|
Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/wirtschaft/tomorrowshome/news/2025/german-copters.php 28.05.2025 08:14:39 Uhr 05.12.2025 07:58:58 Uhr |
|
Dresdens fliegende Blutproben: Dank Drohnen schneller ins Labor
In Dresden fliegen täglich rund 50 Blutproben aus dem Osterzgebirge einfach an Verkehrsbehinderungen wie Staus und Baustellen vorbei: Die Dresdner Firma German Copters DLS GmbH bewältigt die Strecke mit einer Drohne – in Zukunft sollen noch viele mehr dazu kommen. Irgendwann will man sogar den gesamten Freistaat beliefern.
Seit Anfang Mai ein alltägliches Ritual: Etwa 50 Blutproben werden in insgesamt 14 Praxen im Umfeld von Dippoldiswalde, Altenberg und Glashütte per Auto eingesammelt und anschließend mit einer Drohne nach Dresden geflogen. Dafür verantwortlich zeichnet die innovative Dresdner Firma German Copters DLS GmbH. Apropos fliegen, das kann die Drohne zwar automatisch, doch die erfahrene Pilotin Matea Zivkovic schaut trotzdem während des gesamten Ablaufs zu – aus Kroatien! Dabei steht sie in engem Kontakt mit Philip Büchler, der das Gerät konzipiert hat.
Denn gänzlich autonom fliegt die Drohne bislang nicht. Tauchen auf der routinierten Route plötzlich Hindernisse auf – etwa ein Kran, der nur temporär auf einer bestimmten Stelle aufgebaut wurde – erhält Zivkovic einen Alarm. Dann muss aufgrund der Wetterlage und anderer Faktoren festgelegt werden, ob das Fluggerät einen weiten Bogen um das Hindernis machen kann. Dafür ist es übrigens mit gleich drei SIM-Karten ausgestattet: Stets guter Empfang ist garantiert.
Dass die Blutproben sicher und schnell ankommen, hat absolute Priorität. Spätestens während der Pandemiezeit wurde ersichtlich, wie wichtig die schnelle und präzise Auswertung sein kann. Thomas Kirchner, Facharzt und Inhaber des Medizinischen Labor Ostsachsens, würde daher Proben gern innerhalb von maximal vier Stunden nach Entnahme auswerten: „Durch den Transport über den Luftweg können wir Staus oder Baustellen umfliegen und damit Transportzeiten um bis zu 60 Prozent verringern. [...] Die Drohnen sparen Zeit und Personal.“
Die Teststrecke zwischen dem Osterzgebirge und der Landeshauptstadt hat Erfolg und soll den Weg für weitaus größere Vorhaben ebnen. In Zukunft will die Dresdner German Copters DLS GmbH nicht nur zahlreiche neue Einzelstrecken befliegen, sondern den gesamten Freistaat Sachsen. Heißt aber auch: Genehmigungen einholen. Denn nur so dürfen sich die Drohnen auf neuen Routen bewegen – kommen sie davon ab, ist stets eine Notlandung fällig. Eine Vision für die Zukunft ist die Anlieferung direkt ans Fenster des jeweiligen Labors.
Genügend Akkulaufzeit für den 12-minütigen Weg der Teststrecke – der per Auto rund 40 Minuten beträgt – bringt die 19 Kilogramm schwere Drohne jedenfalls mit, denn sie hält rund zwei Stunden durch. Dabei fliegt sie mit bis zu 120 Stundenkilometern, was bei ihrer Länge von 2,40 Metern nebenbei beachtlich ist – die Fracht muss schließlich sicher an ihr Ziel kommen. Alles in allem ist das Projekt ein weiteres leuchtendes Beispiel für den Innovationsstandort Dresden.
Mehr Informationen
Meldung von saechsische.de (Plus-Content)