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Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/oberflaechenwasser/ReBioClim.php 11.09.2025 10:29:58 Uhr 13.12.2025 16:37:08 Uhr |
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EU-Projekt ReBioClim
Lebendige Flüsse, Bürgerbeteiligung und urbane Lebensqualität: Wie passen lebendige Gewässer und urbaner Erholungsraum zusammen? Wie können Bäche und Flüsse wieder als wertvolle Ökosysteme geschätzt und erlebbar werden? In Dresden werden zwei Abschnitte des Geberbaches im Rahmen dieses Projektes renaturiert.
Das europäische Projekt ReBioClim (RestoringBiodiversityClimate adaptation) steht für die Renaturierung (siehe Begriffserklärung) städtischer Bäche zur Förderung der biologischen Vielfalt, Klimaanpassung und Verbesserung der Lebensqualität in Städten.
In Dresden werden zwei Abschnitte des Geberbaches im Rahmen dieses Projektes renaturiert. Dabei werden ökologische, soziale und wissenschaftliche Perspektiven mit einbezogen.
Weitere Bäche, die im grenzüberschreitenden Projekt renaturiert werden, fließen durch die Städte Jablonec nad Nisou (CZ), Poznań (PL) und Senica (SK).
ReBioClim | Projektbeschreibung
Renaturierte Bäche sind wertvolle Elemente in einer Stadt. Ihre Grün- und Wasserflächen sorgen für ein angenehmes Klima und frische Luft. Ebenso bieten sie Tieren und Pflanzen einen Lebensraum und verbinden diese miteinander. Vor allem aber sind renaturierte Bäche wichtige Erholungsräume für den Menschen.
Bäche renaturieren
Forschende, lokale Behörden und Praktizierende aus fünf verschiedenen Ländern arbeiten im Projekt ReBioClim zusammen. Sie entwickeln in einem partizipativen Prozess naturbasierte Lösungen (siehe Begriffserklärung) für lebendige Gewässer im urbanen Raum. Dabei werden Herausforderungen und Chancen von Stadtbächen gemeinsam mit verschiedenen Interessensgruppen identifiziert und analysiert.
Kleine Bäche sollen durch die ausgewählten Maßnahmen mehr Raum und ein natürlicheres Aussehen bekommen.
Leitfaden und Handbuch
Bis zum Projektende im Januar 2027 werden ein Best-Practice-Leitfaden für bevorzugte naturbasierte Lösungen und ein Handbuch entwickelt. Das Handbuch wird praktische Anleitungen für die Wiederherstellung städtischer Bäche geben und auf Bäche in mitteleuropäischen Städten anwendbar sein. Sowohl der Leitfaden als auch das Handbuch sollen Praktizierenden und Entscheidungstragenden in der Stadtplanung in die Lage versetzen, naturbasierte Lösungen für multifunktionale städtische Gebiete zu nutzen, um die biologische Vielfalt und die Ökosystemleistungen (siehe Begriffserklärung) zu stärken.
Förderer und Partner
Das Projekt wird zu 80 Prozent durch Interreg CENTRAL EUROPE gefördert.
Die Projektbearbeitung für die Umsetzung der naturbasierten Maßnahmen in Dresden erfolgt unter Leitung des Umweltamtes der Landeshauptstadt Dresden. Lead Partner ist die Technische Universität Dresden.
10 weitere internationale Partner sind ebenfalls an dem Projekt beteiligt:
- Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. Dresden (IOER), Forschungsbereich Landschaft, Ökosysteme und Biodiversität,
- Jan Evangelista Purkyne University in Usti nad Labem (UJEB), Institute for Economic and Environmental Policy,
- Slovak University of Technology in Bratislava (STU), Department of Land and Water Resources Management / Faculty of Civil Engineering,
- Town of Senica, Department Envionment and Greenery,
- Alcedo River Clinic,
- Poznań University of Life Sciences, Faculty of Environmental Engineering and Mechanical Engineering / Department of Land Improvement, Environmental Development and Spatial Management,
- Delft University of Technology, Department of Urbanism / Section of Urban Design,
- Poznan City Hall, Environment Protection Department,
- Aquanet Retencja Sp. z o.o,
- City of Jablonec nad Nisou, Stategy planning department.
Infos und Podcast
Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektwebsite. Hören Sie auch gern in den Podcastbeitrag über ReBioClim rein.
ReBioClim | Ziele
Im Projekt ReBioClim werden drei Ziele verfolgt: Die Lebens- und Aufenthaltsqualität in Städten sowie die biologische Vielfalt sollen erhöht werden. Außerdem soll der Lebensraum Bach an die Klimaveränderungen angepasst werden.
Zum Erreichen dieser Ziele ist es im Projekt von großer Bedeutung die Anwohnenden, Stakeholder und Interessierte am Umgestaltungsprozess zu beteiligen. Die gesammelten Erfahrungen werden zum Schluss in einem Best-Practice-Leitfaden und in einem Handbuch für andere Städte zur Verfügung gestellt.
ReBioClim | Planungsraum in Dresden
ReBioClim | Projektablauf
- In der Planungsphase von Juni 2024 bis November 2025 werden Anwohnende, Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer sowie Interessierte und Verantwortliche aus Verwaltung, Vereinen und Wissenschaft in Workshops, Exkursionen, Interviews und einer Umfrage in die Planung einbezogen. Außerdem wird der Planungsraum analysiert.
- Danach sollen von Juni 2025 bis November 2026 ausgewählte Maßnahmen umgesetzt werden.
- In der Abschlussphase von Dezember 2026 bis Januar 2027 erfolgt der Wissenstransfer aus dem Projekt mit einem Best-Practice-Leitfaden und einem Handbuch.
ReBioClim | Veranstaltungen
Exkursion und Workshop: Renaturierung des Geberbachs am 24. September 2025
ReBioClim Exkursion – Entdecke den Geberbach!
Mit Blick auf den Klimawandel, den Rückgang der Artenvielfalt und die Lebensqualität in Städten wird die Renaturierung von Bächen und Flüssen im urbanen Raum immer wichtiger. Im Rahmen des EU-Projektes ReBioClim werden deshalb zwei Abschnitte des Geberbachs in Altnickern umgestaltet. Was kann ich tun, um den Bach an meinem Grundstück ökologisch aufzuwerten und seine Dienstleistungen für mich und das Umfeld zu verbessern? Wie lässt sich das
alles praktisch vor Ort umsetzen? Diesen Fragen widmen wir uns im Workshop in DresdenNickern. Dabei spielen Sie als Anwohner*innen und Eigentümer*innen eine wichtige Rolle. Bitte melden Sie sich bis zum 22. September 2025 per E-Mail bei aeikenberg@dresden.de an.
- Wann: 24. September 2025 von 17.00 bis 19.30 Uhr
- Treffpunkt um 17.00 Uhr: Bäckerei Gehre (Altnickern 27, 01239 Dresden)
- Workshop ab 18.00 Uhr: Kinder- und Jugendbauernhof Nickern (Am Stausee 3,01239 Dresden
Vorläufiges Programm:
A. Einführung und Exkursion
17.00 Uhr Ankommen und Begrüßung
17.05 Uhr Einführung ins Projekt ReBioClim
17.10 Uhr Vorstellung der geplanten Renaturierungsmaßnahme im „Knick“
17.30 Uhr Exkursion entlang des Geberbachs zum Kinder- und Jugendbauernhof
18.00 Uhr Pause
B. Workshop
18.20 Uhr Einführung in den Workshop
18.45 Uhr Gemeinsames Entwerfen mit dem ReBioClim-Toolkit
C. Abschluss
19.30 Uhr Gruppenpräsentationen im Plenum
19.45 Uhr Diskussions-Runde
20.00 Uhr Ende der Veranstaltun
Vergangene Veranstaltungen in Dresden:
- Co-design Workshop in Prohlis am 4. Juni 2025
- Frühlingsspaziergang am 17. Mai 2025
- Workshop im Rahmen der Hydromedia Ausstellung am 14.12.2024
- Exkursion und Podiumsdiskussion am 12.11.2024
- Stakeholder Kick-Off Workshop am 24.10.2024 mit einem Graphic Recording von Antje Dennewitz
Weitere aktuelle Veranstaltungshinweise finden Sie auf der Projektwebsite unter Events.
ReBioClim braucht Sie!
Egal, ob Sie an einem Bach wohnen, eine Organisation mit Umweltinteresse vertreten oder einen Bach in Ihrer Nähe haben,
- bringen Sie Ihr Fachwissen, Ihre Erfahrung und Ihr lokales Wissen in Interviews ein.
- nehmen Sie an unserer Umfrage teil, damit wir erfahren können, welche Renaturierungsmaßnahmen sie sich wünschen.
- nehmen Sie an unseren Workshops teil und gestalten Sie die Zukunft des Geberbaches aus Ihrer Perspektive mit.
- beteiligen Sie sich an ersten gemeinsamen Renaturierungsaktivitäten.
Vorteile Ihrer Beteiligung
- Sie können sich mit anderen Interessengruppen austauschen.
- Sie erfahren mehr über die Dienste, die renaturierte Fließgewässer bieten können.
- Sie können die Vorteile naturnaher Fließgewässer erleben.
Begriffserklärungen
Gewässerdurchgängigkeit
Ein Fließgewässer ist durchgängig, wenn Lebewesen sich ungehindert fortbewegen und Sedimente ungehindert transportiert werden können. Natürliche Hindernisse oder von Menschen geschaffene Barrieren beeinträchtigen die Durchgängigkeit eines Fließgewässers.
Weitere Informationen dazu finden Sie beim Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie.
Gewässerrandstreifen
Als Gewässerrandstreifen wird der Übergangsbereich zwischen Wasser und Land mit unterschiedlichen Lebensraumbedingungen für Pflanzen und Tiere bezeichnet.
Er dient der Erhaltung und Verbesserung der ökologischen Funktionen oberirdischer Gewässer, der Wasserspeicherung, der Sicherung des Wasserabflusses sowie der Verminderung von Stoffeinträgen in das Gewässer.
Weitere Informationen dazu finden Sie beim Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie.
Gewässerrenaturierung
Bei einer Gewässerrenaturierung wird ein von Menschen verändertes Gewässer wieder in einen natürlicheren Zustand versetzt. Das heißt aber nicht, dass eine Renaturierung diesen Naturzustand vollumfänglich erreichen muss.
Für die Verbesserung eines Gewässers hin zu einem realistischen, naturnahen Zustand gibt es zahlreiche Bezeichnungen, wie etwa Regeneration, Rekonstruktion oder Revitalisierung. Diese Konzepte können umgangssprachlich zum Begriff „Gewässerrenaturierung“ zusammengefasst werden.
Meistens ist eine Initialmaßnahme durch den Menschen nötig, wie zum Beispiel der Entfernung von Beton am Ufer oder im Flussbett. Danach kann sich das Fließgewässer selbst bis zu einem naturnahen Zustand entwickeln.
Weitere Informationen zu Gewässerrenaturierung finden Sie beim Umweltbundesamt.
Naturbasierte Lösungen
Naturbasierte Lösungen nutzen Prozesse der Natur, um unsere Umgebung zukunftsfähig zu gestalten. Naturbasierte Lösungen tragen dazu bei, die biologischen Vielfalt zu erhalten, den Lebensraum an Klimaveränderungen anzupassen sowie nachhaltige Entwicklungsziele zu erreichen. Zum Beispiel können durch die Renaturierung von Flussauen Hochwasserspitzen abgedämpft werden. Außerdem haben naturbasierte Lösungen häufig einen zusätzlichen Nutzen für den Naturschutz und die Naherholung.
Im Vergleich mit technischen Maßnahmen sind diese Lösungen gesamtgesellschaftlich oft günstiger. (PlanSmart 2021)
Weitere Informationen für Beispiele und die Planung naturbasierter Lösungen finden Sie im Toolkit Plan Smart.
Ökosystemleistungen
Die Natur trägt entscheidend zur Lebensqualität in der Stadt bei. Sie erbringt vielfältige, für uns Menschen unentbehrliche Leistungen, die sogenannten Ökosystemleistungen – zum Beispiel Schutz des Bodens bei Starkregen, Selbstreinigung von Gewässern, Bindung von Treibhausgasen, Verbesserung der Luftqualität und Minderung von Hitzebelastungen. Die Vegetation verschönert das Stadtbild. Pflanzen und Tiere ermöglichen Naturerleben und zahlreiche Freizeitaktivitäten im Siedlungsbereich. Flüsse und Bäche dienen der Wasserversorgung und als Verkehrswege.
Diese Leistungen der Natur bringen den Menschen einen direkten oder indirekten wirtschaftlichen, materiellen, gesundheitlichen oder psychischen Nutzen.
Weitere Informationen zu Ökosystemdienstleistungen finden Sie beim Umweltbundesamt.
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Geschäftsbereich Umwelt und Kommunalwirtschaft
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