf, der Beauftragten für Menschen mit Behinderung und Senior/innen Dresdens, den Beteiligungsprozess zur Etablierung von Sorgenden Gemeinschaften durch. Grundlage ist der Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2021, einen Prozess zu initiieren, um "Sorgende Gemeinschaften" in Dresden anzustoßen.

Weitere Informationen: Sorgende Gemeinschaften in Dresden – Stadtwirken.de

2023

Mitglieder des Seniorenbeirates, des Beirates für Menschen mit Behinderungen, die Beauftragte für Menschen mit Behinderungen und Senior/innen sowie auch Mitarbeitende des Sozialamtes planten im Juni 2023 eine Konsultationsfahrt nach Bremen, um die Quartiershäuser des Martinsclubs Bremen zu besuchen.

Vertreterinnen und Vertreter des Seniorenbeirats und die Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen besuchten Im Juli 2023 die Seniorenresidenz Wohnpark Spreequelle - WBG Oberland Neugersdorf eG.

Es folgte ein Besuch des Seniorenbeirats im Diakonie Dresden Pflegezentrum Dresden-Plauen.

Leitfrage für die Fachbesuche:

Inwiefern sind Quartiershäuser und –projekte geeignet, das Wohnen mit Unterstützungsbedarf im vertrauten Milieu zu stützen und damit Sorgende Gemeinschaften und ein selbstbestimmtes Wohnen für alle zu ermöglichen?