Königsufer – Neustädter Markt

Um die Voraussetzungen für die Bebauung des Königsufers zu schaffen, wird auf Basis des Siegerentwurfes der Bebauungsplan Nr. 3018 „Königsufer“ erarbeitet. Grundlagen der Planung sind eine Bebauung, die sich an der ehemaligen kleinteiligen Bürgerstadt mit „normalen“ städtischen Nutzungen gegenüber der repräsentativen Stadt auf der anderen Elbseite orientiert, ferner eine an der historischen Gestaltung des Königsufers ausgerichtete Freiraumgestaltung. Bedeutendes Element wird eine Promenade sein, die elbseitig entlang der Gebäude zwischen Finanzministerium und Augustusbrücke verläuft. Diese Stadtterrasse bietet künftig einen Blick in den Landschaftsraum der Elbe und auf die Altstadt. Sie beginnt an der Augustusbrücke zwischen dem Narrenhäusel und dem nördlich angrenzenden städtischen Baufeld und endet im Bereich der großen Platanen an der Wiesentorstraße.

Weitere wichtige Ziele sind die bessere Anbindung des Neustädter Marktes an die Elbe für den Fuß- und Radverkehr sowie der Erhalt des wertvollen Baumbestandes. Der Siegerentwurf wird dahingehend überarbeitet, dass zahlreiche Platanen auf dem heutigen Caravan-Stellplatz sowie entlang der Köpckestraße erhalten bleiben können. Neue Anforderungen an die Planung ergeben sich aus dem Umwelt- und Denkmalschutzrecht sowie aus der Erschließung der Gebäude am Königsufer. Der Vorentwurf des Bebauungsplans wird im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das Narrenhäusel ist Bestandteil der Bebauung am Königsufer. Es wird an seinem historischen Standort östlich der Augustusbrücke wiedererrichtet und erhält mit der späteren Errichtung der Bebauung entlang der Köpckestraße ein wichtiges bauliches Rückgrat.

Am Ende eines städtebaulichen und freiraumplanerischen Ideenwettbewerbs für das Areal Königsufer/Neustädter Markt beschloss der Stadtrat 2020 auf Basis des Entwurfes von Bernd Albers, Gesellschaft von Architekten, Berlin, mit Vogt Landschaftsarchitekten, Berlin/Zürich weiter zu planen.

Aktuell arbeitet das Amt für Stadtplanung und Mobilität an der Fortführung des städtebaulichen Konzeptes für die bauliche Entwicklung am Königsufer als Grundlage für einen Bebauungsplan. Zu diesem Zweck führte es gemeinsam mit den Wettbewerbssiegern und dem Verkehrsplanungsbüro SHP aus Hannover eine städtebauliche und verkehrliche Variantenuntersuchung für den Verkehrsraum Große Meißner Straße und Köpckestraße durch. Parallel dazu wird die Sanierung der Kracht-Brunnen auf dem Neustädter Markt durch das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft geplant.

Informationsveranstaltung am 16. September 2022

Bau- und Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn stellte am 16. September 2022 in der Dreikönigskirche in einer Informationsveranstaltung gemeinsam mit dem Amt für Stadtplanung und Mobilität den aktuellen Arbeitsstand zur Straßenraumgestaltung der Großen Meißner Straße/Köpckestraße vor.

Es wurden zwei untersuchte Varianten – Promenade und Boulevard – für die Verkehrsführung im Bereich zwischen Carolaplatz und Kleiner Marienbrücke, mögliche stadträumliche Gestaltungsideen sowie die nächsten Planungsschritte erläutert. Anschließend konnten die Bürgerinnen und Bürger ihre Hinweise und Anmerkungen im Rahmen einer offenen Diskussion in die Planung einbringen. Es nahmen etwa 50 Personen an der Veranstaltung teil.

Ausblick

Künftig soll die Straßenbreite verringert werden um die Barrierewirkung der Köpckestraße und Großen Meißner Straße zu reduzieren. Damit soll die Verbindung zwischen der Altstadt und der Neustadt für Fußgänger attraktiver und der Neustädter Markt zu einem lebendigen Stadtplatz mit hoher Aufenthaltsqualität werden. Die geplante Bebauung des Königsufers gibt dabei den städtebaulichen Rahmen einer möglichen Straßenraumgestaltung vor.

Entlang der Großen Meißner Straße und Köpckestraße sollen Radwege entstehen. Die Platanen, die das Straßenbild heute maßgeblich prägen und einen wichtigen Beitrag für das Stadtklima leisten, sollen erhalten und in die künftige Gestaltung integriert werden.

Wichtiger Schritt auf diesem Weg war eine Verkehrsuntersuchung. Diese sollte klären, wie sich die Verkehrsbelastung und die städtebaulichen Planungsziele harmonisieren lassen, um einen attraktiven, lebendigen Stadtraum für die Dresdnerinnen und Dresdner und die Gäste der Stadt zu schaffen.

Über die weiteren Entwicklungen zum Bereich finden sich demnächst hier nähere Informationen.

Das Landesamt für Denkmalpflege stellte im Jahr 2021 die Platzgestaltung des Neustädter Marktes unter den Schutz des Sächsischen Denkmalschutzgesetzes. An ihrer Erhaltung besteht wegen ihrer ortsgeschichtlichen, städtebaulichen, gartengeschichtlichen und gartenkünstlerischen Bedeutung ein öffentliches Interesse. Die Platzgestaltung gilt als bedeutendes Zeugnis der Freiraumgestaltung und des Städtebaus der 1970er Jahre.

Dadurch werden die Platzgeometrie und Gestaltungselemente, wie Baumkarrees und Beete, weitestgehend in der Charakteristik der 1970er Jahre erhalten bleiben. Auch die im Siegerentwurf angedachte Wiederbebauung des Neustädter Marktes nach ihrem historischen Fußabdruck lässt sich nicht weiterverfolgen.

Die beiden von Friedrich Kracht entworfenen Brunnenanlagen wurden bereits vor 2021 unter Denkmalschutz gestellt. Der nächste Schritt ist die denkmalgerechte Sanierung des östlichen, heute nicht mehr funktionstüchtigen Brunnens. Diese soll ab Mai 2023 mit Fördermitteln in Höhe von 500.000 Euro vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und städtischen Geldern erfolgen. Die Arbeiten dauern voraussichtlich ein Jahr. Für Planung, Fachgutachten und Sanierung rechnet die Landeshauptstadt Dresden mit Kosten von insgesamt 1,87 Millionen Euro. Das Wasserbild des Brunnens soll dank moderner Technik wieder in seinem ursprünglichen Programmablauf (zirka 160 Düsen, Unterwasserbeleuchtung, sieben verschiedene Wasserbilder) sprudeln. 

Für den Carolaplatz sind verkehrliche und städtebaulich vertiefende Untersuchungen geplant.

Der Palaisplatz wird in die Gesamtbetrachtung der Straßenraumgestaltung und der Verkehrsuntersuchung mit eingebunden.

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