Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/politik/oberbuergermeister/rund-um-das-amt/ehrungswesen/ehrenmedaille.php 08.03.2024 11:15:56 Uhr 10.11.2024 23:21:58 Uhr |
Ehrenmedaille
Die 2004 ins Leben gerufene Ehrenmedaille ist die zweithöchste Auszeichnung der Landeshauptstadt Dresden. Sie kann an natürliche Personen verliehen werden, die durch außergewöhnliche Leistungen, insbesondere auf gesellschaftlichem, politischem, kulturellem, religiösem, sozialem, wirtschaftlichem, sportlichem oder wissenschaftlichem Gebiet besondere Verdienste erworben und sich um das Gemeinwohl und das Ansehen der Landeshauptstadt Dresden verdient gemacht haben. Bei der feierlichen Verleihungszeremonie trägt sich der/die Ehrenmedaillenträger/in in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Dresden ein.
Trägerinnen und Träger der Ehrenmedaille sollen nicht mehr als 25 lebende Personen sein.
Zuletzt wurden 2017 Ehrenmedaillen durch die Landeshauptstadt Dresden verliehen.
Die Ehrenmedaille
Die runde Medaille besteht aus 500 Gramm massivem Silber und hat einen Durchmesser von sieben Zentimetern. Sie wird mit einer besonderen Urkunde ausgehändigt. Gestaltet wurde sie vom Architekten und Medailleur Peter-Götz Güttler aus Dresden. Auf dem Rand der Medaille ist der Name des Geehrten und das Ehrungsjahr eingeprägt. Die Vorderseite zeigt neben dem Dresdner Wappen ein Relief mit dem Blick über die Augustusbrücke in die historische Altstadt. Die Rückseite trägt die Inschrift: „Für Verdienste um die Landeshauptstadt Dresden“.
Einreichung von Vorschlägen und weiteres Verfahren
Modalitäten zur Ehrenmedaille:
- Jedermann (Privatpersonen, Institutionen, Vereine etc.) kann geeignete andere Personen vorschlagen
- Vorschläge müssen schriftlich eingereicht werden und sind ausführlich und nachprüfbar zu begründen
- kann ausschließlich an lebende Personen und nicht postum verliehen werden
- abschließende Entscheidung trifft der Stadtrat mit einer 2/3 Mehrheit nach vorheriger Beratung im Ältestenrat
Vorschläge können eingereicht werden bei:
Oberbürgermeister
Landeshauptstadt Dresden
Weitere Informationen
- Satzung zur Verleihung der Dresdner Ehrenmedaille (*.pdf, 101 KB)
aktuelle Dresdner Ehrenmedaillenträgerinnen und Ehrenmedaillenträger
Prof. Dr. Gerhard Glaser - der Retter wertvoller Bausubstanz
20 Jahre lang hat Prof. Glaser als dritter sächsischer Landeskonservator die Denkmalpflege in Sachsen kontinuierlich geprägt. Im Mittelpunkt stand für ihn immer das Denkmal. Sein beharrliches Handeln war nicht nur auf das Bewahren von Substanz reduziert. Vielmehr war ihm die Botschaft wichtig, die das Denkmal aus seiner Entstehungszeit und durch seine Geschichte vermittelte. Dabei würdigte er neben dem großen Monument auch das kleine, unscheinbare Kulturdenkmal. Wie bereits sein Vorgänger Hans Nadler, hat auch Prof. Gerhard Glaser Denkmalpflege als „Kunst des Möglichen“ beschrieben.
Verleihung am 4. Juni 2005 für: Engagement im Zuge der Bewerbung zum UNESCO-Welterbe und sein erfolgreiches Wirken für die Denkmalpflege in Sachsen.
Joachim Schlese - sein Herz schlägt für das Internationale Dixieland Festival Dresden
Als Mitbegründer und langjähriger Leiter des Internationalen Dixieland Festivals Dresden bereichert Joachim Schlese das gesellschaftliche und kulturelle Leben der Stadt Dresden in besonderer Weise. Das Festival, welches seit 1971 als mehrtägige Veranstaltungsreihe stattfindet, gilt als das europaweit größte Oldtime Jazz Festival mit jährlich einer halben Million Besuchern aus der ganzen Welt. Durch sein großes persönliches Engagement und sein unermüdliches Bestreben, dem Festival immer von Neuem eine Zukunft zu geben, hat Joachim Schlese maßgeblich dazu beigetragen, das Festival stetig weiterzuentwickeln und bis heute lebendig zu erhalten.
Verleihung am 24.04.2010 für: sein großes kulturelles Engagement
Dr. Nora Goldbogen erinnert an jüdische Geschichte
Die Historikerin Dr. Nora Goldenbogen hat als Gründungsmitglied und ehemalige Leiterin des Vereins HATiKVA e.V. wesentlich geprägt. Mit ihrer Persönlichkeit fühlte sie sich dessen Anliegen verpflichtet, über jüdische Kultur in Vergangenheit und Gegenwart auf vielseitige Weise zu informieren. Nicht allein mit ihrem Wirken als Vereinsvorsitzende, sondern auch in ihrer Funktion als Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden hat Dr. Nora Goldenbogen zudem maßgeblichen Anteil an der heutigen Gedenk- und Erinnerungskultur der Stadt Dresden.
Mit großem persönlichen Engagement setzte sie sich zudem für die Errichtung jüdischer Denkzeichen im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt Dresden ein.
Verleihung am 25.10.2017 für: ihr Wirken sowie Engagement zum Thema Gedenk- und Erinnerungskultur
Ernst Hirsch – das filmische Gedächtnis der Stadt und das Auge Dresdens
Der in Dresden geborene Kameramann und Regisseur Ernst Hirsch gilt als das filmische Gedächtnis der Stadt – das Auge Dresdens. Bereits mit seinem ersten Film von 1953 „Barock im Wiederaufbau“ zeichnete er sein filmisches Programm für die folgenden Jahrzehnte vor. Sein Interesse galt fast ausschließlich dem Dokumentarfilm. Hauptrolle spielen dabei oft Dresden oder Persönlichkeiten der Kunstgeschichte, wie zum Beispiel Bernardo Bellotto, Caspar David Friedrich, Ludwig Richter, Otto Griebel, Otto Dix oder August Kotzsch. Besonders bekannt ist zuletzt die zwischen 1994 und 2005 entstandene siebenteilige Dokumentationsreihe „Die steinerne Glocke“ geworden, die den Wiederaufbau der Frauenkirche Dresden zeigt.
Ernst Hirsch hat sich darüber hinaus als Sammler und Hüter von Archivmaterial verdient gemacht. Seine Sammlung historischer Filme über die Stadt Dresden gilt als eine der größten ihrer Art.
Verleihung am 25.10.2017 für: sein künstlerisches Wirken als einzigartiger Porträtist durch die Schaffung seiner nachhaltig wirkenden Zeitdokumente und eines filmischen Gedächtnisses der Stadt Dresden.
Roland Kaiser – ein Grandseigneur des Schlagers und Dresdner Publikumsliebling
Seit vier Jahrzehnten steht Roland Kaiser mit stets wachsendem Erfolg auf der Bühne. Seit 2003 lädt er nach Dresden zur KaiserMania im Rahmen der Filmnächte am Elbufer ein. Der Künstler und Dresden sind in der öffentlichen Wahrnehmung des In- und Auslandes inzwischen untrennbar miteinander verbunden. Roland Kaiser setzt sich zudem für viele soziale Projekte in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen ein. So ist er zum Beispiel Botschafter des Kinderhospiz Mitteldeutschland e. V. sowie der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke, zu denen auch Einrichtungen in Dresden und in Steinbach bei Moritzburg zählen. Roland Kaiser ist ein vorbildlicher Botschafter der Stadt Dresden, als Künstler und auch als sozial engagierte Persönlichkeit.
Verleihung am 25.10.2017 für: sein außerordentliches musikalisches Wirken und sein soziales Engagement in Dresden
Nora Lang – eine Zeitzeugin setzt sich für Frieden, Versöhnung und Menschenrechte ein
Mit neun Jahren erlebte Nora Lang die Luftangriffe auf Dresden 1945. Vor diesem biografischen Hintergrund setzt sich die Zeitzeugin seit mehr als zwei Jahrzehnten für Frieden, Versöhnung und Menschenrechte ein. 1995 initiierte Nora Lang das erste öffentliche Treffen der Zeitzeugen-Generation des Jahres 1945 in Dresden.
Sie gehört außerdem zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgruppe 13. Februar. Das beim jährlichen Gedenken in Dresden verwendete Symbol der weißen Rose geht auf ihren Vorschlag zurück. Nora Lang ist auch Botschafterin des „Verbundnetzes der Wärme“ der VNG-Stiftung, eines der größten Ehrenamtsnetze in Ostdeutschland.
Verleihung am 25.10.2017 für: ihr unermüdliches politisches Engagement in vielfältigen nationalen und internationalen Netzwerken
Frank Richter - Gründungsmitglied der „Gruppe der 20“
Als Kaplan war Frank Richter im Herbst 1989 prägendes Gründungsmitglied der „Gruppe der 20“ und leistete einen wesentlichen Beitrag zur Friedlichen Revolution in Dresden. Er setzte auf Dialog und konnte in einer schwierigen Situation ausgleichend wirken. Zwischen 2011 und 2013 war er dann als Moderator der Arbeitsgruppe 13. Februar gefragt. Sein Leitmotto „Kommunikation kann schiefgehen. Nichtkommunikation geht schief.“ vermittelt ein Verständnis von politischer Kultur, das bundesweit für Aufmerksamkeit sorgt.
Frank Richter, von 2009 bis Anfang 2017 Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, wurde damit erneut zu einem wichtigen Akteur in Dresden während der Flüchtlingskrise und der Auseinandersetzungen um PEGIDA. Seine Bereitschaft, in herausfordernden Zeiten Verantwortung zu übernehmen, ist beispielgebend.
Verleihung am 25.10.2017 für: sein außerordentliches Engagement, insbesondere seinem Beitrag zur Friedlichen Revolution in der „Gruppe der 20“ und seinem unermüdlichen Einsatz für ein offenes Dresden als Vermittler in schwierigen gesellschaftspolitischen Debatten
bereits verstorbene Ehrenmedaillenträgerinnen und -träger
Karlheinz Drechsel
geboren 14.11.1930, verstorben 05.10.2020
Musikjournalist und Jazzmusiker
Verleihung am 31. März 2004 für: Aufbau Jazzszene in Dresden und Mitbegründung Dixieland-Festival
Siegfried Reimann
geboren 21.01.1930, gestorben 10.05.2014
Pfarrer und ehem. Vorsitzender Förderverein Bau der Synagoge Dresden
Verleihung am 4. Juni 2005 für: Einsatz für ein friedliches Zusammenleben
Dr. Alan Keith Russell
geboren 22.10.1932, gestorben 06.02.2019
Gründer und Präsident des Dresden Trust
Verleihung am 31. März 2006 für: seinen Anteil an dem historischen Projekt zum Wiederaufbau der Frauenkirche Dresden
Marian Sobkowiak
geboren 07.12.1924, gestorben 10.02.2017
Initiator der mit Spendengeldern aus Gostyn finanzierten Flammenvase
Verleihung am 24.04.2010 für: Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche sowie seinen Einsatz für Versöhnung und Verständigung zwischen Polen und Deutschland
Ansprechpartner
Amt für Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Protokoll
Ehrungswesen | Gedenken
Ronny Nitzsche
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