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https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/stadtentwicklung/stadtplanung/rahmenplaene/ostragehege/Rahmenplan_Grosses_Ostragehege_Gestaltungskonzept.php 19.01.2016 10:04:14 Uhr 26.04.2024 01:15:14 Uhr

Realisierte Projekte

Die städtebauliche Entwicklung des Ostrageheges und die Umsetzung der Ziele des Rahmenplans sind an den bereits realisierten Vorhaben ablesbar. Das Ortsbild der Halbinsel wird mittlerweile durch die Neu- und Umbauten der Messe, das Schulsportzentrum und durch die Ausgestaltung der Sportspange geprägt.

Messe

Mit der Entscheidung, ein Messegelände für Dresden im Ostragehege zu schaffen, wurde ein Schwerpunkt für die Entwicklung der Halbinsel gelegt. Im Zuge der Sanierung und Nutzung vorhandener denkmalgeschützter Viehhallen und der zeitgemäßen Neubauten entstand und entsteht stadtgestalterisch ein spannungsreicher Komplex. Durch den Gegensatz der rekonstruierten Erlweingebäude und der transparenten Architektur der Neubauten entstand ein Ensemble, das neben Tagungen, Ausstellungen und Messen auch einen Anziehungspunkt für Großveranstaltungen der Unterhaltungsbranche und Gastronomie bildet.

Als Bauvorhaben sind hervorzuheben:

  • Neubau Eingangsgebäudes

Die neue Dresdener Messe ist 2001 vom Straßburger Platz ins Ostragehege gezogen. Der leer stehende alte Schlachthof von Stadtbaurat Hans Erlwein erfuhr eine nachhaltige Nutzung. Die historischen schmalen Viehhallen wurden denkmalgerecht saniert und durch niedrige Bauteile miteinander verbunden. Das zentrale neue Eingangsfoyer überzeugt durch klare Funktionalität. Ein flacher Baukörper mit rechteckigem Grundriss und einem überragenden Dach, getragen von schlanken Betonsäulen, ordnet sich gut in das Denkmalensemble ein und lässt den Landschaftscharakter der Ostrainsel in die lichtdurchflutete helle Glashalle hineinfließen.

  • Neubau Tagungszentrum

Das Kongresszentrums an der Neuen Terrasse bietet ein breites aber nicht umfassendes Spektrum an Tagungs- und Kongressräumen. Für große Kongresse und Tagungen in Verbindung mit großen Ausstellungsflächen gab es in Dresden kein Angebot. Mit dem Neubau eines Tagungszentrums auf dem Grundstück der Messe Dresden GmbH konnte dieses Defizit ausgeglichen werden. Durch die Schaffung zusätzlicher Tagungskapazitäten von 600 Plätzen in Verbindung mit einer Ausstellungsfläche von mehr als 20.000 m² sind nunmehr Flächen für Großkongresse und Tagungen im Angebot. Die Entscheidungskriterien für den Standort südlich der Messehallen waren neben den Kosten vor allen Dingen die Funktionalität und das zu nutzende Raumprogramm.

Der 2009 erfolgte Neubau des Tagungszentrums beinhaltet zwei zusammenschaltbare Tagungssäle für insgesamt ca. 600 Personen. Eine zwischen den Messehallen und dem Tagungszentrum gebaute lineare Multifunktionsspange dient als Erschließungsbereich, Ausstellungsfläche, Foyer und Kommunikationsfläche für die Tagungsteilnehmer und bindet an zwei Punkten an die Messehallen an. Tagungszentrum und Messe können somit je nach Veranstaltungsart wahlweise getrennt oder gemeinsam genutzt werden. Die Tagungssäle schieben sich als Baukörper in die Kommunikationsspange hinein. Die raumhoch verglasten Seitenwände sind nach Westen und Osten orientiert. In Anlehnung an die vorhandene Bebauung der Messe wird der Rotton der Bieberschwanz-Dacheindeckung in der aluminiumverkleideten Vorhangfassade in einem Kupfer-Eloxalton aufgenommen.

Hervorzuheben sind die mit dem Neubau entstehenden Freiraumqualitäten sowohl in der Außenpräsentation des Messegeländes als auch in der Innenentwicklung. Zwischen der Kommunikationsspange und der verzahnten Anordnung des Tagungszentrums zwischen Eselsstall und Röschenhof ergeben sich drei fast von Gebäuden umschlossene Höfe, die als Blickfang aus der Spange fungieren.

 

  • Umbau Röschenhof

Das am Messering gegenüber dem Verwaltungsgebäude stehende, zwischen 1906 und 1910 gebaute, Erlweingebäude diente einst als Gastwirtschaft für die Besucher des Schlachthofes. Neben den Restaurationsräumen gab es hier auch einen großen Börsensaal sowie ein eigenes Postamt. Die Ausgestaltung der Innenräume übernahm der Maler Paul Perles. Für auswärtige Gäste standen Hotelzimmer, Ställe und Autogaragen zur Verfügung. Nach 1945 wurde das Gebäude für Verwaltungszwecke und als Verkaufsstelle genutzt. Später befand sich hier das Veranstaltungslokal "Röschenhof". 2009 begann die Sanierung, Um- und Ausbau des Hauses zum Kernstück des künftigen Kongress- und Tagungszentrum "Börse Dresden". Mehrere Säle, gastronomischen Einrichtungen, Seminarräume und Büros bestimmen die Nutzung.

Blick zum Sportgymnasium im Ostragehege
Aufnahme einer Schrägperspektive vom Sportgymnasium
  • Schulsportzentrum

Der Neubau des Sportschulzentrums auf der Ostrainsel vereinigt die Sportmittelschule mit dem Sportgymnasium als Ganztagsschule in einem Neubau, den Neubau einer Sporthalle und die Schaffung von 110 Internatsplätzen durch den Umbau von fünf denkmalgeschützten Bestandsgebäuden. Der Reiz des neuen Standortes besteht in der Mischung. Der Baukörper für das 2004 neu errichtete Schulgebäude nimmt in Lage und Einordnung auf dem Grundstück den Bezug zum ehemaligen "alten Schlachthofgebäude" auf. Es entstand ein dreigeschossiger U-förmiger Baukörper, an den sich Sporthalle und Sportaußenbereiche anschließen. Mit der großflächigen Gestaltung der Glasfassaden des Hauptgebäudes, des Mensaanbaus sowie der Sporthalle wird ein Bezug zum benachbarten Messegelände hergestellt. Die Anfang des letzten Jahrhunderts entlang des Messerings durch Stadtbaurat Hans Erlwein errichteten Gebäude werden als Internat und Cafeteria genutzt.

Ansicht der Eissport- und Ballspielhalle von der Magdeburger Straße aus
  • Eissporthalle

Der Neubau des Eissport- und Ballspielzentrums ist eines der größten und bedeutendsten Bauvorhaben für die Sportentwicklung der Landeshauptstadt Dresden, das im Rahmen der Hochwasserschadensbeseitigung 2005 - 2007 realisiert wurde. Der vorhandene Kostenrahmen der Flutmittel führte zu der Entscheidung, den in einem Wettbewerbsverfahren drittplatzierten Entwurf des Architekturbüros Schmidt-Schicketanz & Partner aus München als kombinierte Halle mit strengen Formen zur Ausführung zu bringen.

Die Architekten Schmidt-Schicketanz gestalteten zur Magdeburger Straße ein 155 m langes und 73 m breites multifunktionales Gebäude für 4000 Zuschauer. Der Zweckbau in einer silbrig glänzenden Metallhülle steht auf einem dunklen Sockel. Der Eingangsbereich bricht als Arkadengang die flächige Außenhaut des Kubus auf. Bemerkenswert ist im Innenraum eine auf Ständern frei tragende Bühnenkonstruktion als Zuschauerring.

  • Sportspange

Die Entwicklung zahlreicher Sportstätten im Ostragehege vollzieht sich vorrangig in der südlich der Flutrinne gelegenen Sportspange. Sie verbindet Ost mit West in ein und demselben System, Süd mit Nord über eine Abfolge von verschiedenen Sequenzen und findet den direkten Anschluss an das Herz der Kunststadt. Hier entstehen kontinuierlich Einrichtungen und Flächen für Training und Wettkampf, eingebettet in ein gestalterisches Freiraumkonzept.