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Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/carolabruecke/geschichte.php 14.07.2025 12:02:50 Uhr 05.12.2025 06:32:51 Uhr |
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Geschichte der Carolabrücke
Die Einweihung 1895
Die Stadt Dresden hatte städtische und höfische Prominenz zum Festakt eingeladen. Zeitungen berichten von Fahnen und Laubgewinden mit denen die Brücke geschmückt war. Auf der Altstädter Seite standen aufgereiht die am Bau beteiligten Gewerke in ihren damals üblichen Trachten und den entsprechenden Zunftzeichen. Um 10 Uhr „kündeten lebhafte Hochrufe von seiten des zahlreichen Publikums das Nahen der königlichen Majestäten an.“ Die sächsische Königsfamilie nahm ebenso wie Oberbürgermeister Gustav Otto Beutler und Stadtbaurat Klette am Großereignis teil.
Benannt wurde die Brücke nach Carola von Wasa-Holstein-Gottorp, der sächsischen Königin und Ehefrau von des sächsischen König Alberts I. Stadtbaurat Herrmann Klette leitete den Bau der Brücke, mit dem man dem zunehmenden Verkehrsaufkommen der Großstadt Rechnung trug. In der Mitte fuhren zweigleisig die Straßenbahnen. Für den Güterverkehr waren links und rechts der Schienen die Fahrwege für die Fuhrwerke sowie anschließend Gehwege angelegt. Für die Überquerung der Carolabrücke wurde ein Brückenzoll, zehn Pfennige pro Zugtier, erhoben, so wie es auch schon bei der Augustus- und Albertbrücke üblich war.
Nach 1945
Bei den Luftangriffen am 13. Februar 1945 blieb die Brücke zunächst unzerstört. Beim Einmarsch der Roten Armee am 7. Mai 1945 wurden vier Bögen der Brücke von deutschen Truppen gesprengt. Die Beschädigungen waren so groß, dass man sich nach Kriegsende entschied, die Brücke stückweise abzureißen. Erst 1967 begannen die Arbeiten für eine neue Elbquerung an alter Stelle. Sie wurde bis 1971 als dreizügige Spannbetonbrücke errichtet und überspann auf rund 400 Metern die Elbe. Über der Schifffahrtsrinne hatte sie eine Spannweite von 120 Metern. Bis 1991 trug sie den Namen Dr.-Rudolf-Friedrichs-Brücke nach dem ersten Dresdner Oberbürgermeister und erstem sächsischen Ministerpräsidenten nach dem zweiten Weltkrieg. 1991 erhielt sie ihren ursprünglichen Namen zurück.
Sanierung ab 2019
Ab 2019 begannen Sanierungsarbeiten an der Carolabrücke. Gestartet wurde von November 2019 bis Juni 2021 mit dem östlich gelegenen Brückenzug A der Carolabrücke. Daran schloss sich die Sanierung des mittleren Brückenzugs ab Oktober 2022 an. Der Brückenzug C sollte ab Januar 2025 folgen. Die Brücke erhielt bei den Sanierungsarbeiten eine neue Abdichtung und neuen Fahrbahnbelag, neue Geländer sowie neue Leuchten, die Originalen nachgebildet wurden. Schadstellen im Brückeninneren wurden saniert und die Brückenentwässerung instandgesetzt. An Brückenzug A wurde im Zuge der Sanierungsarbeiten der Fuß- und Radweg verbreitert.
Um die unbefriedigende Situation für den Radverkehr auf der alten Carolabrücke zu verbessern, wurde in einem Verkehrsversuch ab 2. September 2025 eine Führung des Radverkehrs auf Brückenzug B erprobt. Am 11. September 2024 stürzte der Brückenzug C ein. Nach Abbrucharbeiten und zahlreichen Untersuchungen wurden auch die verbliebenen beiden Brückenzüge im Juni 2025 abgerissen.