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https://www.dresden.de/de/kultur/kunst-und-kultur/bildendekunst/kunst-im-oeffentlichen-raum/projekte/monument-manaf-halbouni.php 28.05.2023 12:13:40 Uhr 07.05.2024 03:40:18 Uhr

Manaf Halbouni "Monument"

"Monument" Manaf Halbouni

Die Installation “Monument“, bestehend aus drei senkrecht im öffentlichen Raum aufgestellten Bussen, wurde 2017 von dem deutsch-syrischen Künstler Manaf Halbouni entwickelt. Als das Werk erstmals im Zentrum Dresdens vor der Frauenkirche realisiert wurde, bezog es sich auf den Krieg in Syrien, konkret auf ein Bild aus Aleppo, das bereits im März 2015 durch die Medien ging: Es zeigt eine Straße im Ostteil der Stadt, abgeschirmt durch drei Buswracks, die notdürftig mit Drahtseilen zwischen den Häusern verspannt wurden. Eine von unzähligen Straßensperren, die während der Kampfhandlungen in der Stadt errichtet wurden, um das Leben von Menschen zu schützen. Das Kunstprojekt rief im Kontext der erstmals so genannten „Flüchtlingskrise“ ein starkes Publikums- und Medienecho hervor und wurde danach in weiteren Städten (Berlin, Amsterdam) aufgestellt.
Das riesenhafte, unübersehbare „Monument“ wurde im Februar 2017 im Rahmen des vom Kunsthaus Dresden gemeinsam mit dem Societätstheater initiierten Kulturfestes „Am Fluss“ und des Dresdner Gedenkens für die Opfer von Krieg und Gewalt auf dem Neumarkt aufgestellt, um bewusst im Herzen der Dresdner Altstadt ein Zeichen für Frieden, Freiheit und Menschlichkeit zu setzen.

Mit dem Bild der aufgestellten Busse schaffte Manaf Halbouni eine Verbindung zwischen der Situation der Menschen im Nahen Osten und in Europa: Ihr Leid und ihre unaussprechlichen Verluste, aber auch ihre Hoffnung auf Wiederaufbau und Frieden.

Große Teile von Aleppo, der einst lebendigen historischen Stadt, dem florierenden industriellen Herzen Syriens, lagen seit den Kämpfen in Trümmern. Auch nach dem Ende der Kampfhandlungen würde es noch Jahrzehnte dauern, bis Chaos und Zerstörungen überwunden sind und die Menschen einen Alltag ohne Angst leben können. Jene aktuellen Bilder aus Syrien erinnerten an die Folgen vergangener Kriege weltweit, und gerade ältere Menschen dachten dabei an das selbst erfahrene Leid und an die unermesslichen Mühen des Wiederaufbaus in den Städten Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Manaf Halbouni hatte den Ort für das Monument bewusst gewählt. Die Frauenkirche und der Neumarkt gelten heute als Symbole für den überwundene Krieg und den Wiederaufbau, wobei damit nicht nur die Neuerrichtung von Gebäuden gemeint ist, sondern der lange Weg zu einer Gesellschaft, in der Menschen in Frieden und Freiheit leben können.

  • Künstler/in: Manaf Halbouni 

  • Projektmitarbeit/Kooperationen: Kunsthaus Dresden (im Rahmen von „Am Fluss / At the River. Zu Kulturen des Ankommens / On Cultures of Arrival“)

    Weitere Kooperationspartner:
    • Stiftung Kunst & Musik für Dresden
    • Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden
    • Stiftung Osterberg für Kunst & Kultur
    • Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
    • ALEXANDER POETZSCH ARCHITEKTEN 

  • Ort: Neumarkt Dresden

    Zeitraum/Dauer: 8. Feb – 3. Apr 2017