Der Sowjetische Garnisonsfriedhof wurde ab Mai 1945 zunächst als einfacher Waldfriedhof für die an Verwundungen, Krankheiten und Entbehrungen verstorbenen Soldaten und Offiziere der Roten Armee angelegt.
Der Befehl Nr. 117 der Sowjetischen Militäradministration vom 15. April 1946 ordnete an, dass Standortfriedhöfe für die Rote Armee anzulegen sind. Man entschied sich für das Gelände an der Marienallee und übergab den weiteren Ausbau zu einem repräsentativen Ehrenfriedhof sowie seine Pflege und Instandhaltung in die Zuständigkeit der Stadtverwaltung Dresden. Folgerichtig übernahm das damalige Stadtgartenamt die landschaftsgärtnerische Gestaltung unter Federführung der Gartenarchitekten Duglore Goldtammer und Karl Girt. Die Fertigstellung war im Jahr 1955.
Der 16 Meter hohe und symbolträchtige Obelisk auf dem ältesten Teil des Friedhofes wurde in Zusammenarbeit mit dem städtischen Entwurfsamt, Architekt Emil Leibold, und durch den eigentlich für seine Kirchenarbeiten bekannten Bildhauer und Maler Friedrich Press bis 1949 geschaffen.
Etwa in der Mitte des Friedhofes befindet sich eine separate Abteilung mit Gräbern von Frauen, Jugendlichen und Kindern mit einem eigenen Gedenkobelisken. Ein weiterer Gedenkstein erinnert an sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die von anderen städtischen Friedhöfen hierher umgebettet wurden.
Das Denkmal "Der Fahnenträger“ am Ende der Hauptachse gegenüber dem Eingangstor, geschaffen von Johannes Friedrich Rogge, ist ein Geschenk der Stadt Dresden anlässlich des 40. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution im Jahre 1957.
In den 1970iger Jahren erfuhr der Sowjetische Garnisonsfriedhof eine erste große Rekonstruktion und Umgestaltung, die vor allem die Einsparung der horrenden Pflegekosten zum Ziel hatte. Dabei wurden auf dem sogenannten Hauptteil an den Kriegsgräbern die Grabeinfassungen und Sandsteinsockel weitgehend zurückgebaut und Wechselbepflanzung entfernt.
Auf dem letzten Erweiterungsteil mit vorrangig Nichtkriegsgräbern wurden sämtliche im Stile der Hauptanlage gehaltenen Grabmale beräumt und zumeist durch Liegeplatten aus dem äußerst widerstandsfähigen Löbejüner Quarzporphyr ersetzt. Auf Wunsch der sowjetischen Kommandantur wurde kein Grab anonymisiert und die neuen Grabmale unter Beachtung einer pflegeextensiven Gestaltung der Anlage weitgehend über dem Originalgrab platziert.
Bei der letzten großen Instandsetzung der Friedhofsanlage zwischen 1998 und 2007 wurden an den Grabmalen auf der Hauptanlage alle restlichen Grabaufbauten entfernt. Nunmehr stehen noch die obeliskartigen Grabmale, umgeben von Gebrauchsrasen.
Im Zusammenhang mit - inzwischen verworfenen - Umgestaltungsplänen des Erweiterungsteils engagierten sich Dresdner Bürgerinnen und Bürger, das Deutsch-Russische Kulturinstitut e. V. und der Verein Denk Mal Fort! e. V. - Die Erinnerungswerkstatt für den Erhalt aller Gräber einschließlich der Grabplatten mit kyrillischen, oftmals sehr liebevollen Inschriften, um diesen Gedenkort so authentisch wie möglich zu bewahren. Schließlich wurde auch der Erweiterungsteil unter Denkmalschutz gestellt. Der Sowjetische Garnisonsfriedhof und die erinnerungskulturelle Debatte um Befreiung und Besatzung rückten durch dieses Engagement in die Mitte der Stadtgesellschaft.
Der Sowjetische Garnisonsfriedhof war bis 1987 Beisetzungsort für während der Besatzungszeit verstorbene Soldaten und Offiziere der Sowjetarmee, deren Familienangehörige sowie für Zivilangestellte des Militärs.
Eigentumsverhältnisse:
- 1946 bis 1996 Stadt Dresden
- 1996 bis 2019 Freistaat Sachsen, Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB)
- seit Mai 2019 Landeshauptstadt Dresden