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https://www.dresden.de/de/kultur/kunst-und-kultur/bildendekunst/kunst-im-oeffentlichen-raum/projekte/sculptures-for-al-planetary-world-veronica-pfaffinger.php 09.05.2023 11:41:32 Uhr 06.05.2024 20:01:13 Uhr

„Sculptures for al Planetary World” Veronika Pfaffinger

Für das Ausstellungs- und Lehrprojekt "Down to Earth. Kunst und Bodenwissenschaften im Dialog" der Kustodie der TU Dresden in Kooperation mit dem Institut für Bodenkunde und Standortslehre, Fakultät Umweltwissenschaften der TU Dresden, der Galerie Ursula Walter, sowie der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG) wurde u.a. die Künstlerin Veronika Pfaffinger eingeladen, sich mit dem Thema Boden als Naturkörper und Umweltmedium auseinandersetzen.
Das künstlerische Forschungsprojekt „Sculptures for al Planetary World” von Veronika Pfaffinger setzt dabei an einem der jüngeren konzeptuellen Lösungsansätze zur Durchbrechung der hohen und weiter steigenden Flächenversiegelung und Bodenverdichtung vor allem in urbanen Ballungsräumen an: Es geht um das Konzept und die Strategie der „Schwammstadt“ (sponge city), um zum einen bei starken Regenfällen, Überschwemmungen und Überflutungen abzumildern und zum anderen im gleichen Atemzug Dürreperioden mit eklatantem Trockenstress für die Vegetation auszugleichen. Die Grundidee ist, dass die versiegelten Oberflächen lokal aufgebrochen werden und der Untergrund Regenwasser aufnehmen und (zwischen-)speichern kann. Für die Infiltration und die Wasserleitung in den tieferen Boden sind sogenannte Makroporen, also größere, miteinander verbundene Hohlräume, sehr wichtig.
Hierfür hat die Künstlerin Veronika Pfaffinger gemeinsam mit dem Bodenkundler Prof. Karl-Heinz Feger die Idee entwickelt, im Großen Garten in Dresden ein künstlerisches Analogiesystem zu konzipieren, das zum einen wie beim Bodenporenraum gefäßartige Behälter beinhaltet, die als „Makroporen“ die Thematik der Schwammstadt sichtbar machen und als mittelfristig angelegtes Vorhaben die Besucher:innen des Parks und der Ausstellungen für die Inhalte und Methoden der Bodenwissenschaften medienübergreifend sensibilisiert.

Entstanden ist eine Gruppe von drei Speichergefäßen unterschiedlicher Höhe und Form, die auf dem Gelände des Botanischen Gartens der TU Dresden fest eingegraben wurden.

In Zusammenarbeit mit der Professur für anorganisch-nichtmetallische Werkstoffe, TU Dresden, und den Werkstätten der Hochschule für Bildende Künste Dresden wurden Wasserspeicher aus recyclebarem Material gebaut, die als „Makroporen“ im Boden des Großen Garten vergraben wurden. Oberhalb dieser, als sichtbares Pendant und skulpturales Objekt, sitzt jeweils ein keramischer Trichter, der das Regenwasser auffängt und in den Speicher leitet. Die Trichter sind im Gegensatz zu den Speichern dickwandig und mehrfach gebrannt und damit sehr widerstandsfähig und formstabil. Die nur einmal und niedrig gebrannten Speicher im Boden hingegen bleiben offenporig und können so Wasser auf- und langsam wieder abgeben. Das Innere der Trichter wurde oberhalb einer eingesetzten Lochplatte mit unterschiedlich großem, porösen Material teilweise gefüllt, sodass sowohl Naturschutzaspekte als auch der Schutz gegen Verschmutzung gewährleistet sind.

Künstler/in 

Veronika Pfaffinger        

Projektmitarbeit/ Kooperationen
  • Galerie Ursula Walter, Dresden

  • Kustodie der TU Dresden

  • Institut für Bodenkunde und Standortslehre, Fakultät Umweltwissenschaften (Forstwissenschaften Tharandt) der TU Dresden

  • Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsens

  • Hochschule für Bildende Künste Dresden

Ort 

Botanischer Garten (Technische Universität Dresden), Außengelände, Stübelallee 2, 01307 Dresden

Zeitraum/Dauer

März 2022 – Dezember 2024