Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aemter-und-einrichtungen/unternehmen/stadtarchiv/neuigkeiten.php 19.11.2024 08:33:53 Uhr 04.12.2024 07:39:16 Uhr |
Neuigkeiten
Übergabe von Familien-Dokumenten von Joachim Liebers
Am 8. November 2024 übergab der ehemalige Ortsamtsleiter von Prohlis und Leuben seine Familiendokumente an Herrn Prof. Kübler vom Stadtarchiv. Im Beisein des Stadtbezirksamtsleiters Herrn Jörg Lämmerhirt fand dazu ein Termin im Rathaus Leuben statt. Die Dokumente umfassen einen Zeitraum von ungefähr 100 Jahren, wobei das Älteste aus dem Jahr 1880 stammt.
Die Asche der Lady Dilke
Deutschlands erste Leichenverbrennungen vor 150 Jahren
Im Herbst 2024 jähren sich zwei zentrale Daten der Geschichte des deutschen Feuerbestattungswesens zum 150. Mal. Beide verbinden sich mit dem Leipziger Mediziner Prof. Karl Heinrich Reclam (1821-1887). Der Bruder des bekannten Verlegers widmete sich intensiv der medizinischen und hygienischen Aufklärung breiter Schichten. Vor dem Hintergrund kontinuierlich wachsender Großstädte und wiederholt grassierender Epidemien, namentlich der Cholera, engagierte er sich u.a. für eine Reform und Rationalisierung des deutschen Bestattungswesens. Sich mit dem christlichen Auferstehungsglauben verbindende Vorbehalte gegenüber der Kremation hatten in Europa über Jahrhunderte hinweg die Form der Erdbestattung kulturell, mental und gesetzlich etabliert. Ein intensiver gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und nicht zuletzt auch medialer Diskurs war notwendig, um im Verlauf des 19. Jahrhunderts kulturelle Vorstellungen und gesetzliche Regelungen des Bestattungswesens schrittweise zu modernisieren.
Ein Initial und Meilenstein auf diesem Weg bildeten die ersten beiden wissenschaftlich, behördlich und medial begleiteten Leichenverbrennungen in eigens dafür entwickelten Gasöfen in Breslau und Dresden im Herbst 1874. Am 22. September wurde in der städtischen Gasanstalt Breslau im Rahmen einer durch Reclam geleiteten naturwissenschaftlichen Versammlung die Leiche einer im dortigen Hospital verstorbenen alten Frau im Beisein zahlreicher Ärzte und des örtlichen Polizeipräsidenten versuchsweise eingeäschert, worüber mehrere deutsche Zeitungen berichteten. Nur wenige Tage darauf, am 9. Oktober wurde in einem eigens dafür entwickelten Gasofen der Friedrich Siemens-Glaswerke in Dresden-Löbtau die Leiche einer jungen Engländerin, Lady Katherine Dilke (1842-1874) im geschlossenen Feuer in Anwesenheit medizinischer und behördlicher Honoratioren kremiert.
Im Vorfeld hatten der Leipziger Gerichtsmediziner und Medizinalrat Prof. Dr. Reclam, der am Dresdner Stadtkrankenhaus tätige Medizinalrat und Epidemologe Dr. Friedrich Küchenmeister (1821-1890) und eine Reihe weiterer, sich für die Idee der Feuerbestattung einsetzender Herren zusammen mit Siemens an der Entwicklung eines geeigneten Gasofens gearbeitet und eine Reihe von Versuchen mit Tierkadavern durchgeführt. Um die sich engagierenden Kräfte zu bündeln und die Idee breiter zu popularisieren und zu legalisieren, hatte Küchenmeister in Dresden 1873 den ersten Verein für Feuerbestattung mit dem Namen „Urne“ gegründet, welcher drei Jahre später bereits einen ersten europäischen Kongress organisierte und Dresden zu einem Zentrum der Feuerbestattungsbewegung machte.
Über entstandene Netzwerke gelang u.a. der Kontakt zum britischen Unterstaatssekretär Sir Charles Dilke, dessen junge Ehefrau Katherine im September 1874 an den Folgen einer Entbindung verstorben war. Beide hatten im Falle Ihres Todes testamentarisch eine Verbrennung verfügt. Konserviert und versiegelt im Metallsarg erreichte die Leiche der jungen Engländerin Dresden, wo durch das sächsische Innenministerium kurzfristig eine Ausnahmegenehmigung für die Verbrennung erteilt wurde. Die Zeitungen berichteten ausführlich vom erfolgreich verlaufenen wissenschaftlichen Versuch und auch die behördlichen Beobachter schienen mit dem Ergebnis nicht unzufrieden. Für die breite gesellschaftliche Durchsetzung und eine rechtliche Legitimierung der Feuerbestattung in den deutschen Staaten war dennoch ein Weg von mehreren Jahrzehnten zu beschreiten. Das Königreich Sachsen legalisierte die Feuerbestattung nach Ausräumung juristischer und religiöser Bedenken erst 1906. Auch wenn die ersten städtischen Krematorien in Gotha (1878), Heidelberg (1891) und Hamburg (1892) eröffnet wurden, so geschah das Initial für deren technische Entwicklung und kulturelle Popularisierung in Dresden – vor genau 150 Jahren.
Mit dem Unternehmensarchiv des 1862 gegründeten Siemens-Glaswerks Dresden und dessen Nachfolgebetriebs der „Sächsisch-Brandenburgischen Glashütten GmbH“ (SABRA) gelangten auch die bis dahin im Tresor der Werksleitung gelagerte Asche der Lady Dilke in einem Präparate-Glas an das Stadtarchiv Dresden, welches sich seither bemüht, Fragen der pietätvollen Aufbewahrung und des wissenschaftlichen Quellenwertes ausgewogen zu berücksichtigen.
Dr. Stefan Dornheim
Übergabe von Unterlagen der AG Fechtsport-Historie an das Stadtarchiv
Am 4. September 2024 fand im Rahmen einer Veranstaltung der Fechtsport-Historie eine Übergabe von Dokumenten statt. Die Unterlagen, die vor allem zeitgenössische Unterlagen über den Fechtsport in Dresden betreffen, wurden Herrn Prof. Kübler feierlich übergeben. Das Stadtarchiv kann somit die Bestände zum Thema Sport in Dresden weiter ergänzen. Zudem wird mit der Überlieferung des Fechtsports eine Lücke im städtischen Vereinswesen geschlossen.
Tagebücher in den Bestand des Stadtarchivs übernommen
Am 27. August 2024 hat das Stadtarchiv Dresden drei Tagebücher zum Gut Weißer Hirsch des ehemaligen Besitzers Carl August Preißler übernommen. Die Tagebücher umfassen die Jahre 1829, 1938-58, 1859-65 und enthalten Einträge zu Einnahmen/Ausgaben, Lohnzahlungen und verrichtete Arbeiten auf dem Rittergut. Persönliche Unternehmungen und Kommentare zum Weltgeschehen des Tagebuchschreibers finden sich in ihnen ebenso. Die Dokumente übergab Herr Rolf Neumann. Er ist Nachfahre von Preißler und wollte das Material hier im Stadtarchiv gesichert wissen.
Liebesbrief aus dem Stadtarchiv
Am Sonntag, 28. Juli 2024 lief die Premiere des Films „Liebesbriefe aus Nizza“, dem neuesten Streifen des Erfolgsregisseurs Ivan Calbérac - der Franzose reist zur Feier der Premiere extra persönlich nach Dresden. Und weil die Geschichte humor- und liebesvoll zugleich ist, haben die Filmnächte gemeinsam mit dem Stadtarchiv Dresden den ältesten dort hinterlegten Liebesbrief gesucht. Und er wurde gefunden!
Stadtarchiv erhält historische Modelle von André Sarrasani
Im April erhielt das Dresdner Stadtarchiv eine Sammlung von historischen Modellen und Plakaten des Zirkus Sarrasani. Dabei handelt es sich um ein historisches Zirkuszelt-Modell mit dazugehöriger Anlage wie das Eingangsportal, ein Pferdezelt, Umzäunungen und unzählige Figuren, die das Zirkusleben dokumentieren. Die aktuelle Übergabe bereichert die vorhandene Sarrasani-Sammlung des Stadtarchivs. Nach einer allgemeinen Expertise erfolgt im Archiv eine Schadensanalyse und die Objekte werden dokumentiert sowie gereinigt. Im Gespräch mit André Sarrasani sind Sponsoren gesucht, die eine Restaurierung der Objekte ermöglichen.
Vorsitzende im Dresdner Notfallverbund bestätigt
Die im Dresdner Notfallverbund vereinigten Institutionen wählten am 10. April 2024 den neuen Vorsitz, den Maria Morstein (Depotchefin des Grünen Gewölbes) und Prof. Thomas Kübler (Direktor des Stadtarchivs) für die nächsten zwei Jahre übernehmen.
Der Dresdner Notfallverbund vertritt annähernd 20 Dresdner Archive, Bibliotheken, Galerien, Museen, Universitäten und Hochschulen sowie andere Institutionen. In der vergangenen Legislaturperiode wurden eine Notfallübung im Deutschen Hygiene Museum Dresden durchgeführt sowie Blackout-Strategien diskutiert und geübt. Zudem beteiligte sich der Notfallverbund an Hilfen für das Katastrophengebiet im Ahrtal und an der Koordinierung der Ukraine-Hilfen. Gut 30 Mitglieder aus den benannten Einrichtungen arbeiten am Dresdner Notfallverbund mit, der zugleich auch Leitmodell für andere Notfallverbände Deutschlands ist und mit seiner Gründung 2011 als einer der ältesten seiner Art in Deutschland gilt.
Maria Morstein und Prof. Thomas Kübler
Sprecherin und Sprecher des Notfallverbundes
Nachlass von Hans Lucke im Stadtarchiv Dresden (1927-2017)
Am 27. März 2024 konnte das Stadtarchiv den ersten Teil des Nachlasses von Hans Lucke übernehmen. Die Übergabe erfolgte durch seine Frau Dr. Irina Lucke-Kaminiarz mit der Unterstützung durch das befreundete Ehepaar Bettina und Dr. Bernhard Post. Im Nachlass befindet sich zum größten Teil das Werk Luckes sowie biographische Dokumente und Sammlungen. Sein Fotoarchiv und verschiedene Briefwechsel fließen in naher Zukunft in den Bestand ein. Im Anschluss wird der Bestand archivisch erschlossen und kann dann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Der Dresdner Hans Lucke war Regisseur, Schauspieler und Autor. 1954/55 gründete er zusammen mit Otto Stark die Herkuleskeule, die bis heute erfolgreich als Kabarett-Theater fortbesteht. Er spielte für die DEFA in zahlreichen Filmen und Serien mit. Unter anderem war er in mehreren Folgen des Polizeirufs 110 zu sehen. Sein 1960 gedrehter Film „Sommerwege“ wurde nach Fertigstellung sofort verboten. Um 2000 fand man den zerschnittenen Film bei der DEFA-Stiftung wieder und restaurierte ihn. Erst 2014 konnte er uraufgeführt werden.
Die Schauspielerei in Filmen und Serien war für Lucke weniger attraktiv. Seine Leidenschaft lag beim Theater, das zeigt unter anderem sein umfangreiches Œuvre als Dramatiker. Für die Aufführungen „Der Keller“ und „Kaution“ erhielt Lucke 1958 den Lessing-Preis der DDR. Von 1962 bis 1971 war er auch als Schauspieler am Deutschen Theater Berlin und an der Volksbühne tätig, ab 1973 am Volkstheater Rostock. Lucke begann ab 1977 seine Karriere als freier Autor und ging 1986 nach Thüringen. Er blieb bis zu seinem Tod 2017 in Weimar tätig und zu Hause.
Neues Mitglied im Dresdner Notfallverbund
Der Dresdner Notfallverbund nahm am 28. März 2024 offiziell die Sächsische Akademie der Künste auf. Diese wurde durch den Präsidenten Prof. Dr. Wolfgang Holler und die Archivarin Dr. Johanna Aberle vertreten – der Notfallverbund durch die Sprecherin Frau Maria Morstein und den Sprecher Prof. Thomas Kübler, die damit das 17. institutionelle Mitglied begrüßen konnten.
Insgesamt sind über 40 Dresdner Archive, Museen und Bibliotheken vertreten. Die Mitglieder sind in dem Notfallverbund institutionell und inhaltlich eigenständig, bündeln im Notfall ihre personellen und sachlichen Ressourcen zum Schutz des Kulturgutes. Die wesentliche Aufgabe ist die Notfallprävention. Hierzu kooperieren die Archive, Museen und Bibliotheken untereinander und mit den für den Kulturgutschutz verantwortlichen Aufgabenträgern und Behörden, insbesondere mit der Feuerwehr der Stadt Dresden.
Maria Morstein und Prof. Thomas Kübler
Sprecherin und Sprecher des Notfallverbundes
4. März 2024 Stadtarchiv übernimmt die Dresden-Fotos von Hans Hartz
Herr Dietrich Oldendorf übergab dem Stadtarchiv Dresden am 4. März 2024 237 Glasdias, die der Fotograf Hans Hartz auf seiner Dresden-Reise im Jahr 1940 angefertigt hatte. Hartz war 1902 in Kiel geboren und lebte ab 1928 in Hamburg. Da er einen Ansichtskartenvertrieb gegründet hatte, war er ständig auf der Suche nach Motiven. So kam er auch in den 1940er Jahren nach Dresden und fotografierte die Stadt mit dem Fokus auf die touristischen Highlights. Dietrich Oldendorf hat diesen Bestand erworben und nun dem Stadtarchiv übergeben.
Feierliche Präsentation des restaurierten Gemäldes „Auf zum Kampf“ von Sascha Schneider im Stadtarchiv Dresden
Am Freitag, den 26. Januar um 12:00 Uhr wurde im Lesesaal des Stadtarchiv Dresden das fertig restaurierte Monumentalgemälde „Auf zum Kampf“ von Sascha Schneider im Beisein der Oberbürgermeister von Dresden und Radebeul, Dirk Hilbert und Bert Wendsche, präsentiert. Das Gemälde wird bis zur Fertigstellung des neuen Empfangsgebäudes des Karl-May-Museums in Radebeul im Lesesaal des Stadtarchivs zu sehen sein.
Das „Auf zum Kampf“ oder auch „Phalanx der Starken“ genannte Ölgemälde des deutschen Bildhauers und Malers Sascha Schneider (1870-1927) entstand um 1902 und wurde erstmals auf der Dresdner Kunstausstellung 1903 präsentiert. Karl May war von den Werken Schneiders beim Besuch der Kunstausstellung so begeistert, dass er Kontakt zum Künstler aufnahm, woraus sich eine jahrelange Zusammenarbeit und Freundschaft entwickelte. Schneider schuf für May eindrucksvolle Neuillustrationen im Stil des Symbolismus für die Cover seiner Reiseerzählungen und Bilder für die Ausgestaltung von Mays Villa „Shatterhand“ in Radebeul. Die Karl-May-Stiftung verfügt heute über die größte Sammlung an Werken des Künstlers Sascha Schneider.
Das Gemälde hat eine wechselvolle Geschichte mit mehreren Besitzern hinter sich. Sascha Schneider schenkte es ursprünglich Klara May, der Witwe des bekannten Schriftstellers, in den 1920er Jahren. In der Villa „Shatterhand“ fand sich jedoch kein Platz. 1960 verkaufte die DDR das Gemälde mit einem Großteil des Nachlasses des Schriftstellers an die Verlegerfamilie Schmid nach Bamberg. Erst 1994 konnte es mit zusammen mit dem wertvollen Mobiliar Karl May wieder zurückgekauft werden. Seitdem fristete das Bild aufgerollt einem Dämmerzustand im Depot des Karl-May-Museums. Die unbefriedigten Lagerbedingungen für das Gemälde erhöhten über die Jahrzehnte die Schäden.
Eine lange geplante umfangreiche Restaurierung konnte schließlich 2023 durch die Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Meißen realisiert werden. Die umfangreichen Restaurierungsarbeiten an dem großformatigen Werk (247 x 452 cm) dauerten ein halbes Jahr und wurden durch die Dipl.-Restauratorin Claudia Hartwich und ihre Kollegin Dipl.-Rest. Ulrike Schauerte in den Werkstätten des Landesamts für Denkmalpflege in Dresden durchgeführt. Die Gesamtkosten für die Restaurierung belaufen sich auf ca. 62.000 Euro.
Das Gemälde soll in Zukunft im neuen Empfangsgebäude des Karl-May-Museums (Fertigstellung Ende 2026 geplant) präsentiert werden. Bis dahin hat sich die Stadt Dresden bereit erklärt, das fertig restaurierte Werk im Lesesaal des Stadtarchivs Dresden zu zeigen.
Unterlagen zum Fechtsport in Dresden an das Stadtarchiv übergeben
Am 24. Januar 2024 wurden dem Stadtarchiv Dresden von der AG Fechtsport Historie erschlossene Unterlagen des Dresdner Fechtsports übergeben. Dabei handelt es sich um eine erste Abgabe von Dokumenten. Die Idee, die Zeitgeschichte von der Entwicklung des Fechtsports um circa 1860 bis in die Gegenwart zu erforschen, abzubilden, Quellen zu erschließen und aufzuarbeiten, um diese dann dem Stadtarchiv Dresden zur Verfügung zu stellen, ist Gegenstand weiterer Übergaben.
Die AG Fechtsport Historie hat sich im Februar 2020 mit dem Ziel gegründet, das Wissen um die Entwicklung des Fechtsports im Raum Dresden zu bewahren. Zu den drei Gründungsmitgliedern Siegfried Heischkel, Uwe Thiele und Ralph Prater kam späterhin noch Dr. Rolf Pfrengle als Mitglied hinzu. Der Anlass, sich verstärkt mit dem Wissen um den Fechtsport zu beschäftigen, wurde vom Ehrenmitglied und ehrenamtlichen Denkmalpfleger des Dresdner Fecht-Clubs 1998 e.V., Sportfreund Dr. Manfred Dreßler gelegt. Er hatte als Sportfunktionär sein Leben lang gewirkt und dabei sehr viele Informationen zum Fechtsport in Dresden gesammelt. Diese Unterlagen sind über den Fecht-Club in die Hände der Arbeitsgemeinschaft gelangt. Insgesamt handelt es sich bei dem Bestand um 15 Kartons an Unterlagen, die nun ins Stadtarchiv gelangt sind.
Palucca Hochschule für Tanz Dresden in den Notfallverbund aufgenommen
Der Dresdner Notfallverbund nahm am 24. Januar 2024 offiziell die Palucca Hochschule für Tanz Dresden auf. Diese wurde durch die Kanzlerin Frau Dr. Claudia Schlüter und die Archivarin Frau Dr. Bianca Gleiniger vertreten – der Notfallverbund durch die Sprecherin Frau Maria Morstein und den Sprecher Prof. Thomas Kübler, die damit das 16. institutionelle Mitglied begrüßen konnten. Insgesamt sind über 40 Dresdner Archive, Museen und Bibliotheken vertreten. Die Mitglieder sind in dem Notfallverbund institutionell und inhaltlich eigenständig, bündeln im Notfall ihre personellen und sachlichen Ressourcen zum Schutz des Kulturgutes. Die wesentliche Aufgabe ist die Notfallprävention. Hierzu kooperieren die Archive, Museen und Bibliotheken untereinander und mit den für den Kulturgutschutz verantwortlichen Aufgabenträgern und Behörden, insbesondere mit der Feuerwehr der Stadt Dresden.
Maria Morstein und Prof. Thomas Kübler
Sprecherin und Sprecher des Notfallverbundes
Neujahrsgrüße
Das neue Jahr hat begonnen und das Stadtarchiv bedankt sich für die gute Zusammenarbeit. Wir freuen uns auf weitere gemeinsame spannende Projekte im neuen Jahr 2024.
Alles Gute und bleiben Sie gesund.
Stadtarchiv erhält Unterlagen und Fotos vom Hotel Pullmann Dresden Newa
Am 8. November 2023 erhielt das Stadtarchiv Dresden aus den Händen von Herrn Daniel Schlomann, dem derzeitigen und 13. Direktor des Hotels, sowie dem Marketing Manager Herrn Adrian Anger wichtige Unterlagen und Fotos zum Bestand des Hotels zur dauerhaften Archivierung. Übergeben wurden vorwiegend Fotos, beispielsweise vom Bau des Hotels und von verschiedenen Veranstaltungen, die in den Räumen des Hauses stattfanden. Ebenso die eindrücklichen Gästebücher mit den Autographen berühmter Persönlichkeiten gehören zum Bestand.
Durch das Engagement von Marion Kittel, Mitarbeiterin im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der Genossenschaft „VerbraucherVorteil“, fand der Bestand Einzug in das Stadtarchiv. Sie war es, die dem Hotelmanagement empfahl, die Unterlagen für eine konservatorisch dauerhafte Aufbewahrung ins Stadtarchiv zu geben Im Rahmen ihrer Tätigkeit wird Marion Kittel verschiedene Projekte des Hotels unterstützen. So soll auch eine Chronik zu diesem Hau entstehen, in welche viele interessante Inhalte aus den übergebenen Unterlagen einfließen werden. Mit der Überlieferung von renommierten Hotels wie dem Pullmann Dresden Newa lassen sich zukünftig noch besser die Entwicklungslinien im Dresdner Beherbergungssektor erforschen.
Feierliche Übergabe von Erinnerungsbüchern Dresdner Seniorinnen an das Stadtarchiv Dresden
Am 15. November 2023 wurden im Stadtbezirksamt Loschwitz elf Erinnerungsbücher von Dresdner Seniorinnen an das Stadtarchiv Dresden feierlich übergeben. Der Leiter des Stadtarchivs Herr Prof. Thomas Kübler übernahm persönlich die Publikation aus den Händen der Seniorinnen. Diese öffentliche Veranstaltung lässt den Wert dieser ganz eigenen, persönlichen Geschichten noch einmal steigern. Der Sigus e.V. und das Stadtarchiv sind seit mehr als zehn Partner in der Überlieferung dieser Erinnerungsbücher.
Einige dieser Lebensgeschichten werden seit 2011 in Dresden durch ein sechsköpfiges Team ehrenamtlich in Einzelinterviews dialogisch erfragt und in Form eines je persönlichen BUCH MEINES LEBENS verschriftlicht sowie der interessierten Öffentlichkeit in ErzählCafés vorgestellt. So liegen nun schon 28 Lebensgeschichten gedruckt vor, worin als Resultat intensiver Gespräche das erinnerte Leben von Betagten für ihre Angehörigen, interessierte Jüngere und in der Altenpflege Beschäftigte festgehalten ist. Derart dialogisch entstandene und im Umfeld der Protagonisten besprochene Lebensbücher geben Hochbetagten als Zeitzeugen eine Stimme und machen Nachkommen Lebens- und Zeitgeschichte persönlich zugänglich, vielleicht sogar verstehbar. Denn schnell wird spürbar, dass das Berichtete auch über den genannten Personenkreis hinaus von Interesse ist. Individualgeschichte verschränkt sich mit Zeitgeschichte und gewinnt zudem aktuelle Bedeutung.
Übergabe von Kunstobjekten
Am 20. November 2023 übergab die Malerin und Grafikerin Anita Voigt dem Stadtarchiv Dresden die Kunstobjekte, die in der Ausstellung „Stimmen aus dem Lockdown“ Mail Art Projekt, präsentiert wurden.
Hintergrund:
Mitten im Corona-Lockdown Anfang 2021 reifte bei den beiden Maler- und Grafikerinnen Petra Schade und Anita Voigt sowie dem Fotografen Burkhard Schade die Idee zu einem ganz besonderen Projekt. In dieser für die Kunst eher schwierigen Zeit entstand ein Konzept in Anlehnung an Mail Art. Im vordergründigen Interesse standen die Gefühle der Menschen während der Corona-Pandemie und dem Lockdown. Auf der Größe einer herkömmlichen Postkarte konnte jeder gestalten, was ihn bewegte, was er dachte oder empfand. Dieses Projekt sollte ihnen eine Stimme aus dem Lockdown geben. Die Technik war freigestellt und das künstlerisches Spektrum ohne Vorgaben wählbar.
Viele Menschen folgten begeistert der Idee, und so trafen von Januar bis März 2021 über 700 Karten ein, aus allen Ecken Deutschlands und darüber hinaus. Die Texte, Grafiken, Collagen, Fotos und Malereien erzählen von Ängsten und Mut, von Hoffnung und Wünschen, von Kritik und Wut, von privaten Erfahrungen und globalen Fragen. Im August 2021 wurde das kreative »Gesamtwerk« der Original-Postkarten erstmals einer breiten Öffentlichkeit im Heimatmuseum Radeburg vorgestellt. Dies war gleichzeitig der Start einer Wanderausstellung, die 2021/22 durch Sachsen reiste und 2023 im Stadtarchiv Dresden mit der feierlichen Archivübergabe endet.
Nach der fachgerechten Erschließung und Archivierung können die Kunstobjekte im Lesesaal des Stadtarchivs eingesehen werden.
DDC BLUE SKY LOUNGE: ORTE UND URSPRÜNGE UNSERER WISSENSSPEICHER (14.11.2023)
Wissen war und ist zu jeder Zeit dynamisch: Es verändert sich im diskursiven Austausch ebenso wie in der Zeit. Diese Dynamik ist Bedingung für jede Innovation, sie birgt aber zugleich die Gefahr, das einmal Erreichte zu verlieren.
Schon seit Jahrhunderten sind Archive Orte, die einen solchen Verlust des Wissens verhindern sollen. Entstanden sind sie dort, wo Wissen vorrangig gepflegt wurde – in Klöstern oder in Städten etwa. Sie sind Institutionen, die Kultur bewahren. Schon immer aber müssen sie auch den medialen Standards ihrer Zeit genügen – sei es im Gebrauch des Pergaments oder der Cloud.
Übung des Notfallverbundes Dresden im Deutschen Hygienemuseum
Am 25. Oktober 2023 fand am Vormittag eine Notfallübung des Notfallverbund Dresden im Deutschen Hygiene Museum statt, an der sich 20 Institutionen beteiligten. Die über 60 Freiwilligen Helfer aus den Archiven, Museen, Bibliotheken, Hochschulen und der Universität übten in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr die Alarmierungsketten, Evakuierungswege, Verpackungsabläufe, Transportprozesse mit Speditionen und Konservierungsdienstleistern. Im Verlauf der zweistündigen Übung wurden mehrere Paletten Museumsgut geborgen und für den Abtransport zur Konservierung vorbereitet. Der Notfallzug der Dresdner Feuerwehr kam dabei zum Einsatz. Mitglieder aus den Notfallverbünden von Halle und Weimar waren als Beobachterinnen zugegen. Aus dem Stadtarchiv Dresden unterstützen acht Personen die Rettungsarbeiten.
Die Prozessabläufe werden in der Nachsorge kritisch ausgewertet und im Notfallverbund Dresden, der seit 2011 existiert und schon mehrere Übungen in Dresdner Einrichtungen realisiert hat, diskutiert. Im vierteljährlichen Turnus trifft sich der Notfallverbund Dresden mit seinen Mitgliedern und wertet aktuelle Ereignisse, Schadensfälle, Notfalleinsätze aus und bespricht sicherheitsrelevante Entwicklungen. Die Dresdner Feuerwehr und der Notfallverbund schätzten in einer ersten Auswertung die Übung als erfolgreich ein.
90. Deutsche Archivtag in Bielefeld
Vom 26. bis zum 28. September 2023 fand unter dem Motto: „Miteinander arbeiten und miteinander reden – Kommunikation rund um das Archiv“ der 90. Deutsche Archivtag in Bielefeld statt. Das Stadtarchiv Dresden nahm an den verschiedenen Panels teil und war in folgenden Foren vertreten:
- Barrierefreie Archive (hier agiert das Stadtarchiv seit Eröffnung des Hauses im Jahr 2000 erfolgreich und wurde dementsprechend wiederholt zertifiziert)
- Archivische Personalgewinnung – Herausforderungen nicht nur in Zeiten von Fachkräftemangel (das Stadtarchiv hat sich seit 2010 vorwiegend dem beruflichen Einstieg von Historikerinnen und Historikern geöffnet und sich zudem mit der Ansiedlung einer völlig neuen Berufsgruppe (Preservation Management) den Herausforderungen der elektronischen Langzeitarchivierung gestellt).
- Auf dem 90. Deutschen Archivtag wurde der neue Deutsche Qualitätsrahmen (DQR) vorgestellt, der vor allem die wesentlichen Bedingungen und Vorrausetzungen für die Archive definiert und neben den Kernaufgaben (Sicherung, Übernahme, Erschließung, Auswertung, Benutzung und Bewahrung) auch die wissenschaftliche Arbeit sowie die elektronische Langzeitarchivierung als vorrangig einstuft.
- Das Stadtarchiv war im Arbeitskreis Historische Bildungsarbeit vertreten. Im Panel ging es vor allem um die Zugänglichkeit von Quellen für Schülerinnen und Schüler.
- Das Thema der Archivierung und der Benutzung von datenschutzrelevanten Unterlagen, wie beispielsweise zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs, von Zwangsabtreibungen und der Unterbringung von Kindern in Wochenkinderheimen wurde offen diskutiert und wird in der nächsten Zeit zu neuen Richtlinien führen.
- Ein weiteres zentrales Thema war der Umgang mit Registraturbildnern und die Kommunikation innerhalb der Behörden. Hier gilt es zukünftig Regelwerke zu entwerfen, um die Standards von rein elektronischen Daten zu definieren. Hier hat das Stadtarchiv Dresden seit der Einführung der elektronischen Langzeitarchivierung 2019 weitreichende Erfahrung aufzuweisen und arbeitet eng mit den Registraturbildnern zusammen.
- Der Umgang mit den kommunalen Archivträgern und potentiellen Nachlassern von nicht-amtlichen Archivgut füllte ein eigenes Panel.
- In der Tagung der Fachgruppe der Kommunalarchive berichtete das Stadtarchiv Dresden von der Erfahrung der Notfallverbünde und legte deutlich die Notwendigkeit der koordinierten und kooperativen Notfallvorsorge offen dar. Das Stadtarchiv leitet seit zwei Jahren den 2011 gegründeten Notfallverbund.
Notfallverbund tagt im Stadtarchiv
Am 19. Juni 2023 fand im Stadtarchiv Dresden eine Veranstaltung der Bürgerbühne des Staatsschauspiels und dem Notfallverbund statt. Der Dresdner Notfallverbund, 2011 als freiwilliger Zusammenschluss von Museen, Bibliotheken und Archiven gegründet, um wertvolles Kulturgut im Not oder Katastrophenfall mit fachlicher Kompetenz schützen bzw. wiederherstellen zu können, diskutiert mit Vetretern der Bürgerbühne, wie Kultur im Notfall geschützt werden kann. Dies umfasst die Fragen, wovor, wie und warum sollten wir das Kulturgut schützen? Was kann ein Notfallverbund überhaupt leisten? Wie wichtig sind Beispielerfahrungen bei der Rettung von kulturellen Gütern?
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Straße nach Lili Elbe benannt
Am 17. Mai 2023 wurde die Lili-Elbe-Straße in der Dresdner Johannstadt feierlich eingeweiht. Wer Lili Elbe war, welche Bedeutung die Stadt Dresden für sie hatte und welche Unterlagen zu Lili Elbe im Stadtarchiv Dresden überliefert sind, erläutert unter anderem Herr Prof. Kübler in diesem Video.
11. Mai 2023: Weltrekordlerinnen im Stadtarchiv Dresden
Frau Ulrike Scheffler übergab dem Stadtarchiv Dresden ein wertvolles Originaldokument aus der Geschichte des Heinz-Steyer-Stadions. Dieses private Dokument ist insofern sehr wichtig, weil es die dreizehn Weltrekorde der Leichtathletik, die im Heinz-Steyer-Stadions erreicht wurden, dokumentiert und mit den Originalunterschriften der Weltrekordinhaberinnen versehen ist.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Ulrike Scheffler von 1978 bis 1990 die Großanzeige im Heinz-Steyer-Stadion bedient hat. Zusammen mit ihrem Mann Hartmut Scheffler, der als Hauptkampfrichter von 1962 bis 2002 die Einsätze leitete, schrieb sie ein wichtiges Stück Sportgeschichte, die nun im Stadtarchiv Dresden überliefert wird. Mit dem Neubau des Heinz-Steyer-Stadions wird auch dieses Stück Geschichte konserviert werden.
13. April 2023: ämterübergreifendes Ausstellungsprojekt
Die Loschwitzer Brücke, weithin als Blaues Wunder bekannt, feiert am 15. Juli 2023 ihren 130. Geburtstag. Anlässlich des Jubiläums stellen das Stadtarchiv und das Straßen- und Tiefbauamt gemeinsam und ämterübergreifend eine Bilderausstellung über das "Blaue Wunder" aus. Die Ausstellung wurde am 13. April 2023 eröffnet.
Im 1. Stock des Bürogebäudes der St. Petersburger Straße 9 werden im Bereich des Straßen- und Tiefbauamtes verschiedene Baupläne, Fotografien und Objekte zum Blauen Wunder präsentiert. Die Ausstellung umfasst die Themen Bau und Konstruktion, Eröffnung und Belastungsprobe, Namensbildung, Brückenzoll, Hochwasser 2002 und aktuelle Erhaltungsmaßnahmen.
7.März 2023: Digitalisierungsprojekt abgeschlossen
Die Digitalisierung der Bestände "9.1.3 Verwaltung des städtischen Flugplatzes Dresden-Kaditz" und "8.15 Gemeindeverwaltung Kaditz" konnte durch das Programm "WissensWandel" erfolgreich umgesetzt werden. Die Digitalisate können nun von Nutzerinnen und Nutzern eingesehen werden. Das Programm "WissensWandel" des Deutschen Bibliotheksverbandes wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Das Ziel das Dresdner Archivgut dauerhaft zu sichern und für die Nutzung online zugänglich zu machen, konnte durch die Projektförderung von 10.800 Euro aus Bundesmitteln realisiert werden.
Mit seiner über 750jährigen Geschichte ist der im Nordwesten Dresdens gelegene und 1903 eingemeindete Ort Kaditz ein häufig benutzter Bestand im Stadtarchiv Dresden. Kaditz wurde erstmals im Jahr 1269 urkundlich als "Kayticz" erwähnt. In der Gemeindeflur wurde am 26. Oktober 1913 einer der weltweit ersten städtisch betriebenen Flugplätze eingeweiht. Zwar wurde der "Land- und Wasser-Flugplatz Dresden" während des Ersten Weltkriegs militärisch genutzt, in dem Bestand befinden sich aber auch die Korrespondenzen über die Verhandlungen und Schauflüge des französischen Kunstfliegers Fliegers Adolphe Pégoud. Ebenso sind in den Akten die ersten Tests zum Fallschirmspringen aus dem Jahr 1914 zu finden.
Der Umfang der Digitalisate beläuft sich auf 3,31 TB und enthält 46.337 Scans. Insgesamt wurden 928 Akten bearbeitet. Mit diesem Schritt ist es dem Stadtarchiv gelungen, die teilweise sensiblen Akten vor Informationsverlust zu schützen, da ein Ausheben nun nicht mehr notwendig ist. Alle Anfragen können nun mittels Digitalisaten bearbeitet werden. Künftig sollen die Digitalisate im eStadtarchiv langzeitgesichert werden.
Das Stadtarchiv hat bereits jetzt die Digitalisate online über SCOPE Query kostenlos jedermann zur Verfügung gestellt. Zu finden sind diese unter den Bestandsnummern 8.15 und 9.1.3, siehe:
Bestand 8.15 Gemeindeverwaltung Kaditz
Bestand 9.1.3 Verwaltung des städtischen Flugplatzes Dresden-Kaditz
Fragmente mittelalterlicher Handschriften im Stadtarchiv entdeckt
Im Rahmen kontinuierlicher Bestandserschließungen sind bereits in der Vergangenheit im Bereich des Ratsarchivs und in den Beständen zu den Innungen vereinzelt Fragmente spätmittelalterlicher Pergamenthandschriften und Wiegendrucke aus der Zeit zwischen ca. 1200 und 1450 aufgefallen. Eine etwas systematischere Recherche konnte inzwischen bereits rund 45 Fragmente feststellen, welche zwischen 1550 und 1670 als repräsentative Buch- und Akteneinbände recycelt worden sind. Nahezu sämtliche Fragmente entstammen einem geistlichen bzw. liturgischen Kontext. Dabei handelt es sich etwa um Predigten, Stundenbücher, Antiphonale, Graduale und Missale – teils mit kunstvollen Buchmalereien. Sie sind mit hoher Wahrscheinlichkeit den Dresdner Kirchen und Orden zuzuordnen und nach Einführung der Reformation schrittweise makuliert und buchbinderisch weiterverarbeitet worden. Medien und Texte dieser Art sind in protestantischen Regionen wie Sachsen konfessionsbedingt nahezu vollständig verloren gegangen.
Bisher gibt es dazu kaum wissenschaftliche Untersuchungen. In Zusammenarbeit mit dem Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Leipzig sollen die Textzeugnisse nun schrittweise erschlossen, d.h. beschrieben, digitalisiert und in einschlägigen Forschungsdatenbanken publiziert werden. Daneben werden Studien- und Forschungskooperationen mit der TU-Dresden für weitergehende Auswertungen des Materials angestrebt.