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https://www.dresden.de/de/rathaus/stadtbezirksaemter/neustadt/geschichte/c_04.php 06.01.2023 10:12:57 Uhr 24.04.2024 02:39:37 Uhr

Leipziger Vorstadt

Die Entwicklung der Leipziger Vorstadt begann zunächst mit der Siedlung Stadt Neudorf um 1550.

Aus der Gärtner- und Häuslersiedlung entwickelte sich im 19. Jahrhundert eine Industrievorstadt, die östlich des heutigen Puschkinplatzes vor allem durch die Bahnlinien nach Leipzig und Schlesien, die Steingutfabrik Villeroy & Boch, den alten Innungsschlachthof und die Drogen-Appretur-Anstalt von Gehe (Arzneimittelwerk) Bedeutung erlangte.

Die Siedlungen nördlich der Großenhainer Straße bis hinüber zur Königsbrücker Straße gehörten zunächst zur Antonstadt. Ab 1842 entstand der »Neue Anbau auf den von Oppellschen Feldern«, besser als Hechtviertel bekannt.
Von Oppell, der damalige Polizeipräsident von Dresden, hatte Land gekauft und durfte hier in eingefriedeten Gärten massive zweistöckige Häuser mit dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden errichten lassen.
Der im Volksmund gebräuchliche Name »Oppellvorstadt« erlangte jedoch keine amtliche Bedeutung, ab 1875 wurde sie der Leipziger Vorstadt zugerechnet.

1874 begann die Bebauung der Johann-Meyer-Straße mit Wohnhäusern für Arbeiterfamilien, für die der Großkaufmann Johann Meyer 100.000 Mark gestiftet hatte. Um 1910 hatte sich dieses ausgesprochene Arbeiterviertel zum dichtbesiedeltsten Gebiet Dresdens entwickelt.

Der zweite Weltkrieg hinterließ im Hechtviertel neben Hunderten Toten und Tausenden Ausgebombten auch die Ruine der St.-Pauli-Kirche von 1891.
Das Hechtviertel gehört heute ebenfalls zu den Sanierungsgebieten Dresdens. Nach dem 1. Weltkrieg war an der oberen Hechtstraße noch auf Trachenberger Flur (seit Mitte der 50-er Jahre als Oberer Hecht zur Neustadt gehörig) eine moderne genossenschaftliche Wohnsiedlung entstanden.

2022 ist eine ausführliche Broschüre zum Sanierungsgebiet Hechtviertel entstanden mit zahlreichen Ansichten von früher und heute.