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https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/hochbau/aufwertung-leuben.php 19.08.2025 10:16:54 Uhr 01.11.2025 01:11:56 Uhr

Ehemalige Staatsoperette im Stadtteil Leuben

Nach dem Brand auf dem Gelände der ehemaligen Staatsoperette an der Pirnaer Landstraße wird das Gebäude gesichert und das weitere Vorgehen in Absprache mit dem Versicherungsdienstleister koordiniert

Sicherungsmaßnahmen vor dem Abschluss

Verschraubte Bauzäune sichern das Areal

Information vom 15. August 2025

Nach dem Brand wurden in den letzten Monaten durch das Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung konsequent die Vorgaben des von der Versicherung beauftragten Gutachters umgesetzt. Ziel dieser Maßnahmen nach dem einem Brand ist eine sofortige Sicherung des Areals, um Gefahren für Passanten im öffentlichen Raum zu vermeiden.

Neben dem Verschluss aller Gebäudeöffnungen im Erdgeschossbereich des brandgeschädigten Gebäudes wurde das Grundstück und der Vorplatz zum öffentlichen Verkehrsraum umlaufend mit verschraubten Bauzäunen gesichert und beschildert.

Darüber hinaus wurden die brandgeschädigten Dachbereiche abgetragen. Nur so kann die Landeshauptstadt als Eigentümerin der Immobilie ausschließen, dass bei stürmischen Wetterlagen Bauteile in den öffentlichen Verkehrsbereich abstürzen. Deshalb musste sowohl das Restdach im westlichen Vorderhaus bis zur Traufe abgerissen werden als auch der Giebel des östlich gelegenen Vorderhauses abgerissen werden. Ebenso wurde der Schornstein und die Brandwand zum Zuschauerraum zurückgebaut. Der weitere Umgang mit dem sehr stark brandgeschädigten Gebäude wird durch den Gutachter der Versicherer vorbereitet.

Weitere zusätzliche Maßnahmen, um das Areal vor unerlaubtem Betreten zu sichern, wurden in Form eines permanenten Wachschutzes sofort am 7. Juni eingeleitet. Dieser sorgte bis einschließlich zum 20. Juli für eine lückenlose Tag-und-Nacht-Überwachung. Diese intensive, aber auch sehr teure  Sicherung wurde nach dem Abschluss der bereits beschriebenen ersten Abbrucharbeiten ab dem 21. Juli durch die tägliche Begehung eines Revierstreifendienstes abgelöst. Die permanenten Kontrollen dienen der Überwachung der fest verschlossenen Bauzäune und ggf. der Wiederherstellung von geöffneten Verschraubungen.

Alle Fenster im ersten Obergeschoss des Garderobengebäudes wurden zusätzlich durch Grobspanplatten fest verschlossen. Für das ehemalige Werkstattgebäude hat die Landeshauptstadt entsprechende Maßnahmen beauftragt.

Dokumentation der Gebäudesubstanz

Information vom 11. August 2025

Für die Entscheidung zum weiteren Umgang mit der stark geschädigten Bausubstanz steht noch die Stellungnahme des von der Versicherung beauftragten Gutachters aus. 

Um eine nachhaltige Dokumentation der noch bestehenden Gebäudesubstanz auf dem Gelände der ehemaligen Staatsoperette Dresden zu erhalten, hat die Landeshauptstadt photogrammetrische Aufnahmen des Objektes anfertigen lassen. Dazu führte das Amt für Geodaten und Kataster am 8. August 2025 Drohnenbefliegungen durch. Bei der Photogrammetrie wird mithilfe von Kameras eine große Anzahl von Bildern eines Objektes aufgenommen. Diese Bilddaten werden anschließend so miteinander verbunden, dass dreidimensionale Modelle eines Gebäudes oder Geländes berechnet werden können.

Derzeit wird an einer etwaigen Neuausrichtung der Nutzungskonzeption für die gesamte Fläche gearbeitet. 

Start des Abbruchs mit schwerem Gerät

Bagger reißen das Dach eines Hauses ab
Abbrucharbeiten an der ehemaligen Staatsoperette in Leuben beginnen
Bagger vor einem Trümmerhaufen
Beim Abriss kommt schweres Gerät zum Einsatz

Durch einen Brand Anfang Juni 2025 wurde der gesamte Gebäudekomplex der ehemaligen Staatsoperette im Stadtteil Leuben stark beschädigt. Da für das gesamte Gebäude eine akute Einsturzgefahr besteht, sind in den vergangenen Wochen die Vorbereitungen für einen Abbruch der einsturzgefährdeten Gebäudeabschnitte getroffen wurden. Vorausgegangen waren Gutachten, die Aussagen zur Standfestigkeit des Bauwerkes ermöglichten.

Gutachten schließen Vorkommen von Asbest aus

Im Rahmen weiterer Begutachtungen wurden auch Abbruchstücke der verwendeten Schieferdachschindeln auf eine Asbest-Beschichtung geprüft. Das Labor teilte dem Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung mit, dass in der Materialanalyse kein Asbest nachgewiesen wurde. Im Rahmen eines Verdachts auf Asbestvorkommen in Materialien müssen bestimmte Schutzvorschriften eingehalten werden.

Nur der direkte Kontakt mit asbesthaltigem Material kann Asbestfasern freisetzen und das Einatmen der Asbestfasern kann zu starken gesundheitlichen Schäden führen. Bis zum Vorliegen des Gutachtens wurden die Arbeiten daher unter Berücksichtigung der besonderen Schutzvorschriften durchgeführt. Für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr. Bei den weiteren Abbrucharbeiten sind diese Schutzmaßnahmen nicht mehr zu berücksichtigen. 

Kontrollierter Abriss bis Ende Juli 2025 geplant

Am Dienstag, 8. Juli 2025, startete der aktive Rückbau des vorderen Daches. Im Vorfeld dieser Abbrucharbeiten wurde bereits eine Hubarbeitsbühne eingesetzt, um die losen Teile zu bergen. Dazu zählen Dachschindeln, Verblechungen und Teile der Dachrinnen. Mit der Arbeitsbühne wurde auch geprüft, auf welche Weise der Abbruch des Schornsteins und der Giebelwand erfolgen kann. Für den Rückbau des Schornsteines und der Giebelwand zum Bühnenraum kommt nun ein sogenannter "Langarmbagger" zum Einsatz. Der Antransport dieser Großtechnik muss durch die Straßenverkehrsbehörde genehmigt werden. Diese Genehmigung wurde erteilt und das schwere Baugerät kann seine Arbeit beginnen. Der Abbruch wird voraussichtlich zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen.

Weiteres Vorgehen 

Neben den Sicherungsmaßnahmen wird derzeit durch die Sachverständigen der Versicherung ein Abbruchkonzept erstellt. Dazu fanden Anfang Juli Untersuchungen zur Statik und zu den Schadstoffen an der Brandruine statt. Um eine Aussagen zum Umfang des Abbruches treffen zu können, sind weitere Untersuchungen am noch vorhandenen Tragwerk erforderlich. Hier wird die Versicherung durch ein Dresdner Statikbüro unterstützt. Aktuell lässt sich daher noch keine Aussage zum Erhalt der durch den Brand stark geschädigten Gebäudesubstanz treffen.

Gutachter untersuchen ehemalige Staatsoperette in Leuben

Information vom 11. Juni 2025

Nach dem verheerenden Brand im Gebäude der ehemaligen Staatsoperette in Leuben sind nun die Gutachter vor Ort. Von ihrem Urteil hängt ab, wie es mit der Immobilie weitergeht. Aktuell finden Begehungen statt, um Aussagen zur Standsicherheit des Gebäudes treffen zu können. Außerdem ist das Anbringen einer Dachfangeinrichtung – also einer Art Sicherheitszaun am Rand des Daches - in Planung, die das Herabfallen von Teilen verhindern soll. Das muss mit einer Prüfung des Tragwerks einhergehen.

Nach der erfolgten Begutachtung durch die Bauaufsicht der Landeshauptstadt Dresden werden bis zum Wochenende die Zugänge zum Gebäude mit Platten an Fenster- und Türflächen fest verschlossen. Derzeit wird der Gebäudekomplex rund um die Uhr durch einen Wachdienst gesichert. 

Bereits vor dem Brand waren die Eingänge des Gebäudes und die Fenster im Erdgeschoss verschlossen und gesichert, wodurch Unbefugte an einem Betreten des Gebäudes gehindert werden sollten. Eine technische Überwachung war geplant. Die Kosten allein für die Sicherung belaufen sich bisher auf rund 32.000 Euro.

Welche Perspektive für das Gebäude besteht, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Derzeit laufen die verwaltungsinternen Abstimmungen zum weiteren Umgang mit der vorliegenden Machbarkeitsstudie zur Entwicklung des Areals, die auf Grundlage einer breiten Öffentlichkeitsbeteiligung erarbeitet wurde. Diese Entwicklungsszenarien sollen kurzfristig mit Blick auf die neue Situation einer Prüfung unterzogen werden. Die Stadtverwaltung wird voraussichtlich in der Sitzung des Stadtbezirksbeirates Leuben am 26. Juni 2025 Vorschläge zum weiteren Vorgehen zur Diskussion stellen.

Was hat die Verwaltung in den vergangenen Jahren unternommen?
In den Jahren nach dem Auszug der Operette wurden verschiedene Nutzungsmöglichkeiten geprüft. Dazu gehörten insbesondere:

  • der Erhalt des Kopfbaus und Nutzung für Zwecke des Stadtbezirkes
  • die Zulassung von Zwischennutzungen durch die Kultur- und Kreativwirtschaft
  • die Unterbringung einer Oberschule
  • die Errichtung von Wohnungen durch die WID im hinteren Teil des Grundstücks.

Im Rahmen einer im Jahr 2018 erstellten baustrategischen Voruntersuchung wurde der Erhaltungs- und Bauzustand aller auf dem Gelände der ehemaligen Staatsoperette befindlichen Gebäude begutachtet. Im Zeitraum September 2021 bis April 2022 wurde eine konkretisierende umfangreiche Machbarkeitsstudie für eine mögliche zukünftige Entwicklung des Gesamtareals erarbeitet. Die Studie fußte auf einem Stadtratsbeschluss (V0750/21) und schloss eine Bürgerbeteiligung ein. 

Hintergrund

Die ehemalige Staatsoperette stand im Zentrum verschiedener Nachnutzungsideen. Die Landeshauptstadt Dresden führte im Frühjahr 2022 eine Umfrage unter Bürgerinnen und Bürgern durch, mit dem Ziel, individuelle Aussagen beispielsweise zum Wohnumfeld und zur Wohnqualität im Stadtteil Leuben zu treffen.

Ergebnisse

Interessierte hatten die Möglichkeit, ihre Ideen und Vorschläge vom 28. März bis 17. April 2022 online oder per Papierbogen (bis zum 14. April 2022) im Stadtbezirksamt Leuben einzubringen. Hier finden Sie den Link zur Umfrage sowie die Ergebnisse.

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