Jede Stadt hat ihre mehr oder weniger bekannte Unterwelt mit einem dichten Netz zur Versorgung mit Energie, Wasser, Telekommunikation - in Fußwegen, Straßen oder auf Grundstücken. Das Glasfasernetz zur Breitbandversorgung ist ein zusätzliches System, das hier eingeordnet und mit weiteren zeitgleich laufenden Bauvorhaben abgestimmt werden muss.
Dresden ist eine dynamische Großstadt. Jährlich werden hier eine Vielzahl Straßenbauprojekte zur Fahrbahnerneuerung, dem Bau von Radwegen oder zur Modernisierung von Lichtsignalanlagen und neuen Verkehrssteuerungssystemen realisiert. Straßenbahnschienen müssen ausgetauscht werden, die
Stadtentwässerung saniert ihr Kanalnetz, die Energieversorgung ihre Kabel und gleichzeitig werden überall Häuser neu gebaut. Dafür müssen für Tage, Wochen oder Monate Parkplätze, Straßenabschnitte, sogar ganze Straßen gesperrt und Umleitungen für Autos und Straßenbahnen geplant werden.
Je nach Standort gilt es dabei auch Umweltaspekte zu beachten, beispielsweise wenn geschützte Straßenbäume auf der geplanten Trasse stehen. Und leider müssen auch heute noch Baustellen zu einer Gefährdung mit Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg begutachtet werden. In dieses komplexe Vorhabensystem muss nun zusätzlich der Glasfaserausbau eingeordnet werden. Hier gilt es Synergien zu nutzen und zum Beispiel mehrere Tiefbauprojekte zusammen zu legen, damit Straßen nur einmal geöffnet oder gesperrt werden müssen. Das braucht die Zusammenarbeit vieler Partner und Behörden und zeitlichen Planungsvorlauf.
Im Optimalfall wird das Glasfasernetz abschnittsweise geplant, genehmigt und anschließend zusammenhängend und fortführend gebaut. Durch die Vielzahl an parallelen Bauvorhaben
ist eine solche Realisierung in einer Großstadt wie Dresden jedoch nicht möglich, so dass fragmentiert in kleinen, teilweise nicht zusammenhängenden Abschnitten gebaut werden
muss und sich dieses „Puzzle“ erst spät zusammensetzen lässt.