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Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/08/pm_052.php 21.08.2025 10:19:53 Uhr 05.12.2025 08:34:43 Uhr |
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Baumpflanzungen im Umfeld des Stadtforums
Die Grünfläche sowie die Fußwege vor dem Stadtforum am Ferdinandplatz sind fertig. Die Gestaltung des Vorplatzes umfasst etwa 3.500 Quadratmeter und erlaubt den direkten Durchgang in Richtung Prager Straße. Zudem wurden in einer umzäunten Fläche 27 schnellwachsende Bäume gepflanzt. Die Jungbäume – 13 Blauglockenbäume, neun Birken-Pappeln und fünf Amerikanische Zürgelbäume – sind Teil eines Versuchs, den es bundesweit bisher nur in Zeuthen und Erfurt gibt. Ziel ist es, klimarobuste Bäume schon im jungen Alter an die schwierigen klimatischen Bedingungen in der Stadt zu gewöhnen. So wurden die Bäume vor dem Stadtforum fünf bis sechs Jahre eher als üblich gepflanzt. Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft betreut den Versuch in Dresden gemeinsam mit dem Gründer des Projektes in Erfurt, Prof. Jonas Reif von der Fachhochschule Erfurt.
Dr. Sascha Döll, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft„Die drei gewählten Baumarten haben geringe Ansprüche an den Boden und kommen mit dem Stadtklima und insbesondere mit Trockenheit gut zurecht. Wir haben schnellwachsende Bäume gepflanzt, die rasch ein Laubvolumen bilden und so zur Kühlung der Innenstadt beitragen werden. Außerdem wollen wir sehen, ob die sogenannten Klimabäume tatsächlich den städtischen Bedingungen standhalten.“
Üblicherweise vergehen viele Jahre, bis ein Baum die Baumschule verlässt. Dann hat er einen Stammumfang von 18 bis 20 Zentimetern und ist etwa vier Meter hoch. Die Bäume vor dem Stadtforum hatten bei der Pflanzung einen Stammumfang von drei bis zwölf Zentimetern und waren etwa zwei bis drei Meter hoch. Zusätzlich wurden die Jungbäume mit verschiedenen Stauden unterpflanzt. Diese dienen vorrangig dazu, anfallende Niederschläge aufzunehmen, die Feuchtigkeit im Boden zu erhöhen und ein besseres Anwachsen der Jungbäume bei immer wieder auftretenden Trockenperioden zu fördern. Darüber hinaus rundet dies die Gestaltung der Fläche ab.
Im Gegensatz zu größeren Bäumen geht die Pflanzung von kleinen und sehr jungen Bäumen anfänglich mit intensiveren Pflegemaßnahmen einher, da die Erziehungsarbeit, die ein Baum sonst in der Baumschule erfährt, jetzt am Standort erfolgen muss: Sie erhalten einen sogenannten Erziehungsschnitt und die langen Neuaustriebe müssen senkrecht hochgebunden (gestäbt) werden, damit ein aufrechter Wuchs erfolgen kann. Zudem bedarf es eines besseren Schutzes gegen unbeabsichtigte Beschädigungen oder Vandalismus. Alle weiteren Pflegemaßnahmen, wie beispielsweise Wässern und Säubern, unterscheiden sich kaum von denen, die für ältere Bäume erforderlich sind.
Seit Jahren setzen steigende Temperaturen und weniger oder ungleich verteilte Niederschläge dem Baumbestand in Dresden zu. Vor allem der Zustand der Altbäume verschlechtert sich, die Kosten für Kontrollen und Pflege steigen. Hinzu kommt, dass jede Nachpflanzung mit etwa 5.000 Euro das knappe Budget belastet.
Dr. Sascha Döll, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft„In Dresden müssen wir dringend Bäume pflanzen. Um den Bestand stabil zu halten, müssten wir mindestens 1.000 Bäume nachpflanzen. Da braucht es neue Ansätze, dieses Ziel in Zeiten knapper Kassen nicht aus den Augen zu verlieren.“
Die experimentelle Baumpflanzung vor dem Stadtforum ist ein solcher Ansatz. Sollte sich dieser vor dem Stadtforum als erfolgversprechend herausstellen, können diese Bäume zukünftig auch bei Ausgleichsmaßnahmen, Zwischenbegrünungen und in städtischen Grünanlagen gepflanzt werden.