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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/04/pm_012.php 04.04.2024 14:05:44 Uhr 19.05.2024 17:17:25 Uhr

Großer Aufwand für Dresdens Straßenbäume lohnt sich

54.000 Straßenbäume helfen gegen Überhitzung und sorgen für saubere Stadtluft
eine Frau steht hinter einem jungen Baum an einer Straße

Dresdens Stadtbild ist von einem artenreichen Baumbestand geprägt. Bäume in Parks, Gärten und an den Straßen tragen maßgeblich zu einem guten Stadtklima bei, sind Lebensraum und ein wesentlicher Faktor für die Lebensqualität in der Stadt. Die mehr als 54.000 Bäume an Dresdens Straßen leisten dafür einen besonderen Beitrag. Sie spenden Schatten und Kühle in heißen Sommermonaten, binden Staub und produzieren lebenswichtigen Sauerstoff genau dort, wo die Stadt von Emissionen des Straßenverkehrs betroffen ist. Die Standort- und Lebensbedingungen wie Hitze, Trockenheit, verdichteter und meist beengter Lebensraum über und unter der Erde sind für Straßenbäume herausfordernd. 

Viel Aufwand ist nötig, den Baumbestand mit seinem Artenreichtum zu erhalten, Verluste auszugleichen und bisher baumlose Straßen mit Bäumen zu bepflanzen.

Im Abschnitt von der Großenhainer Straße bis zur Weinböhlaer Straße haben wir im Herbst 2023 zehn Säulen-Eichen gepflanzt. Zuvor gab es hier fast keine Straßenbäume. Wohnumfeld und Straßenraum werden mit den neuen Bäumen deutlich aufgewertet. Die Bäume spenden zukünftig Sauerstoff und Schatten und die mit Blumenzwiebeln und Stauden bepflanzten Baumscheiben werden die Anwohnerinnen und Anwohner besonders erfreuen.

Eva Jähnigen, Umweltbürgermeisterin

Dass die Riesaer Straße Bäume bekommen hat, war mit vielfältigen Herausforderungen und einem enormen finanziellen Aufwand verbunden und keineswegs selbstverständlich. Viele unterirdische Versorgungsleitungen im Gehwegbereich mussten um- oder neuverlegt werden, eine stillgelegte Gasleitung wurde entfernt und Medienschutz eingebaut. Für eine optimale und nachhaltige Entwicklung der Bäume wurden Baumgruben mit einer Fläche von je 12 Quadratmetern hergestellt und mit speziellem Substrat befüllt. Dem vorausgegangen waren umfassende Abstimmungen mit den Medienträgern sowie komplexe Planungsleistungen. Nicht zuletzt hat die Firma Kohout´s Garten- und Landschaftsbau GmbH dafür gesorgt, dass Bäume und Stauden fachgerecht gepflanzt wurden. Die Kosten für dieses besonders aufwändige Projekt betragen für Planung und Bau rund 136.846 Euro (etwa 13.700 Euro pro Baum). Finanziert wurde das Projekt aus dem Haushalt des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft und mit rund 75.000 Euro aus Ausgleichszahlungen der Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB).

Auf den ersten Blick klingt das natürlich nach sehr viel Geld für einen Baum, aber dieses Geld ist gut und sinnvoll investiert. Straßenbäume sorgen nicht nur für mehr Grün in der Stadt, sie sind auch ein essentieller Beitrag gegen Hitze und für das Stadtklima. So heizt sich eine Straße mit Bäumen weniger auf als eine Straße ohne Bäume. Gerade an der Riesaer Straße waren die Pflanzungen deshalb wichtig. Ich danke den Stadträtinnen und Stadträten dafür, dass sie uns die für diese Maßnahmen notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt haben.

Eva Jähnigen, Umweltbürgermeisterin

Die Baumpflanzungen in unmittelbarer Umgebung der Weinböhlaer Straße (von der Riesaer Straße bis zur Großenhainer Straße) können voraussichtlich ab Herbst 2024 beidseitig fortgesetzt werden. Auch hier müssen zuvor aufwändig Leitungen im Untergrund verlegt werden. Die Planungen laufen. Geplant sind elf Bäume (Liquidambar styraciflua ‚Paarl‘ – Schmalkroniger Amberbaum).

Projekte bis Ende April 2024

Neben den Beschäftigten des Regiebetriebes Zentrale Technische Dienste pflanzen Mitarbeiter externer Fachfirmen Straßenbäume beispielsweise auf der Mockritzer Straße, der Wormser Straße und der Roquettestraße.

  • Die Mockritzer Straße (Strehlen/Prohlis) bekommt elf neue Bäume: zwei Corylus colurna (Baumhasel) und neun Liquidambar styraciflua (Amberbaum). Herausfordernd waren auch hier umfangreiche Abstimmungen zur Umverlegung von unterirdischen Versorgungsleitungen. Im Herbst 2024 werden in den Baumscheiben noch Stauden gepflanzt. Die Kosten pro Baum betragen 9.300 Euro.
  • Wormser Straße (Blasewitz): 25 Straßenbäume kommen in die Erde (auf dem südlichen Gehweg im Abschnitt zwischen Löscherstraße und Tittmannstraße zehn Stück, auf dem nördlichen Gehweg zwischen Tittmannstraße und Alemannenstraße 15 Stück). Baumart ist der Amerikanische Amberbaum (Liquidambar styraciflua, Sorten Paarl` und `Worplesdon`). Für gute Wachstumsbedingungen ist die Herstellung von ausreichend großen Baumgruben mit Pflanzsubstrat und die Beimengung von Bodenverbesserungsstoffen erforderlich. Die Lage verschiedener unterirdischen Versorgungsleitungen macht den Einbau von Medienschutz und die Umverlegung von Leitungen erforderlich. Die Erdarbeiten werden überwiegend in Handschachtung ausgeführt. Baukosten pro Baum etwa 8.400 Euro.
  • Roquettestraße (Cotta): Es werden im Abschnitt zwischen Schunckstraße und dem Gottfried-Keller-Platz 16 Bäume (Französischer Ahorn, Acer monspessulanum) gepflanzt. Das vom Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft geplante Projekt ist ein gemeinsames Vorhaben der Stadt mit der SachsenEnergie. So war es möglich, die Trinkwasserleitung vom Gehweg in die Straße zu verlegen und Platz für die Bäume im Gehweg zu schaffen. Die Kosten pro Baum betragen hier etwa 4.000 Euro.

Ausblick bis Jahresende 2024

Die Pflanzsaison wird im November 2024 fortgesetzt. Gepflanzt werden sollen 643 Bäume, finanziert mit Mitteln aus dem Haushalt des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft, dem Haushalt der Stadtbezirke sowie mit Ausgleichs- und Fördergeldern. Ausgewählte Projekte sind die St. Petersburger Straße (Altstadt, 40 Bäume), die Roitzscher Landstraße (Mobschatz, 126 Bäume), die Peschelstraße (Pieschen, 32 Bäume), die Liebknechtstraße (Oberwartha, 15 Bäume) und am Mühlweg verschiedene Obstbäume (Klotzsche, 47 Bäume).

Was können Bürger für die Dresdner Stadtbäume tun?

Dresdnerinnen und Dresdner schätzen ihre grüne Stadt. Jeder kann dazu beitragen, das Grün in einem guten und gepflegten Zustand zu erhalten und die Bäume zu schützen. Abfälle und Hundekot gehören deshalb in Abfallbehälter und nicht an Baumstandorte. Das Urinieren von Hunden in Baumscheiben ist dringend zu unterlassen, es schadet dem Baum. Der Kronenbereich darf nicht mit Autos und Fahrrädern befahren werden, da die Baumwurzeln dadurch geschädigt werden. Darüber hinaus kann jeder bei Trockenheit mithelfen, Bäume zu wässern oder mit einer Spende zugunsten des Fonds Stadtgrün eine Baumpflanzung mitzufinanzieren.

Kosten für eine Straßenbaumpflanzung

Eine Straßenbaumpflanzung kostet durchschnittlich 4.700 Euro pro Baum. Die Kosten fallen für die Vorbereitung des Standortes, die qualitativ sehr hochwertige Pflanzware (die Jungbäume haben einen Stammumfang von 18 bis 20 Zentimetern), Substrat, Verankerung, Bewässerungs- und Belüftungsset, Gehwegangleichungen sowie die Fertigstellungs- und Entwicklungspflege an. Aufwändiges Umverlegen von Leitungen und andere zusätzliche Leistungen erhöhen die Kosten deutlich.