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https://www.dresden.de/de/rathaus/stellen-ausbildung/ausbildung-studium/praxisberichte/auslandspraktikum-in-malta.php 07.11.2025 11:18:27 Uhr 05.12.2025 06:30:03 Uhr

Auslandspraktikum in Malta

Meike Reech studiert dual Soziale Arbeit/Soziale Dienste bei der Landeshauptstadt Dresden und ist im Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamts tätig. Für ihr fünftes Semester suchte sie eine neue Herausforderung – und fand sie auf Malta: ein Auslandspraktikum bei der Nichtregierungsorganisation YMCA, das ihr spannende Einblicke in die sozialen Hilfsangebote eines anderen Landes bot.

Die Studentin berichtet

Junge Frau steht lächelnd vor einem Gebäude, an dessen Fassade ein Schild mit der Aufschrift YMCA Malta angebracht ist.
Meike Reech absolvierte ein Auslandspraktikum in Malta

Während meiner vierten Praxisphase hatte ich die Möglichkeit, ein zweimonatiges Auslandspraktikum beim YMCA Malta zu absolvieren. Mein Einsatzbereich lag im Drop-in Center der Obdachlosenhilfe. Während des Praktikums konnte ich wertvolle Einblicke in die Arbeit mit obdachlosen Menschen gewinnen. Zu meinen Aufgaben gehörten die Vor- und Nachbereitung von Mahlzeiten, die Sammlung und Sortierung von Sachspenden sowie die alltägliche Interaktion mit den Klientinnen und Klienten. Darüber hinaus konnte ich kleinere sozialarbeiterische Interventionen durchführen und bei verschiedenen Sozialberatungen hospitieren. Dadurch habe ich nicht nur mein Fachwissen vertieft, sondern auch meine praktischen Kompetenzen im Umgang mit einer besonders vulnerablen Zielgruppe erweitert.

Ein weiterer Unterschied bestand in der Zielgruppe. Während im Jugendamt überwiegend Familien und Kinder betreut werden, stand in Malta der direkte Kontakt mit erwachsenen Personen im Vordergrund, die teilweise langjährige Erfahrungen mit Wohnungslosigkeit, Sucht oder psychischen Erkrankungen mitbrachten. Die Arbeit erforderte daher ein hohes Maß an Flexibilität, Empathie und spontaner Reaktion auf aktuelle Bedürfnisse.

Auch die Rahmenbedingungen waren anders: Im Jugendamt erfolgt die Arbeit eng eingebettet in die deutsche Sozialgesetzgebung, während die Tätigkeit beim YMCA eher projekt- und spendenorientiert war. Dadurch ergaben sich zum Teil weniger bürokratische Abläufe, aber auch geringere Planungssicherheit für die Betroffenen.

Besonders bereichernd war zudem die internationale Arbeitsumgebung. Da die Landessprache Englisch ist, hatte ich täglich die Gelegenheit, meine Sprachkenntnisse aktiv anzuwenden und deutlich zu verbessern. Dies stellte sowohl eine persönliche Herausforderung als auch eine wertvolle Weiterentwicklung dar. Neben der Arbeit beim YMCA bot mir der Aufenthalt die Möglichkeit, die Insel Malta näher kennenzulernen. In meiner Freizeit konnte ich zahlreiche kulturelle und landschaftliche Eindrücke sammeln und die Vielfalt des Landes erleben.


Rückblickend war das Auslandspraktikum für mich eine sehr bereichernde Erfahrung sowohl auf fachlicher als auch auf persönlicher Ebene. Durch den direkten Vergleich zu meinen bisherigen Praxiserfahrungen im Jugendamt konnte ich ein besseres Verständnis für unterschiedliche Arbeitskontexte in der Sozialen Arbeit entwickeln. Ich habe nicht nur wichtige Kompetenzen für meinen zukünftigen Berufsweg erworben, sondern auch meinen interkulturellen Horizont erweitert.