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Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/kultur/denkmalschutz/tag-des-offenen-denkmals/Denkmale-Digital-Dresden.php 12.09.2025 12:15:18 Uhr 05.12.2025 05:49:43 Uhr |
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Dresdner Denkmale Digital
Dresdner Denkmale digital
Blaues Wunder
Die Königin der Instrumente – Jehmlich Orgelbau Dresden
Die Königin der Instrumente – Orgelbaukasten
Die Kunst im Haus? Dresdner Treppenhaus-Ausmalungen
Eingänge, Vestibüle, Durchfahrten und Treppenhäuser von Wohnbauten stellten Zonen des Halböffentlichen dar, die als Empfangsgesten mit repräsentativ-darstellendem Charakter fungierten und gestalterisch ähnlich aufwändig wie das Gebäudeäußere ausgestattet wurden. Neben Ornamentik finden sich an zahlreichen Orten illusionistische Malereien.
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Kirche St. Josef
Löwensaal Dresden
Spolien am Dresdner Neumarkt – Historische Souvenirs
Spolien sind Bauteile und andere Überreste wie Teile von Reliefs oder Skulpturen, Friese und Säulen- oder Kapitellreste, die aus Bauten älterer Kulturen stammen und in neuen Bauwerken wiederverwendet werden. Der Einbau von Spolien kann – neben dem praktischen Nutzen – auch als Übertragung einer Tradition gemeint sein, wenn sie aus dem Vorgängerbau übernommen werden und als „Reliquien“ an hervorgehobener Stelle am Neubau wieder auftauchen. Dies gilt insbesondere dann, wenn Spolien stilistisch außerhalb des neueren architektonischen Gestaltungskonzeptes liegen. In der Gegenwart werden Spolien meist aus eher dekorativen Gründen und als originelles Gestaltungselement eingesetzt, manchmal aber auch aus historischen Gründen als Erinnerung an ein Vorgängergebäude. Im Sinne der Denkmalpflege wird letzteres kritisch gesehen, da nur einzelne Bruchstücke eines Denkmals erhalten bleiben und diese oft zusammenhanglos integriert werden. Begeben wir uns auf Spurensuche am Dresdner Neumarkt und um ihn herum.
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Ständehaus
Das Ständehaus wurde von Paul Wallot von 1901 bis 1906 erbaut und ist damit in der Elbsilhouette Dresdens das jüngste Gebäude. Das alte Finanzhaus, das Charonische Haus und das Brühlsche Palais wurden seinerzeit abgebrochen, um Platz für das monumentale neue Landtagsgebäude im Renaissancestil zu erhalten.
Mit seinem zurückhaltendem Bauschmuck ist das Bauwerk, gebaut auf einem trapezförmigen Grundriss, streng gegliedert. Es besitzt eine neunachsige Fassade hin zum Schlossplatz mit einem mächtigen dreiachsigen Mittelrisaliten (-vorbau). Der Turm wird bekront von einer vergoldeten Figur, der »Saxonia«, die 1905 von Johannes Schilling erschaffen wurde. Das Gebäude selbst besteht aus schwerem Ziegelbauwerk. Die äußere Verkleidung wurde aus »bestem sächsischen weißen wetterfesten Material« vorgenommen, dem Sandstein.
Die Innenausstattung erarbeiteten Otto Gußmann, Wilhelm Kreis und Richard Riemerschmied. Teilweise waren in der Bauphase ein Dutzend Maler und ebenso viele Bildhauer beschäftigt. Die erschaffene Kunst fiel größtenteils am 13. Februar 1945 dem Feuer der Zerstörung zum Opfer. Barocke Figuren, z.B. zwei Wandbrunnen und vier Sandsteinplastiken (»Weisheit«, »Wachsamkeit«, »Flora« und »Meleager«) stammen aus dem damaligen Palais Brühl, um 1750 erschaffen von dem Künstler Lorenzo Matielli. Die beiden Wandbrunnen sind heute seitlich im Vestibül der Eingangshalle angeordnet, die Skulpturen Weisheit und Wachsamkeit stehen im Eingangsvestibül des Turmes von der Brühlschen Terrasse her.
Der Neu- und Umbau vollzog sich von 1996 bis 2001. Den architektonischen Schwerpunkt bildet der Gerichtssaalkubus, der 7 Gerichtssäle aufnimmt und auf eigenem Fundament als »Haus im Haus« an der Stelle des zerstörten großen Plenarsaales errichtet wurde. An der Stelle des kleinen Landtagssaales entstand der Große Saal im 2. Stock als Festraum für alle drei Nutzer des Gebäudes. Ihn dominieren kräftig rote Wandscheiben, die von silberfarbenen Edelstahlfiguren der Künstlerinnen Angela Hampel und Gudrun Trendafilov geschmückt werden. Auch gegenüber im Begegnungsraum des Landtages findet sich Kunst im Bau, die Künstlerinnen haben mit Schablonenmalerei einen umlaufenden Figurenfries gestaltet. Das Farbglasfenster »Recht und Gesetz« im Foyer stammt von Marion Hempel.