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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/07/pm_022.php 18.07.2025 15:19:52 Uhr 08.12.2025 00:33:37 Uhr

Ausstellung zur unabhängigen Frauenbewegung der späten DDR

„Gemeinsam sind wir unerträglich“ startet am 21. Juli 2025 im Kulturpalast Dresden

Die Städtischen Bibliotheken Dresden und die Technische Universität Dresden (TUD) präsentieren eine außergewöhnliche Ausstellung, die ein oft übersehenes, aber umso bedeutenderes Kapitel der DDR-Geschichte ins Rampenlicht rückt: die unabhängige Frauenbewegung der späten DDR. 
Die bundesweite Wanderausstellung „Gemeinsam sind wir unerträglich“ des Vereins Agentur für Bildung – Geschichte, Politik und Medien e. V. ist ab Montag, 21. Juli 2025, in der Zentralbibliothek im Kulturpalast Dresden, Schloßstraße 2, zu sehen. Die feierliche Eröffnung findet Donnerstag, 24. Juli, um 18 Uhr im Kulturpalast statt – begleitet von dem Live-Podcast der TUD „You Ask We Explain“ und der Veranstaltungsreihe TUD Lectures Plus, moderiert von Lisa-Marie Eberharter. Interessierte sind herzlich eingeladen, dabei zu sein.
Die Frauen der Bewegung waren mehr als nur Akteurinnen – sie waren Wegbereiterinnen, deren unerschrockener Widerstand gegen ein repressives System nicht nur die Friedliche Revolution maßgeblich mitprägte, sondern bis heute gesellschaftliche Debatten über Gleichberechtigung, Freiheit und Zivilcourage inspiriert. Noch heute sind die Spuren dieser Bewegung sichtbar. Wenn es darum geht, Wege zu ebnen, Menschen zu beraten, zu unterstützen und in gesellschaftlichen Diskussionen argumentativ für Gleichstellung und Gerechtigkeit einzutreten, wirken ihre Ideen fort. In einer Zeit, in der abweichende Meinungen gefährlich waren, gründeten sie unabhängige Netzwerke, verfassten kritische Flugblätter und organisierten mutige Demonstrationen. Unter ständiger Beobachtung der Stasi riskierten sie ihre Freiheit und Sicherheit – und bewirkten doch eine nachhaltige Veränderung der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Frauenrechten und politischem Engagement.

„Die mutigen Akteurinnen der unabhängigen Frauenbewegung in der DDR gilt es in unserer Gegenwart zu würdigen, als Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte zu Demokratie, Freiheit und Geschlechtergerechtigkeit."
Annekatrin Klepsch, Beigeordnete für Kultur, Wissenschaft und Tourismus
„Bibliotheken sind mehr als Aufbewahrungsorte von Informationen, denn sie halten Wissen und Erinnerungen durch Diskurs lebendig. Diese Ausstellung bietet viele Gesprächsanlässe und setzt ein starkes Zeichen dafür, Geschichte, die droht, in Vergessenheit zu geraten, neu sichtbar zu machen und in den Kontext zu unserer Gegenwart zu setzen".
Lena Leubner, Leiterin der Zentralbibliothek der Städtischen Bibliotheken Dresden
„Die Erinnerungsarbeit an die unabhängige Frauenbewegung in der DDR ist keine nostalgische Rückschau, sondern eine dringende Aufgabe – sie verbindet politische Geschichte mit aktuellen Debatten um Gleichstellung, Demokratie und gesellschaftlichen Wandel“.
Prof. Roswitha Böhm, Prorektorin Universitätskultur der TUD