Das Projekt im Überblick

In dem Projekt werden zwei Leitideen zusammengeführt: Bildung für nachhaltige Entwicklung und Lebenslanges Lernen. Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein Leitthema für alle Bildungsbereiche. Die Lernenden eignen sich Wissen und Fähigkeiten an, die es ihnen ermöglichen, ihr eigenes Leben und das Leben in Dresden nachhaltig zu gestalten. Nachhaltig bedeutet: Wirtschaftliche, soziale und ökologische Zusammenhänge können sich so entwickeln, dass auch für künftige Generationen ein gutes Leben möglich bleibt. Lebenslang bedeutet: Lernen gehört zum Menschsein dazu. Deshalb soll es passende Angebote zum Lernen für Menschen in allen Altersgruppen geben, von der Wiege bis zur Bahre.

Das Projekt konzentriert sich auf Schulen und auf das Lernen in Nachbarschaften. Kindertageseinrichtungen sollen nach Möglichkeit ebenfalls einbezogen werden. Diese Auswahl hängt damit zusammen, dass die Stadtverwaltung in den Bildungsbereichen frühkindlich, Schulen und non-formal deutlich mehr Rahmenbedingungen beeinflussen kann als in den Bereichen der beruflichen Bildung und an Hochschulen. In Dresden gibt es 148 Schulen in städtischer Trägerschaft und mehr als 600 Horte und Kindertagesstätten, dazu eine große Vielfalt an Bildungsangeboten im non-formalen Bereich.

Das Vorgehen im Projekt orientiert sich an der Frage, welche Bedingungen es für nachhaltiges, zukunftsgerechtes Lernen in Dresden braucht. Unsere Antwort: Verbindendes Lernen. Dahinter verbirgt sich ein dreigliedriges Konzept:

1. Lernangebote weiterentwickeln – so dass Lernende zu Zukunftsgestalterinnen und -gestaltern werden (WIE?)
2. Lerngemeinschaften stärken – Akteure formaler und non-formaler Bildung zusammenbringen  (WER?)
3. Lernorte umgestalten – Nachbarschaften mit Schulen als Ankerpunkten zu Lernräumen entwickeln und die strategische Weiterentwicklung von Bildungseinrichtungen zu nachhaltigen Lernorten fördern (WO?)

Damit Verbindendes Lernen in Dresdens Nachbarschaften zur Regel werden kann, brauchen die Bildungsakteure geeignete Werkzeuge. Geplant sind insbesondere ein interaktiver Stadtplan zur Sichtbarmachung der Netzwerke vor Ort und ein social-media-Kanal mit Datenablage und Terminplaner für einfachen Austausch von Informationen und für selbstorganisierte Koordinierung der Bildungsakteure in den Nachbarschaften. Außerdem braucht es neue Routinen für Austausch und für die Koordination der Akteure untereinander. Um das zu erleichtern, soll das Stadtgebiet gedanklich aufgeteilt werden in vier sogenannte "Lernräume". Gleichzeitig entstehen auch neue Formen der Zusammenarbeit in der Stadtverwaltung, über die Grenzen von Geschäftsbereichen hinweg und bis hin zum Direktorium des Oberbürgermeisters. Ziel ist, dass Bildungsakteure und Verantwortliche in der Verwaltung auf Augenhöhe zusammenarbeiten können. Dann wird es auch möglich, einschlägige Richtlinien für die kommunale Förderung bedarfsgerecht zu überarbeiten. Damit die Angebote besser bekannt werden, entsteht im Projekt außerdem eine Art digitaler Wegweiser zu Bildungsangeboten in Dresden.

Die kommunalen Schulen erhalten Unterstützung bei der Organisationsentwicklung im Sinne des Whole Institution Ansatzes. Dabei geht es insbesondere darum, das Selbstverständnis der Schulgemeinschaft als lernende Organisation und als Verantwortungsgemeinschaft zu stärken, so dass die Beteiligten das Leben und das Lernen in der Schule im Sinne nachhaltiger Entwicklung gestalten und dafür auch eng mit Akteuren in der Nachbarschaft bzw. in der Stadtgesellschaft zusammenarbeiten. Dafür werden durch den Schulträger konkrete Initiativen koordiniert - etwa zur Einsparung von Heizkosten durch sogenannte Energieteams. Gleichzeitig fördert das Projekt die Entwicklung von Strukturen und Rahmenbedingungen für diese nachhaltige Organisationsentwicklung. Sie ermöglichen damit die systematische Begleitung der Schulen auf ihrem Weg hin zu Orten, an denen Nachhaltigkeit gleichermaßen gelernt und gelebt wird.

Um die Leitidee des Verbindenden Lernens messbar zu machen, braucht es geeignete Daten. Das kommunale Bildungsmonitoring in Dresden wird deshalb um die Dimensionen Lebenslanges Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung erweitert. Dabei gehen wir von Datenbeständen aus, die in der Verwaltung bereits vorliegen, und bereiten sie für die Zwecke des Bildungsmonitorings auf. Das soll vor allem die Weiterentwicklung der Schulen und perspektivisch auch der Kitas unterstützen.

Der Wandel, der im Projekt DD-Lena angestoßen wird, soll sich auch über die Projektlaufzeit hinaus fortsetzen. Die Voraussetzungen dafür müssen bereits im Projekt geschaffen werden. Wichtig ist, dass sich auf drei Ebenen zugleich zugleich etwas verändert:

1. Alle Beteiligten einigen sich  auf ein gemeinsames Verständnis von den Wirkungszielen und begreifen sich als Verantwortungsgemeinschaft begreifen.
2. Neue Angebote entstehen und verändern damit die Art und Weise, wie Menschen in Dresden lernen. Das geschieht in allen Altersgruppen und in allen Teilen der Stadt.
3. Die Entscheidungen über die Ressourcen für die neuen Angebote ändern sich ebenfalls. Verantwortliche aus den Behörden und Bildungsakteure wirken dabei zusammen. Sie entwickeln gemeinsam neue Regeln. Sie richten die Entscheidungen unter anderem an den Daten aus, die im Rahmen des Projekts DD-Lena für das Bildungsmonitoring neu entwickelt werden.

Die Grundidee zu diesem Dreiklang stammt aus einem Leitfaden für Inklusion an Schulen. Im Projekt DD-Lena nutzen wir eine Version der Aktion Mensch, die wir an unsere Rahmenbedingungen angepasst haben.

Die Ziele im Projekt DD-Lena folgen diesem Dreiklang. Das Projekt-Team überprüft die Ziele fortlaufend und passt sie, falls nötig, an neue Entwicklungen im Projekt an.

Für das Projekt wirken drei Dienststellen der Stadtverwaltung zusammen:

• Die Kommunale Statistikstelle arbeitet an der Weiterentwicklung des Bildungsmonitoring.
• Das Bildungsbüro kümmert sich um die Vernetzung in den Nachbarschaften. 
• Das Amt für Schulen unterstützt die Organisationsentwicklung an den kommunalen Schulen. 

Die Landeshauptstadt Dresden hat für das Projekt DD-Lena erfolgreich eine Zuwendung vom Bund im Rahmen des Förderprogramms Bildungskommunen eingeworben.