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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/12/pm_043.php 18.12.2025 14:39:55 Uhr 18.12.2025 16:29:35 Uhr

Förderkreis Alter Leipziger Bahnhof zeigt Exil in Bildern

Ausstellung „TRANSIT – Bilder aus dem Exil“ eröffnet ab 8. Januar 2026 im Zentralwerk

Mit der Ausstellung „TRANSIT – Bilder aus dem Exil“ rückt der Förderkreis Alter Leipziger Bahnhof die transnationale jüdische Exilgeschichte einer Dresdner Familie in den Mittelpunkt: Im KABINETT des Zentralwerk e. V. werden erstmals in Dresden Werke der argentinischen Künstlerin Mónica Laura Weiss gezeigt. Die Ausstellung läuft von Freitag, 9. Januar, bis Sonntag, 8. Februar 2026, und thematisiert Flucht, Verlust, Sprache und Identität im Exil – basierend auf der Verfolgungsgeschichte ihrer Familie, die 1933 aus Dresden vor dem NS-Terror nach Argentinien floh.

Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch, Mitglied im Beirat Erinnerungskulturen der Landeshauptstadt Dresden, eröffnet gemeinsam mit Ekaterina Kulakova, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden K.d.ö.R. und des Jüdischen Landesverbands Sachsen, die Ausstellung am Donnerstag, 8. Januar 2026, um 18 Uhr mit einem Grußwort. Die Laudatio hält die Berliner Kulturwissenschaftlerin Dr. Gabriele Knapp. Uraufgeführt wird ein Dokumentarfilm von Michel Steinberg (Buenos Aires/Berlin) zur Fluchtgeschichte der Familie aus Dresden. Für den musikalischen Rahmen sorgt der Sänger und Gitarrist Max Loeb Garcia.

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonnabend, 16 bis 20 Uhr und Sonntag 15 bis 18 Uhr

Führungen für Gruppen und Schulklassen: Montag bis Sonntag ab 10 Uhr nach Anmeldung unter info@alter-leipziger-bahnhof.net oder 0174-4980096

Zur Ausstellung

Die Werke von Mónica Laura Weiss, Tochter der 99-jährigen Dresdnerin Marion Weiss (geb. Reizes), reflektieren familiäres Exil, Sprachverlust und kulturelle Brüche. Fotografien, Dokumente und Buchobjekte mit Exillyrik verweben künstlerisch den Bruch von 1933 mit geerbten Erinnerungen und der eigenen Kindheit in Argentinien. Die Ausstellung ermöglicht einen empathischen Zugang zum Exil als lebenslange Erfahrung und betont die Bedeutung transnationaler Erinnerung.

Ein besonderer Moment ist, dass Marion Weiss, Nachfahrin einer Dresdner Familie, deren Flucht 1933 in Marienbad begann, mit 99 Jahren in Buenos Aires erleben wird, dass die Ausstellung erstmalig in Dresden gezeigt wird. Ihr Enkel wird anwesend sein. Die Fluchtgeschichte seiner Familie hat er in einem Dokumentarfilm festgehalten.

„Ich freue mich, dass es uns dank des ehrenamtlichen Engagements unserer Mitstreiter gelungen ist, diese Ausstellung zu ermöglichen. Marion Weiss, die in Buenos Aires lebt, ist heute 99 Jahre alt. Es ist berührend, dass sie die Realisierung der Ausstellung ihrer Tochter Mónica Weiss noch erlebt. Für uns war es wichtig, sie an einem Ort zu zeigen, dessen Geschichte mit den Verbrechen im Nationalsozialismus eng verbunden ist. Die Ausstellung führt uns vor Augen, dass die Folgen des Nationalsozialismus, Vertreibung und Ermordung, auch die Identität der nachfolgenden Generationen prägt.“

Sprecher des Förderkreises Alter Leipziger Bahnhof, André Lang, betont die Bedeutung von Kunst für die Erinnerung

„Die Arbeiten von Mónica Laura Weiss machen die Erfahrungen von Flucht, Verlust und dem Ringen um Identität im Exil auf eindringliche Weise erfahrbar. Die Ausstellung ist ein bedeutender Beitrag zur Erinnerungskultur mit den historischen Bezügen der Familie zu Dresden. Ich danke dem Förderkreis Alter Leipziger Bahnhof und allen Beteiligten, die diese Ausstellung ermöglicht haben.“

Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch unterstreicht die Bedeutung der Ausstellung für die Landeshauptstadt Dresden

Veranstalter und Projektträger ist der Gedenkort Alter Leipziger Bahnhof e. V., gefördert durch die Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz. Kooperationspartner sind das Zentralwerk Dresden e. V. sowie die sLAG – Förderverein der sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus e. V.