Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/politik/demokratie-respekt/marwa-el-sherbini/gedenktag.php 17.07.2025 13:50:24 Uhr 20.07.2025 12:31:29 Uhr |
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Marwa El-Sherbini Gedenktag
Warum ein Gedenktag für Marwa El-Sherbini?
Dem rassistisch motivierten Mord an Marwa El-Sherbini wird am 1. Juli eines jeden Jahres mit dem Ziel gedacht, ein Zeichen für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft zu setzen, in der niemand aufgrund von Herkunft, Religion und Aussehen diskriminiert oder angegriffen wird.
Weitere Informationen finden Sie hier: www.gegenuns.de/marwa-el-sherbini
Die Stadtverwaltung Dresden beteiligt sich seit 2009 am Vorbereitungskreis des Marwa El-Sherbini Gedenkens, jetzt Initiative "Gedenken.Erinnern.Mahnen". Diesem gehören verschiedene Einrichtungen und Vereine wie der Ausländerrat Dresden e. V., Projekte Frauentreff und Dresdner Migrationsgeschichten, die Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie e.V. (RAA - Sachsen e.V.) AFROPA e. V., der Johannstädter Kulturtreff und der Integrations- und Ausländerbeirat an.
Gedenkveranstaltung 2025
Die öffentliche Gedenkveranstaltung für Marwa El-Sherbini fand am 1. Juli 2025 im gleichnamigen Park vor dem Landgericht Dresden statt. Der Erste Bürgermeister, Jan Donhauser betonte in seiner Rede die Notwendigkeit, gegen sämtliche Formen von Ausländerfeindlichkeit vorzugehen, um ein friedliches Miteinander zu gestalten. Er äußerte die Hoffnung, dass mit der geplanten Stele zeitnah ein dauerhafter Erinnerungsort zum Gedenken an Marwa El-Sherbini geschaffen wird.
Besonders bewegend waren die Berichte von Fatema Rezai und Mai Khalil vom Frauentreff des Ausländerrats Dresden e. V. In diesen berichteten sie auf Deutsch und ihren Muttersprachen Persisch und Arabisch von ihren Erfahrungen mit dem alltäglichen antimuslimischen Rassismus. Sie machten darauf aufmerksam, dass sie wie jeder andere Mensch ein Recht auf ein würdevolles und respektvolles Miteinander haben. Dies sei für die Integration von Zugewanderten und für das Zusammenleben in Dresden von besonderer Bedeutung.
Dr. Hussein Jinah vom Initiativkreis „Gedenken.Erinnern.Mahnen“ machte auf das für viele als „Fremde“ gelesene Menschen schwierig gewordene Atmosphäre aufmerksam. Ein von Hass geprägtes Klima sei der Nährboden für Gewalt und führe, wie die Fälle von Jorge Gomondai und Marwa El-Sherbini zeigen, zum Tod. Laut einer Erhebung des Netzwerks CLAIM, das aus 50 muslimischen und nichtmuslimischen Organisationen besteht, wurden im Jahr 2024 über 3.080 antimuslimische Vorfälle festgestellt, was einer Steigerung von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Natalija Bock vom Integrations- und Ausländerbeirat Dresden wies darauf hin, dass es wichtiger denn je sei, gegen den alltäglichen Hass aufzustehen, den viele Menschen in verschiedenen Lebensbereichen, wie beispielsweise in Schulen, erleben. Der tragische Tod Marwas soll Mahnung und Motivation sein, sich für eine friedliche Gesellschaft einzusetzen.
Die Marwa-El-Sherbini-Stipendiatin Flaurita Maffokang moderierte die Veranstaltung und beschrieb die Ehre und Verpflichtung, die mit der Auszeichnung verbunden sind. Sie setzt sich für das Empowerment vieler Menschen ein, die aktiv gegen verschiedene Formen von Rassismus vorgehen.
Anschließend wurden im stillen Gedenken Blumen und Trauerkränze niedergelegt.