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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/04/pm_081.php 25.04.2025 11:40:11 Uhr 20.05.2025 11:21:36 Uhr

Umfrage: Straßenlärm belastet viele Dresdner

Vor allem Anwohner an Hauptstraßen betroffen
Viele Dresdnerinnen und Dresdner leiden unter Straßenverkehrslärm. Das zeigen nicht nur Beschwerden, die regelmäßig bei Ämtern der Stadtverwaltung eingehen, sondern auch die Ergebnisse der repräsentativen Kommunalen Bürgerumfrage (KBU). Die Stadt befragt Einwohner in der Regel alle zwei Jahre zu verschiedenen Themen, darunter auch Lärm in der eigenen Wohnumgebung. 43 Prozent der Befragten gaben an, Straßenverkehrslärm „teilweise“, „stark“ oder „sehr stark“ wahrzunehmen. Nur 16 Prozent nehmen demnach keinen Straßenverkehrslärm in ihrem Umfeld wahr.
„Das Umweltamt hat im Sommer 2023 auch eine nicht repräsentative Online-Umfrage zur Lärmbelastung durchgeführt, die ein gutes Stimmungsbild für das Lärmempfinden der Menschen in Dresden gegeben hat. 85 Prozent der Teilnehmenden gaben an, sich durch Kfz-Verkehr eher stark oder stark belastet zu fühlen. Diese subjektive Beurteilung steht im Einklang mit der im Rahmen der Lärmkartierung durchgeführten Berechnung der Lärmpegel anhand der europäischen Vorschriften, die eine hohe Lärmbetroffenheit von etwa 52.000 Einwohnerinnen und Einwohnern allein durch Straßenverkehr zeigt.“
René Herold, Leiter des Umweltamtes

Vor allem entlang der innerstädtischen Verkehrsachsen sind viele Tausend Dresdnerinnen und Dresdner Lärmbelastungen ausgesetzt, die als gesundheitsgefährdend gelten. Das bestätigen auch die KBU-Ergebnisse. Eine „starke“ oder „sehr starke“ Wahrnehmung von Straßenverkehrslärm in ihrem Wohnumfeld gaben vor allem Anwohner in den Bereichen 26er-Ring/Friedrichstadt (30 Prozent der Nennungen), in Kaditz/Mickten/Trachau, Johannstadt, Briesnitz und in den westlichen Ortschaften (jeweils 26 Prozent) an.

Die Lärmwirkungsforschung zeigt, dass sich Umgebungslärm negativ auf die Gesundheit auswirkt. Er kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen, kognitive Beeinträchtigungen und dauerhafte Gehörschäden sowie Tinnitus begünstigen. Insbesondere bei längerer Lärmeinwirkung besteht ein gesteigertes Risiko von erhöhtem Blutdruck, psychischen Erkrankungen, Erkrankungen der Herzkranzgefäße sowie Stressreaktionen und ihren physiologischen Folgen. 

„Trotz dieser Gesundheitsrisiken und der hohen Folgekosten ist derzeit nicht absehbar, dass die Verkehrszahlen in näherer Zukunft deutlich sinken und dadurch die Lärmbelastungen spürbar abnehmen werden. Es besteht also weiterhin erheblicher Handlungsbedarf. Dabei muss man realistisch konstatieren, dass die angespannte Haushaltslage bekanntermaßen zurzeit wenig Spielraum für notwendige bauliche Maßnahmen zulässt. Weitere Optionen bietet die Prüfung, inwieweit an Lärmschwerpunkten temporär oder dauerhaft Tempo-30-Abschnitte festgesetzt werden könnten. Diese sind kostengünstig, relativ schnell umsetzbar und die Wirksamkeit ist hoch.“
René Herold, Leiter des Umweltamtes
Im Rahmen der gesetzlich verpflichtenden Lärmaktionsplanung liegt die Fortschreibung des Masterplans Lärmminderung dem Stadtrat derzeit zur Beschlussfassung vor.