Informationen für Projektträger

„Zuwendungszweck ist die Förderung sozialer Integration in benachteiligten Stadtgebieten durch die Umsetzung von gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepten (GIHK) mit niedrigschwelligen, informellen Stadtteilvorhaben und begleitenden Maßnahmen. Die Stadtteilvorhaben richten sich an sozial oder anderweitig benachteiligte Menschen und zielen auf die Verbesserung der Chancengleichheit und der aktiven Teilhabe sowie die Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit ab.“ (Auszug aus der Förderrichtlinie vom 30. März 2022)

Die GIHK werden von der Landeshauptstadt erarbeitet. Sie enthalten unter anderem eine Analyse der Problemlagen, der vorhandenen sozialen Angebote und der Bedarfe in den geplanten Fördergebieten. Sie enthalten auch Maßnahmen, welche die soziale Gebietsentwicklung stärken sollen (Stadtteilvorhaben). Diese Vorhaben werden mit Projektträgern gemeinsam erarbeitet.

Die Richtlinie des Staatsministeriums für Regionalentwicklung finden Sie hier.

• Projektträger können juristische Personen des privaten und des öffentlichen Rechts oder rechtsfähige Personengesellschaften sein (beispielsweise Vereine oder gemeinnützige GmbHs).
• Projektträger müssen sich an der Erstellung des gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzeptes (GIHK) für das Gebiet, in dem sie das Vorhaben umsetzen wollen, mit der Einreichung eines Vorhabensblattes beteiligen. Das später tatsächlich beantragte Vorhaben muss der Beschreibung im Vorhabensblatt entsprechen. Die Zuwendung wird nur für Einzelvorhaben gewährt, welche Bestandteile eines GIHK sind. Das GIHK muss von der Sächsischen Aufbaubank bewilligt werden.
• Direkt förderfähig sind Personalkosten. Dazu zählen Bruttolöhne, Sozialversicherungsbeiträge des Arbeitsgebers und Honorarkosten. Förderfähig sind nur freiberuflich erbrachte Honorarleistungen. Restkosten werden mit einer Pauschale in Höhe von 40 Prozent der Personalkosten gefördert.
• Das Förderprogramm sieht einen Fördersatz in Höhe von bis zu 85 Prozent vor (60 Prozent ESF Plus, 25 Prozent Freistaat Sachsen). Die Landeshauptstadt Dresden fördert weitere Kosten in Höhe von zehn Prozent. Der Eigenanteil der Projektträger beträgt fünf Prozent der Gesamtkosten.
• Die Landeshauptstadt Dresden beabsichtigt, Fördermittel zur Projektbegleitung zu beantragen. Mit diesen Mitteln können Personalstellen eingerichtet werden, welche die Projektträger in der Umsetzung und bei administrativen Fragen unterstützen.

Informelle Kinder- und Jugendbildung

• Gefördert werden Unterstützungs- und Freizeitangebote zur Vermittlung von sozialen und emotionalen Kompetenzen sowie von Bildungskompetenzen.
• Zielgruppen sind Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. „Mischangebote“, in denen Kinder und Jugendliche einen Teil der Zielgruppe ausmachen, sind dem Vorhabensbereich der sozialen Integration zuzuordnen.
• Vorhaben orientieren sich an den Interessen von sozial oder anderweitig benachteiligten Kindern und Jugendlichen.
• Vorhabensziel: Verbesserung der Teilhabe und Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen oder anderweitig benachteiligten Familien
• Quartiersbezug: Vorhaben sind auf die Lebenswelt und den Sozialraum der Kinder und Jugendlichen ausgerichtet.
• Die Einbeziehung der Familien sowie die sozialräumliche Vernetzung und Kooperation, z. B. mit Schulen und Kitas, sind mögliche Bestandteile der Projektarbeit.

Soziale Integration

Niedrigschwellige, informelle Vorhaben zur sozialen Integration und Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit mit den Schwerpunkten:

• Vermittlung von Grund-, Schlüssel- und Bildungskompetenzen
• Unterstützung bei der Bewältigung konkreter Problemlagen durch gemeinsames Handeln und Förderung partizipativer Prozesse
• Beratungs- und Unterstützungsangebote im Prozess der Beschäftigungssuche, Beschäftigungsaufnahme und Berufsorientierung
• Kontakt- und Hilfsangebote zur Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe
• Beratungsangebote über den Zugang und die Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten
• Zielgruppen:
  • Personen mit geringen Chancen auf dem Arbeitsmarkt (z. B. junge Erwachsene ohne Schulabschluss, Langzeitarbeitslose, Migranten, Alleinerziehende und ältere Beschäftigte)
  • von sozialer Ausgrenzung und Isolation betroffene bzw. bedrohte Personen (z. B. Einkommensschwache, Personen mit Migrationshintergrund, Flüchtlinge, Wohnungslose, Menschen mit gesundheitlichen und psychischen Beeinträchtigungen sowie ältere Menschen)
• Sozialräumliche Vernetzung und Kooperation sind mögliche Bestandteile der Projektarbeit.

Stadtteilvorhaben können voraussichtlich ab dem Jahr 2024 beantragt und umgesetzt werden. Dafür mussten bis zum 15. Juli 2022 Vorhabensblätter bei der Landeshauptstadt Dresden eingereicht werden. Das Formular "Vorhabensblatt" für die erforderlichen Angaben finden Sie rechts im Downloadbereich.

Im Jahr 2022 erarbeitet die Landeshauptstadt Dresden gebietsbezogene integrierte Handlungskonzepte (GIHK) für die vier geplanten Fördergebiete. Der Beteiligungsprozess zu den GIHK begann im Februar 2022. Mithilfe einer Bürger- und Akteursbefragung in den vier geplanten Fördergebieten wurden Problemlagen, Bedarfe und Defizite ermittelt. Die genauen Ergebnisse befinden sich derzeit noch in Auswertung. Auf Basis der Befragungsergebnisse wurden interessierte Projektträger in Akteursrunden über die Bedarfe im Gebiet und die Rahmenbedingungen der Förderung informiert. Diese fanden am 14. und 17. Juni statt. Nun sind bis 15. Juli 2022 die Vorhabensblätter zu erarbeiten und bei der Landeshauptstadt einzureichen. In Lenkungsgruppen werden die Projekte anschließend bewertet und priorisiert. Bei Bedarf werden die Vorhabensblätter in Zusammenarbeit mit dem Amt für Stadtplanung und Mobilität nachqualifiziert. Die Vorhabensblätter werden zu Bestandteilen der GIHK.

Die Landeshauptstadt Dresden beabsichtigt, in der zweiten Jahreshälfte 2023 Förderantrage für die vier Gebiete einzureichen. Diese werden anschließend von der Sächsischen Aufbaubank (SAB) geprüft und beschieden. Es ist möglich, dass ein Teil der Vorhabensblätter abgelehnt oder mit Auflagen versehen wird. Es ist auch möglich, dass ein Gebiet oder mehrere Gebiete nicht bewilligt werden. Positiv beurteilte Vorhaben können anschließend von den Projektträgern und der Landeshauptstadt Dresden gemeinsam bei der SAB beantragt werden.

Download

• Vorhabensblatt ESF Plus 2021-2027 (*.pdf, 2 MB)

  Vorhabensblatt für ein ESF Plus-Projekt "Nachhaltige soziale Stadtentwicklung 2021–2027"

  (Abgabefrist: 15. Juli 2022)

Das Förderprogramm „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014 bis 2020“ wurde von der Landeshauptstadt Dresden bereits in den Jahren 2016 bis 2022 genutzt.

Es wurden drei Fördergebiete bewilligt: Friedrichstadt, Johannstadt und Dresden-Nord (Pieschen, Hechtviertel und Leipziger Vorstadt). Insgesamt wurden 56 Stadtteilvorhaben, darunter 18 Folgevorhaben, durchgeführt.