Kopfläuse

Die Übertragung erfolgt durch direkten Haarkontakt von Kopf zu Kopf, wie z. B. beim Kuscheln, Spielen und anderen Tätigkeiten mit engem Kontakt. Eine Ansteckung ist gegeben, solange die Betroffenen mit lebenden Läusen befallen sind und noch nicht angemessen behandelt wurden.

• lebende Läuse und Nissen (bis ca. fünf Millimeter von der Kopfhaut entfernt), ggf. verbunden mit Juckreiz auf der Kopfhaut, häufigem Kratzen
• Rötungen und Ekzemen, besonders hinter den Ohren und im Nacken
• hochroten Knötchen (Papeln), verursacht durch Stiche

Nissen, die deutlich mehr als fünf Millimeter von der Kopfhaut entfernt am Haar kleben, sind abgestorbene oder leere Eihüllen, die keine Infektionsgefahr mehr darstellen.

Werden Läuse festgestellt, ist eine sofortige Behandlung mit einem Läusemittel erforderlich. Dieses erhalten Sie für Kinder bis zwölf Jahre auf ärztliche Verordnung oder frei verkäuflich in der Apotheke.

Gehen Sie bei der Anwendung des Mittels nach Gebrauchs­anweisung vor, da sonst der Erfolg der Behandlung gefährdet ist.

Folgende Anwendungsfehler können den Erfolg der Behandlung beeinträchtigen:

• das Mittel wird zu früh wieder ausgewaschen (zu kurze Einwirkzeit)
• es wird zu wenig von dem Mittel aufgetragen, so dass nicht alle Haare vollständig benetzt werden
• nach Auftragen des Mittels wird ein Handtuch um den Kopf gebunden, welches das Mittel teilweise aufsaugt
• das Mittel wird nicht gleichmäßig auf dem ganzen Kopf verteilt
• das Haar ist zu nass, so dass das Mittel zu sehr verdünnt wird

Nach acht bis zehn Tagen muss eine erneute Behandlung (Nachbehandlung) durchgeführt werden – auch wenn es in der Gebrauchsanweisung vereinzelt anders angegeben ist. Falls nach Erstbehandlung noch Larven schlüpfen, werden diese erst durch die zweite Behandlung getötet.

Wichtig: Kontrollieren sie täglich bis zur Nachbehandlung den Kopf auf eventuell neu geschlüpfte Läuse und entfernen Sie diese durch Auskämmen!

Das Haar muss Strähne für Strähne sorgfältig untersucht werden. Dem Bereich hinter den Ohren und dem Schläfen-Nackenbereich ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Gute Lichtverhältnisse und das Nutzen einer Lupe erleichtern die Suche. Ein spezieller Nissenkamm (lange Zinken aus Metall), den Sie in der Apotheke erhalten, ist beim Entfernen von Nissen behilflich. Während und nach der Anwendung sollte der Kamm sorgfältig ausgespült werden.

Bitte denken Sie daran, die ganze Familie zu kontrollieren. Alle im Haushalt lebenden Personen können befallen sein.

Zusätzlich zur Behandlung des Kopfes empfiehlt das Gesundheitsamt folgende hygienische Maßnahmen:

• Reinigen von Kämmen, Bürsten, Haarspangen und -gummis (z. B. mit heißer Seifenlösung)
• Waschen der Bettwäsche, Handtücher, Schlafanzüge und Leibwäsche bei 60 °C; nicht bei 60 °C waschbare Gegenstände (Kopfbedeckungen, Schals, Plüschtiere usw.), auf die Kopfläuse gelangt sein könnten, über drei Tage in einen Plastiksack verpacken oder über 24 Stunden einfrieren.
• Insektizid-Sprays sind nicht erforderlich.

Entsprechend § 34 Abs. 1 Infektionsschutzgesetz (IfSG) dürfen Personen in Gemeinschaftseinrichtungen nicht arbeiten bzw. betreut oder unterrichtet werden, bei denen eine Verlausung (lebende Läuse) festgestellt wurde.

Eltern bzw. Sorgeberechtigte sind nach § 34 Abs. 5 IfSG verpflichtet, die Einrichtung über den Kopflausbefall zu informieren. Eine Wiederzulassung zur Gemeinschafts­einrichtung erfolgt nach sachgemäß durchgeführter Erstbehandlung.

In komplizierten Fällen bietet das Gesundheitsamt den Betroffenen Beratung und eine kostenfreie Bescheinigung über die Kontrolle nach der Behandlung an.

Das vom Gesundheitsamt Dresden herausgegebene Heft vermittelt Kindergarten- und Grundschulkindern auf kindgerechte Art und Weise alles Wissenswerte zum Thema „Kopfläuse“ und wie man mit ihnen umgeht. Es unterstützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hygienischen Dienstes in ihrer Aufklärungsarbeit an Kindertageseinrichtungen und Grundschulen. Gedruckte Exemplare können von diesen Einrichtungen auf Wunsch beim Gesundheitsamt nachbestellt werden.

Download Kinderheft „Der Läuseheld“ (PDF)

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