3. Bauabschnitt | Kesselsdorfer Straße | Landeshauptstadt Dresden

Der derzeitige, bauliche Zustand der Straßenbahngleise auf der Kesselsdorfer Straße erfordert eine umfassende Sanierung. Zudem ist die Strecke nicht für die neuen 2,65 m breiten Straßenbahnwagen geeignet. Mit aktuell zwei Straßenbahnlinien (6 und 7) und täglich etwa 20.000 Fahrgästen gehört die Kesselsdorfer Straße zu den stark befahrenen Abschnitten im Dresdner Straßenbahnnetz. Die Linie 7 ist stadtweit die nachfragestärkste Straßenbahnlinie, was dem Streckenabschnitt einmal mehr Gewicht verleiht. Ziel der Dresdner Verkehrsbetriebe AG ist es daher, die modernen Stadtbahnwagen möglichst schnell auf der Linie 7 einzusetzen.

Außerdem erfüllt die Kesselsdorfer Straße als Ortsteilzentrum eine wichtige Funktion für die fußläufige Versorgung der angrenzenden Stadtteile. Die Erdgeschosse der meisten anliegenden Gebäude werden gewerblich genutzt, die Gehwege sowie Flächen vor den Läden bieten jedoch nur wenig Aufenthaltsqualität. Als wichtige stadtteilverbindendende Hauptradroute verfügt die Kesselsdorfer Straße aktuell über keine sicheren Radverkehrsanlagen. Radfahrer müssen sich auf der stark befahrenen Straße die Fahrbahn mit dem Autoverkehr teilen oder weichen auf die Gehwege aus.

Im Juli 2022 stellte das Amt für Stadtplanung und Mobilität in einem Bürgerdialog zum 3. Bauabschnitt der Kesselsdorfer Straße mehrere Varianten zur Neugestaltung des Straßenraumes vor. Die Bürgerinnen und Bürger diskutierten im Anschluss die vorgestellten Varianten und gaben ihre Wünsche und Anregungen für die Neugestaltung ab.

Die Landeshauptstadt Dresden bedankt sich bei etwa 50 Bürgerinnen und Bürgern für die Teilnahme und die konstruktiven Hinweise. Die Ergebnisse finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Zu sehen ist eine Karte der Kesselsdorfer Straße und Umgebung von der Tharandter bis zur Julius-Vahlteich-Straße inklusive der drei markierten Bauabschnitte. — **Östlicher Teil der Kesselsdorfer Straße von Tharandter bis Julius-Vahlteich-Straße**

Auf dem Bild ist die Haltestelle Malterstraße stadteinwärts im 3. Bauabschnitt der Kesselsdorfer Straße zu sehen sowie eine Müllabfuhr. — **Aktueller Zustand der Haltestelle Malterstraße stadteinwärts**

Auf dem Bild ist die Kesselsdorfer Straße stadtauswärts im Abschnitt Malterstraße – Lange Straße zu sehen sowie eine Müllabfuhr. — **Aktueller Zustand des Abschnittes Malterstraße – Lange Straße stadtauswärts**

Welche Ziele werden mit dem Ausbau verfolgt?

Wesentliche Planungsziele sind:

Schaffen von baulichen Voraussetzungen für den Einsatz der neuen Stadtbahnwagen der DVB
barrierefreie Haltestellen
bedarfsgerechte und sichere, vom Fußgängerverkehr getrennte Radverkehrsanlagen
barrierefreie und attraktive Gestaltung der Gehwege
verbesserte Querungsmöglichkeiten, z. B. an der Langen Straße und westlich der Koblenzer Straße
bessere Aufenthalts- und Nutzungsqualitäten des öffentlichen Raumes
Stärkung der Kesselsdorfer Straße in ihrer Funktion als Ortsteilzentrum
weitestmöglicher Erhalt und Ergänzung der Baumallee

Im Zuge der grundhaften Neugestaltung der Kesselsdorfer Straße soll der angrenzende Abschnitt zwischen Wernerstraße und Tharandter Straße teilweise für den Kfz-Verkehr gesperrt werden. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die Straße entsprechend den Bedürfnissen der Nutzenden städtebaulich und freiräumlich attraktiv zu gestalten.

Was sind die Ergebnisse des Bürgerdialogs 2022?

Eine frühzeitige Bürgerbeteiligung ist Bestandteil der Planung. Beim Bürgerdialog am 4. Juli 2022 stellten das Amt für Stadtplanung und Mobilität sowie beteiligte Planungsbüros verkehrliche und städtebauliche Rahmenbedingungen sowie bisher erarbeitete Planungsansätze und Varianten vor. Eine „integrierte“ Planung berücksichtigt die Themen Verkehrsablauf, Verkehrssicherheit, Stadtgestaltung und Umwelt gleichermaßen.

Der Fokus der Veranstaltung lag auf den Varianten zur Gestaltung des Straßenabschnittes. Bürgerinnen und Bürger erhielten Gelegenheit, diese zu diskutieren und ihre Meinungen, Wünsche und Hinweise für die Neugestaltung zu platzieren.

Aufgrund der städtebaulichen Struktur des Gebietes und des begrenzten öffentlichen Straßenraumes beschränkten sich die Varianten auf Lage und Ausgestaltung der Straßenbahnhaltestellen. In der Diskussion wurden hier eindeutig die Varianten mit Haltestellen direkt an den jeweiligen Kreuzungen

Kesselsdorfer/Koblenzer Straße und
Kesselsdorfer/Saalhausener Straße

favorisiert.

Breite Zustimmung unter den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern fanden die Ansätze für eine

platzartige Gestaltung und
Begrünung des Bereiches

um die Einmündungen der Saalhausener Straße und Malterstraße („Scharfe Ecke“).

Zustimmung fand auch die avisierte Anpassung der Raumaufteilung im Übergang zum 2. Bauabschnitt der Kesselsdorfer Straße (Rudolf-Renner-Straße). Notwendig hierfür würde der Wegfall einer Fahrspur zu Gunsten von mehr Seitenraum.

Das Foto zeigt das Publikum des Bürgerdialogs zur Neugestaltung des 3. Bauabschnitts der Kesselsdorfer Straße am 4. Juli 2022 sowie Mitarbeitende des Amtes für Stadtplanung und Mobilität, die die Inhalte erläutern. — **Präsentation der verkehrlichen und städtebaulichen Rahmenbedingungen durch Mitarbeitende des Amtes für Stadtplanung und Mobilität**

Das Foto zeigt Bürgerinnen und Bürger, die Pläne zum Kreuzungsbereich Julius-Vahlteich-Straße sichten. — **Bürgerinnen und Bürger sichten die Pläne zum Kreuzungsbereich Julius-Vahlteich-Straße**

Inhalte des Bürgerdialogs am 4. Juli 2022

Präsentation zur Ausgangssituation (*.pdf, 16 MB)

Die Präsentation zur Ausgangssituation ist nicht barrierefrei zugänglich. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die zuständige Fachabteilung Verkehrsanlagenplanung: Tel. (03 51) 48 83 51 6 oder per E-Mail an dialog-stadtplanung@dresden.de.

Was sind die nächsten Schritte?

Die Rückmeldungen aus dem Bürgerdialog am 4. Juli 2022 fließen in die weitere Vorplanung ein. Sie bilden die Grundlage für den Stadtratsbeschluss und die anschließende Neugestaltung. Unter Beachtung der Belange aller Verkehrsteilnehmer, der städtebaulichen Anforderungen und der verkehrstechnischen Auswirkungen erfolgt die Auswahl einer Vorzugsvariante.

Diese wird zwischen den städtischen Fachämtern und den Dresdner Verkehrsbetrieben abgestimmt und dem Stadtbezirksbeirat Altstadt und dem Stadtrat anschließend zum Beschluss vorgelegt.

Das Foto zeigt das Publikum des Bürgerdialogs zur Neugestaltung des 3. Bauabschnitts der Kesselsdorfer Straße am 4. Juli 2022. — **Präsentation der freiraumplanerischen Möglichkeiten**

Zeitschiene

Gegenwärtig befindet sich die Baumaßnahme in der Vorplanung und somit in einem sehr frühen Planungsstadium. Mit einer Realisierung ist somit eher mittelfristig zu rechnen.

2023 Abschluss Vorplanung/Stadtratsvorlage
2024 Vergabeverfahren für weitere Planungsleistungen
2025/26 Entwurfs- und Genehmigungsplanung
2027/28 Planfeststellungsverfahren
2030 frühestmöglicher Baubeginn

Hintergrund: Wie funktioniert Verkehrsplanung?

Der Planungsprozess gliedert sich in mehrere Stufen.

In der Vorplanung werden die Grundzüge der neuen Verkehrsanlage in Varianten bearbeitet. Dabei wird eine frühzeitige Bürgerbeteiligung in den Planungsprozess integriert. Die Vorplanung bildet die Grundlage für den Stadtratsbeschluss.

Die Entwurfs- und Genehmigungsplanung schafft die Voraussetzung für das sogenannte Planfeststellungsverfahren.

Im Planfeststellungsverfahren werden alle planungsrelevanten Aspekte – wie rechtliche Zulässigkeit, umweltseitige Auswirkungen (Lärm, Schadstoffe), Verhältnismäßigkeit (zum Beispiel Eingriffe in private Grundstücke) – geprüft und bewertet. Nach einer öffentlichen Auslegung und Anhörung entscheidet die Landesdirektion über die Fortsetzung.

Die darauf folgende Ausführungsplanung legt die Details der Baumaßnahmen fest. Sie ist die Grundlage für die Vergabe der Bauleistungen.