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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/03/pm_076.php 21.03.2024 19:42:10 Uhr 27.04.2024 11:08:35 Uhr

Alter Leipziger Bahnhof: Ausstellung zeigt den Siegerentwurf

Preisverleihung und Ausstellungseröffnung im Kulturpalast

Heute, Donnerstag, 21. März 2024, hat die Landeshauptstadt Dresden in einer feierlichen Preisverleihung die Gewinner des städtebaulichen Wettbewerbs zum Alten Leipziger Bahnhof geehrt. Baubürgermeister Stephan Kühn zeichnete den Siegerentwurf von KOPPERROTH Architektur & Stadtumbau PartGmbB mit Fabulism GbR und Station C23 sowie die drei weiteren Preisträger aus. Die Entwürfe sind nun bis zum 13. April im Zentrum für Baukultur im Kulturpalast öffentlich ausgestellt. Jeweils dienstags bietet das Amt für Stadtplanung und Mobilität offene, einstündige Führungen an.

Karte mit Grünraum in der Mitte und Häusern rings herum, unten blaue Fläche und oben weiße Fläche mit Häusern

„Ich bin mit diesem Wettbewerbsergebnis sehr zufrieden. Für das Quartier am Alten Leipziger Bahnhof gibt es viele Ansprüche, Ideen und Erwartungen. Wir haben die Entwicklung des Gebiets daher von Beginn an mit einer aufwendigen und umfangreichen Beteiligung verbunden. Dabei sind Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbände, Bürgerinnen und Bürger intensiv darüber ins Gespräch gekommen, wie dieses neu zu gestaltende, innenstadtnahe Quartier aussehen soll. Ich kann daher mit Überzeugung sagen: Dieser Siegerentwurf spiegelt das Interesse der Stadtgesellschaft wieder.“

Baubürgermeister Stephan Kühn

Motto „Urbanität und Wildnis“

Der Siegerentwurf von KOPPERROTH, Fabulism und Station C23 steht unter dem Motto „Urbanität und Wildnis“ und überzeugte das Preisgericht mit seinem großzügigen zentralen Freiraum, dem respektvollen Umgang mit wichtigen historischen Erinnerungsorten im denkmalgeschützten Bahnhofsareal sowie seinem innovativen und entwicklungsfähigen Städtebau. Die große mittige Grünfläche wird aus den bestehenden Grünstrukturen und Aneignungsflächen heraus zu einem für alle nutzbaren Freiraum weiterentwickelt. Wie selbstverständlich verbindet er sich mit dem südlich angrenzenden Bahnhofsbereich und über die Leipziger Straße hinweg mit dem Elbraum. Das Bahnhofsensemble wird behutsam durch Um- und Anbauten für neue urbane Nutzungen und die Erinnerungskultur ergänzt. Im nördlichen Bereich des Wettbewerbsgebiets konzentriert sich das Neubaupotenzial des Entwurfs und kann dort abschnittsweise mit der geforderten Geschossfläche in unterschiedlichen Gebäudetypologien für vielfältige Wohn- und Gewerbenutzungen entwickelt werden.

„Der Wettbewerb zum Alten Leipziger Bahnhof in Dresden schafft auf verschiedenen Ebenen wertvolle Erkenntnisse und Ergebnisse in der Entwicklung des städtischen Raumes in Dresden. Bereits die Vorbereitung des Verfahrens durch die umfängliche Beteiligung von Akteuren und Anwohnern brachte eine hohe Akzeptanz und Offenheit in der Diskussion. Das zweistufige, offene Wettbewerbsverfahren ermöglichte auch jungen Büros eine Teilnahme am Wettbewerb und stellte in der ersten Verfahrensrunde unterschiedliche Beiträge gegenüber. In der zweiten Runde ließen sich dann konzentrierte und umsetzungsorientierte Aussagen zu den sieben ausgewählten Arbeiten treffen. Der Debatte wurde ein größeres zeitliches Fenster eingeräumt, was zur besseren Akzeptanz der Entscheidung der Jury führt. Alle sieben Beiträge der zweiten Stufe setzten grundsätzlich unterschiedliche Schwerpunkte und lieferten damit eine gute Auswahl angemessener Lösungen. Am Ende führte die Diskussion zu einer Lösung, die auf beispielhafte Weise vorhandene Qualitäten von Stadträumen akzeptiert, entwickelt und weiter baut.“

Peter Scheller, Vorsitzender im Preisgericht

Ausblick

In den nächsten Monaten soll der Stadtrat den Siegerentwurf als Grundlage für die weitere Bearbeitung bestätigen, damit dieser in einen integrierten Rahmenplan überführt werden kann. Hiermit verbunden sind Verfahren für die bau- und planungsrechtlichen Voraussetzungen wie zum Beispiel die Aufstellung eines oder mehrerer Bebauungspläne.

Ausstellung zeigt alle Arbeiten

Die Ausstellung im Zentrum für Baukultur (ZfBK) zeigt bis zum 13. April 2024 die Entwürfe aller Wettbewerbsteilnehmer der Phasen 1 und 2. Sie ist dienstags bis samstags, 13 bis 18 Uhr, geöffnet (Karfreitag, 29. März geschlossen). In diesem Zeitraum bietet das Amt für Stadtplanung und Mobilität jeweils dienstags offene, einstündige Führungen ohne Anmeldung an. Termine sind der 26. März und 2. April um 16 Uhr sowie der 9. April um 16 Uhr und 17.30 Uhr. Im Anschluss an den letzten Termin findet ein Gespräch mit Baubürgermeister Stephan Kühn und dem Akteursnetzwerk Alter Leipziger Bahnhof statt.

Rückblick

Der Prozess zur Quartiersentwicklung Alter Leipziger Bahnhof begann Anfang 2022 mit dem Ziel, auf dem brachliegenden Areal ein neues, lebendiges Stadtquartier mit vielfältigen Nutzungen zu schaffen. In insgesamt fünf Sitzungen der Begleitgruppe, einem Gremium aus 48 Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung, Politik, Eigentümerschaft, Fachbehörden, Interessensgruppen sowie der Bürgerschaft, wurden zunächst Eckpunkte zur Aufgabenstellung für das Wettbewerbsverfahren erarbeitet. Auch junge Menschen wurden intensiv einbezogen.

„Wir haben 2022 in 15 Workshops 300 Kinder und Jugendliche aus Pieschen und der Neustadt nach ihren Vorstellungen zum Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs befragt. Die Ergebnisse dieser Beteiligungen sind in die Aufgabenstellung für die Planungsbüros mit eingeflossen. Besonders wichtig war den jungen Menschen eine große Grünfläche zum Toben und Spielen, aber auch für sportliche Aktivitäten und als Rückzugsraum. Der Siegerentwurf bildet diesen Wunsch sehr gut ab. Insgesamt war der Beteiligungsprozess ein herausragendes Beispiel für die Umsetzung des § 47a der Sächsischen Gemeindeordnung, der die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zwingend vorschreibt.“

Anke Lietzmann, Kinder- und Jugendbeauftragte der Landeshauptstadt Dresden

Am 26. Februar zeichnete das Preisgericht den Entwurf der Architektengemeinschaft KOPPERROTH Architektur & Stadtumbau PartGmbB mit Fabulism GbR und Station C23 mit dem ersten Platz aus. Das Preisgericht bestehend aus Fachleuten aus Stadtplanung, Architektur, Landschaftsplanung und Denkmalpflege sowie Vertretern aus der Eigentümer- und Bürgerschaft und der Politik bewertete die sieben Entwürfe nach verschiedenen Kriterien wie städtebaulicher Qualität, Freiraumqualität, Nachhaltigkeit, Gemeinwohlorientierung und Umsetzbarkeit.