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Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/zentrale-projekte/carolabruecke/abbruch.php 28.11.2025 11:26:03 Uhr 05.12.2025 07:52:11 Uhr |
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Abbruch
Abbruch Brückenzug C
Unmittelbar nach dem Teileinsturz der Carolabrücke am 11. September 2024 wurde ein Fachunternehmen mit dem Abbruch des eingestürzten Brückenzugs C beauftragt. Zunächst standen Sicherungsmaßnahmen im Vordergrund: Spezialisten installierten auf beiden Elbseiten an den Auflagepunkten der Brücke massive Stützkonstruktionen, sogenannte Böcke, um das Bauwerk zu stabilisieren. Parallel dazu begannen die Vorbereitungen für den kontrollierten Rückbau. Dafür mussten zunächst alle unter Spannung stehenden Bauteile – darunter Straßenbahngleise und Fernwärmeleitungen – getrennt werden. Hierbei kamen spezialisierte Verfahren zum Einsatz: Die Versorgungsleitungen wurden durch ein Schneid-Spreng-Verfahren, die Straßenbahnschienen mithilfe eines Thermitschneidverfahrens getrennt.
Die Abbrucharbeiten starteten auf der Neustädter Seite mit dem Kappen der Straßenbahnschienen und dem Rückbau der dortigen Brückenteile. Anschließend folgten die Arbeiten auf der Altstädter Seite. Besonders herausfordernd gestaltete sich der Rückbau des in der Elbe liegenden Abschnitts, da schwankende Pegelstände und Unterspülungen wiederholt Anpassungen des Abbruchkonzepts erforderlich machten. Auch mehrere Bombenfunde am 8. Januar, 27. Januar und 28. Januar 2025 hielten die Arbeiten auf.
Im Februar 2025 kam es zu mehreren Spanndrahtbrüchen in den verbliebenen Brückenzügen A und B. Aus Sicherheitsgründen mussten die Arbeiten daraufhin vorübergehend unterbrochen werden. Erst nach der Stabilisierung der Brücke durch Hilfsstützen konnten die Abbrucharbeiten am Zug C im Mai 2025 fortgesetzt und auch abgeschlossen werden.
Abbruch der Brückenzüge A und B
Planung und Abstimmung
Von Ende Februar bis Mitte Juni 2025 stand die Planung und Vorbereitung der Abbrucharbeiten im Mittelpunkt. Der Auftrag für den Abbruch der Brückenzüge A und B wurde von der Firma Hentschke ausgeführt. In der Planungsphase wurden die Abläufe detailliert vorbereitet. Parallel dazu erfolgte ab März eine enge Abstimmung mit zahlreichen beteiligten Behörden und Institutionen – darunter das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe, die Landesdirektion Sachsen, das Umweltamt, die Weiße Flotte oder die Veranstalter der Filmnächte am Elbufer.
Vorbereitung der Abbrucharbeiten
Von Mitte April bis Mitte Juni 2025 wurden umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Dazu gehörten die Herstellung von Hilfsstützen, die Trennung der Brückenzüge A und B voneinander, der Abbruch des verbliebenen Restes von Zug C sowie wasserbauliche Maßnahmen wie der Einbau von Wasserbausteinen und die Einrichtung einer Baustraße sowie eines Fallbettes im Flussbett.
Abbruch und Entsorgung
Der eigentliche Abbruch der beiden Brückenzüge begann am 12. Juni 2025 und dauerte bis zum 25. Juli 2025. In dieser Zeit wurden rund 80 Prozent des Brückenmaterials abgetragen und entsorgt. Die Bundeswasserstraße Elbe konnte fristgerecht am 15. August 2025 wieder freigegeben werden.
Nachlaufende Arbeiten und Wiederherstellung
Im Anschluss erfolgten Nacharbeiten, darunter die Wiederherstellung der Elbesohle sowie die abschließende Entsorgung und Verwertung von Materialien.
Das Terrassenufer und die angrenzenden Parkplatzbereiche auf der Altstadtseite wurden bis zum 17. September 2025 instandgesetzt und wieder freigegeben.
Auch der Elberadweg wurde erneuert und ist seit 2. Oktober 2025 wieder vollständig nutzbar.
Zahlen und Fakten zur Baustelle
Während der intensiven Abbrucharbeiten herrschte auf der Baustelle reger Betrieb. Zeitweise waren rund 40 Fachkräfte gleichzeitig im Einsatz – einschließlich Bauleitung, Vermessung und technischem Personal. Rechnet man die Fahrer von Speditionen, Lieferanten und Entsorgern hinzu, waren es etwa 55 Personen. Auch die Technik kam in großem Umfang zum Einsatz: Bis zu 25 schwere Baumaschinen wie Kräne, Bagger, Radlader und Traktoren arbeiteten gleichzeitig auf der Baustelle. Mit den zusätzlichen Transportfahrzeugen stieg die Zahl der eingesetzten Maschinen auf rund 40.
Die Arbeiten waren stark von den Wasserständen der Elbe abhängig. Während der Abbruchphase schwankte der Pegel zwischen 0,51 und 1,41 Metern. Für die Einrichtung der Baustelle und die Sicherung der Arbeiten wurden rund 11.000 Tonnen Material für Baustraßen und Fallpolster eingebracht. Zusätzlich kamen etwa 18.000 Tonnen Wasserbausteine zum Einsatz, die im Anschluss ordnungsgemäß wieder verwertet oder entsorgt wurden.
(Stand: 28. November 2025)