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Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/klima-und-energie/klimaschutz/energielotse/infothek/kommunale-waermeplanung/Bestandsanalyse.php 25.09.2025 11:38:40 Uhr 05.12.2025 05:48:41 Uhr |
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Wärmeversorgung: Bestandsanalyse
Die Bestandsanalyse zeigt, welche Strukturen, Gebäude und Energieträger die Wärmeplanung prägen und wo Chancen für die Zukunft liegen.
Stadtstruktur und Gebäudebestand
Dresden ist mit über 560.000 Einwohnerinnen und Einwohnern eine Großstadt mit sehr unterschiedlichen Stadtteilen, welche wiederum in mehrere Quartiere unterteilt sind. Im Zentrum und in den angrenzenden Vierteln sind die Quartiere dicht bebaut – hier bietet sich vor allem der Ausbau von Fern- und Nahwärmenetzen an. In weniger dicht bebauten Außenbereichen gibt es dagegen mehr Platz für dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen, nach Möglichkeit in Kombination mit Solaranlagen und Batteriespeichern. Auch kleinere Nahwärmenetze sind hier möglich. An den Dresdner Industriestandorten – besonders dort, wo Wasserstoff direkt als Rohstoff gebraucht wird – und auch bei den Anlagen zur Fernwärmeerzeugung ist künftig die Bereitstellung von Wasserstoff über ein eigenes Leitungsnetz geplant.
Dabei birgt der Gebäudebestand in Dresden mit seiner Vielfältigkeit besondere Herausforderungen für die Wärmewende. Es gibt Altbauquartiere aus der Gründerzeit, Villenviertel, Plattenbausiedlungen aus DDR-Zeiten und moderne Neubauten. Etwa zehn Prozent der Gebäude stehen unter Denkmalschutz, was zu Besonderheiten bei energetischen Sanierungen führt. Besonders prägend ist der große Bestand an Mehrfamilienhäusern, vor allem aus der Zeit vor 1945. Viele Gebäude wurden nach 1990 saniert, dennoch gibt es große Unterschiede im Sanierungsstand.
Energieverbrauch und Treibhausgase
Der Wärmebedarf in Dresden (ohne Industrieprozesse) liegt aktuell bei rund 4,6 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. Noch immer wird rund die Hälfte des Wärmebedarfs mit Erdgas und etwa 43 Prozent mit Fernwärme gedeckt. Erneuerbare Energien spielen bisher nur eine kleine Rolle. Dadurch entstehen jedes Jahr rund 1 Mio. Tonnen CO₂-Emissionen, was etwa ein Viertel der gesamten Emissionen der Stadt ausmacht. Der größte Teil entfällt dabei auf Wohngebäude, gefolgt von Gewerbe und kommunalen Liegenschaften.
Weitere Details und die räumliche Verteilung der Wärmebedarfsdichte können im Energieatlas eingesehen werden.
Wärmenetz und Infrastruktur
Für die Wärmeversorgung spielen Wärmenetze eine zentrale Rolle. Die Fernwärme erreicht bereits rund 130.000 Haushalte. Sie stammt überwiegend aus Kraft-Wärme-Kopplung mit Erdgas, wird aber schrittweise klimafreundlicher gestaltet. Nahwärmenetze sind bisher nur in wenigen Stadtteilen im Einsatz, könnten in Zukunft aber stärker ausgebaut werden. Dezentral kommen auch schon ca. 4.000 Wärmepumpen zum Einsatz, Tendenz steigend. Außerdem wird in Dresden derzeit ein Kältenetz am Neumarkt durch die DREWAG betrieben, welches die Kühlung in Hotels, Geschäften und Büros sicherstellt.
Dresden ist noch stark von fossilen Energien abhängig. Für eine klimaneutrale Wärmeversorgung müssen erneuerbare Energien, die Errichtung von Wärmenetzen und energetische Sanierungen deutlich ausgebaut werden. Gleichzeitig benötigt es dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen und die Nutzung von Solarenergie, die vor allem in weniger dicht bebauten Stadtteilen große Chancen bieten.
Weitere Informationen zu den Energieträgern zur Wärmeversorgung im Bestand können im Energieatlas eingesehen werden.